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Lichtschwester - 8

Lichtschwester - 8

Titel: Lichtschwester - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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das vermag - und zwei Lichter: ein auf- und abschwellendes am Rande ihres Blickfeldes und eines, das nur ein Hexenlicht sein konnte und gerade hinter jenem Gitter schwebte.
    Als der Fremde sah, daß sie aufgewacht war, lächelte er matt und legte das feuchte Tuch, mit dem er ihre Stirn gekühlt hatte, auf den Rand einer Metallschüssel, die neben ihm stand. »Oh, verzeih, junge Frau«, sagte er in einem Shin’a’in mit merkwürdigem Akzent. »Ich hatte nicht vor, jemanden in Gefangenschaft zu locken, als ich meine gefiederte Dienerin losschickte.« »Die Eulenadlerin gehört dir?« fragte sie und bemühte sich dabei, langsam zu atmen, da jede Bewegung die Brustschmerzen verstärkte.
    »Ja«, erwiderte er. »Ich habe sie zu meinen Leuten gesandt. Aber als sie eure Magie sah, wollte sie euch herbringen. Jetzt ist sie zu verängstigt, um sich herrufen zu lassen.«
    »Aber ich habe doch …«, hob Kethry an, verstummte aber, als sie den warnenden Blick des Habichtbruders gewahrte. Wir werden also beobachtet und belauscht. Und wer immer uns gefangengenommen hat, soll aus irgendeinem Grunde nicht wissen, daß diese Eulenadlerin, genau wie Warrl, passive Zauberschilde sehen kann. Sie versuchte sich aufzurichten, und der Fremde half ihr dabei wie zufällig.
    Kethry sah sich forschend um. Sie befanden sich in einem Käfig, der mit einem gewöhnlichen Schloß gesichert war. Neben dem ihren stand noch ein Käfig, der aber ohne Schloß war. Da drinnen hockte Tarma. Sie hatte beide Beine untergeschlagen, und ihr Gesicht war so ausdruckslos wie Stein.
    Nur ihre Augen verrieten, daß sie vor Zorn kochte: Sie waren von einem so intensiven Blau, daß sie mit ihrem Blick die Luft zwischen sich und Kethry knistern ließ.
    Ihre Käfige standen mitten in einem Geviert aus sauber gezogenen, sauber geschnittenen Hecken, die höher als ein Pferd samt Reiter waren und deren jede eine Öffnung aufwies, durch die Kethry noch mehr Hecken zu sehen vermeinte, so daß sie sich ganz wie in einem Irrgarten fühlte.
    »Wie ihr seht«, ließ sich nun eine fremde, verdrießlich klingende Frauenstimme vernehmen, »plane ich meine Gefängnisse gut.«
    Aber das Aussehen der Unbekannten, die jetzt in den fahlen Schein des Hexenfeuers trat, beeindruckte Kethry ganz und gar nicht. Ihr Gesicht und ihr Leibesumfang zeugten von einem Hang zur Völlerei; ihr Mund war in einem höhnischen Grinsen erstarrt, ihr Blick wich dem ihrigen aus. Und es lag nicht bloß am fahlen Hexenlicht, daß ihre Haut käsig wirkte und ihr Haar eine unbestimmbare Nichtfarbe hatte, die irgendwo zwischen Mausbraun und Blond angesiedelt war. Ihr Gewand jedoch war prächtig, wenn auch in einer zu auffälligen und übertriebenen Art - als ob es aller Welt verkündete: »Schaut, ich habe viel Geld gekostet! « Es war auch für so einen Ort mitten im Wald völlig deplaziert, aber das schien seine Trägerin nicht zu bekümmern. »Für die Zauberer«, sagte ihre Kerkermeisterin mit großer Geste. »Ein Käfig, der jede Magie nutzlos macht, mit einem Schloß, das sich nur auf die ganz normale Weise öffnen läßt.« Damit hob sie einen Schlüssel empor, der an ihrem Gürtel hing. »Und da ich wie du eine Frau bin, kann dein Weisschwert mir auch nichts anhaben. Selbst wenn du es in die Hand bekommen könntest.« Nun erst erblickte Kethry ihre Klinge, die außen vor der Käfigtür baumelte - gerade außer Reichweite. 
    Meiner Hände! Das ist ihr erster Denkfehler. »Und für die Kriegerin ein Käfig, den nur Magie öffnet«, fuhr die Hexe fort und kicherte wie ein kleines Mädchen, ohne dabei jedoch ihr böses Grinsen aufzugeben. Tanna blieb stumm, Kethry auch. Da warf sich ihre Kerkermeisterin in Positur und sah sie abwartend an - wohl darauf wartend, daß eine der beiden sie nach dem Grund ihrer Gefangenschaft fragte. Aber da ihr keine den Gefallen tat, zog sie bald ein böses Gesicht und stolzierte davon, auf das Licht zu, das irgendwo hinter der Hecke flackerte. »Wer ist denn diese Wahnsinnige da?« fragte Tarma in schleppendem Ton. »Und was, zum Teufel, hat sie mit uns vor?« Der Habichtbruder kreuzte die Arme über der Brust, lehnte sich an die Gitterstäbe und zog eine Grimasse. »Das ist die Hexe Keyjon. Sie hat all ihre Zauberkräfte anderen Magiern gestohlen«, begann er dann, und ein Zorn so heiß wie die Wut Tarmas machte ihm die Stimme rauh. »Was sie will? 
    Von euch nichts … außer, euch gegen mich benutzen. Wie meinen Freund, was ihn das Leben gekostet hat.«
    Der

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