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Lichthaus Kaltgestellt

Lichthaus Kaltgestellt

Titel: Lichthaus Kaltgestellt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Walz
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tropfte Lichthaus ins Gesicht. Die Erkenntnis, dass Lichthaus überlebt hatte und nun hier war, wo er sein nächstes Opfer entführen wollte, und schlimmer, dass seine Tarnung aufgeflogen war, er von nun an auf der Flucht sein würde, schien ihn außer sich zu bringen. Alle Überheblichkeit war weg und hatte einer schäumenden Wut Platz gemacht.
    Lichthaus wehrte sich. Er ließ seine Faust in Schweigers Nieren krachen und konnte kurz Luft holen, als dieser sich vom Schmerz getrieben aufbäumte. Aber noch war er dem Würgegriff nicht entkommen. Seine Hand suchte Schweigers Gesicht, er drückte ihm seine Finger in die Augen. Der eiserne Griff löste sich erneut, und er atmete tief durch, doch auch jetzt gelang es ihm nicht, sich endgültig von Schweiger zu befreien. Er packte seine Wangen und zerquetschte die Haut, spürte Blut zwischen den Fingern, hörte Schweiger aufstöhnen, doch dann ließen seine Kräfte nach. Verzweifelt rang er nach Luft. Das Rauschen in seinem Kopf wuchs zu einem Sturm an. Er glitt weg, der Ohnmacht entgegen, als plötzlich die Hände von seinem Hals gerissen wurden. Luft strömte in seine Lungen und er kam wieder zur Besinnung, verfolgte das Geschehen. Schweiger war aufgesprungen und taumelte, sich die Schulter haltend, zurück in die Lücke zwischen den Häusern, aus der er herausgesprungen war.
    »Bist du in Ordnung?« Marx kniete sich neben ihn. Die Magnum in der Hand, sicherte er die Einfahrt.
    Lichthaus konnte nicht antworten, sein Hals war wie Sandpapier.
    Plötzlich flammten Scheinwerfer auf und rasten aus der Dunkelheit auf sie zu. Marx riss ihn hoch, und beide landeten in einem Blumenbeet, als der Camper dicht an ihnen vorbeizischte.
    »Auf!«, brüllte Marx und zog ihn in den Dienstwagen, der mit laufendem Motor die Straße in die eine Richtung versperrte.
    Irgendwie kam Lichthaus auf den Beifahrersitz, und schon jagte Marx los. Aus seinen Augen sprühte eine Energie, die Lichthaus noch nie an ihm beobachtet hatte. Schweiger war links abgebogen, sie hatten gesehen, wie er nach wenigen Metern nach rechts die Kurfürstenstraße entlanggefahren war. Sie folgten ihm mit Blaulicht und Martinshorn und sichteten den Camper, als er links den Berg hinauffuhr. Lichthaus fing sich und schrie eine Fahndung ins Funkgerät.
    »Danke.« Lichthaus schaute hinüber.
    »Da haben Sie …«
    »Bleib beim Du.«
    »Da hast du Glück gehabt. Ich bin nur vorbeigekommen, weil ich Frau Erdmann nicht erreicht habe.«
    »Fast hätte er mich doch noch gekriegt. Ich hatte keine Chance.«
    »Ich habe ihn an der Schulter erwischt, wollte ihm eigentlich in den Kopf schießen, aber das Ding verreißt ja wie verrückt.« Er nahm sich die Zeit zu grinsen.
    Oben am Amphitheater, Triers römischer Arena, ging es steil den Berg hinab. Der BMW setzte krachend auf, als sie um die Kurve flogen, doch sie hatten aufgeholt. Schweiger war fast an der Einmündung einer Querstraße angekommen, als der schwere Campingaufsatz ins Schlingern geriet, und der Toyota statt abzubiegen auf der anderen Straßenseite in ein Gehölz schoss und hinter schwankenden Ästen aus ihrem Blickfeld verschwand. Marx brachte den BMW mit quietschenden Reifen zum Stehen.
    Dort wo der Camper abgetaucht war, führte ein Fußweg über Holzstufen in eine Kleingartenkolonie. Das Geräusch des Motors war erstorben, und sie schlichen, sobald sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, mit vorgehaltenen Waffen vorsichtig los. Der Wagen hatte die Stufen herausgerissen und den roh gezimmerten Handlauf zerstört, war aber durchgekommen. Die zerrissenen Büsche wippten noch leicht. Dann entdeckten sie ihn.
    Der Camper lag schwer beschädigt schräg auf der Seite und wurde nur durch zwei dünne Weiden daran gehindert, in einen Bach zu kippen, den man von Lichthaus’ Standpunkt nicht sehen, aber hören konnte. Offensichtlich war Schweiger hier unten gegen die steinerne Brücke gekracht und der Wagen dann in die Böschung geschleudert. Eine einzelne Birne baumelte von einem Draht, der quer über den Fußweg hing, und beleuchtete die Szene. Ein Fluchen drang zu ihnen herüber. Schweiger saß hinter dem Lenkrad und hantierte im Fußraum. Schweiß glänzte auf seiner Stirn und ein dunkler Fleck zeigte, wo die Kugel ihn verletzt hatte. Plötzlich bemerkte er sie und schoss blindlings in ihre Richtung.
    »Ihr miesen Kröten. Ihr kriegt mich nicht, ich liefere mich doch nicht solch niederen Knechten aus.«
    Wieder schoss er, aber die beiden waren längst hinter der

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