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Lichtfaenger 01 - Die Auserwaehlte

Lichtfaenger 01 - Die Auserwaehlte

Titel: Lichtfaenger 01 - Die Auserwaehlte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kuehnemann Nadine
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war schon dabei, den Keller zu erkunden. In mannshohen Regalen stapelten sich zahlreiche Akten. „Vielleicht finden wir hier was zu dieser Kannibalensache.“
    Wenn sie schon mal hier waren, konnte Simon auch suchen helfen. Die Akten waren sowohl chronologisch als auch nach Stockwerk geordnet. „Erster Stock, zweiter, dritter … nichts zum Vierten.“
    „Die sind bestimmt unter Verschluss.“
    Ein wenig enttäuscht traten die beiden den Rückweg ins Büro an.
     
    Im vierten Stock erwartete sie eine Überraschung. Die Glastür stand offen! Einer der Ärzte hatte wohl vergessen abzuschließen.
    Zwar protestierte Simon vehement, doch Kai ließ sich nicht davon abbringen, das Stockwerk zu betreten. Immerhin hatte er den Elektroschocker dabei.
    Zögernd folgte Simon ihm in den Flur.
    Diese Tür hält mich nicht lange auf.
    Simons Puls raste. „Lass uns von hier verschwinden!“
    Kai dachte nicht daran. Für ihn war die Eroberung des vierten Stockwerks ein Sieg über Konrad. Halblaut rief er: „Hallo! Hat hier jemand Hunger?“
    Niemand antwortete. Zum Glück, dachte Simon und erschrak. Am Ende des Flures sah er eine menschliche Gestalt. „Komm schon, Kai! Wir müssen zurück und Bescheid sagen, dass die Tür offen steht.“
    Kai war kurzsichtig, aber zu eitel, eine Brille aufzusetzen. Erst nach ein paar Schritten sah er den Kerl ebenfalls.
    „Das ist keiner der Ärzte, oder?“
    Lautlos kam er auf sie zu, blieb aber im Schatten. Nein, der Schatten blieb bei ihm. Wo er den Fuß hinsetzte, wich das Licht.
    Kai flüsterte: „Siehst du das auch?“
    Simon nickte stumm und starrte in die glühenden Augen des Schattenmannes. Sie hypnotisierten ihn regelrecht.
     Das Gespenst erreichte sie und streckte seine Hand nach Kai aus. Sofort zog der den Elektroschocker hervor und verpasste der Geistererscheinung einige Volt. Für einen Moment umhüllte ihn schwarzer Nebel. Dann war der Spuk vorbei und der gruselige Mann wie vom Erdboden verschluckt.
    Panisch rannten sie zurück ins Treppenhaus.
    Im Büro drückte Simon auf Rot: „Die Tür zum vierten Stock ist offen! Kommen Sie schnell!“
     
    Sie hatten Konrad aus dem Bett geschmissen. Aber das war nicht das Schlimmste. Der Tisch im Büro stand voller Bierflaschen, im Aschenbecher lag ein Joint und die beiden jungen Männer glotzten aus geweiteten Pupillen wie zwei Rehe vor einem heranrasenden Schwertransporter.
    Konrad schnappte nach Luft: „Das darf doch wohl nicht wahr sein!“
    Erschwerend kam hinzu, dass eine der Patientinnen aus dem ersten Stock Kai verpetzt hatte. Sie fühlte sich durch seine postkoitale Ignoranz gekränkt.
    Summa summarum: Dies war ihr letzter nächtlicher Arbeitstag.
     

 
     
     
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