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Lichtzeit - Gibson, G: Lichtzeit - Nova War

Lichtzeit - Gibson, G: Lichtzeit - Nova War

Titel: Lichtzeit - Gibson, G: Lichtzeit - Nova War Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gary Gibson
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Boden. Dakota spuckte ihn an und beschimpfte ihn mit den unflätigsten Worten, während er sich bückte, um die Mütze aufzuheben.
    Doch ehe er sie wieder überstülpen konnte, sah sie deutlich das Netz aus Narben, das sich über seinen gesamten Schädel zog.
    »Dakota, die Märtyrerin«, knurrte Moss und funkelte sie wütend an. »In dieser Rolle sehen Sie sich doch selbst am liebsten, nicht wahr? Vielleicht dachten Sie, Ihnen gebührte der Platz auf diesem kleinen Sockel, während Sie eifrig dabei waren, auf Redstone Kinder zu ermorden. Sie beten um den Tod und tun so, als brächten Sie ein edelmütiges Opfer, nur um eine Menschheit zu
retten, die alles daransetzte, Sie und Ihresgleichen radikal auszumerzen.« Moss legte eine Hand auf sein Herz und fuhr in spöttischem Ton fort: »Wie selbstlos von Ihnen! Mir kommen die Tränen, ehrlich.« Sein hässliches Grinsen zog sich in die Breite. »Und was dann, Dakota? Kommt dann die große Reue?«
    »Leck mich am Arsch!«, brüllte sie aus vollem Hals. Sie wand sich und bäumte sich auf, wodurch die Fesseln noch tiefer in ihr Fleisch einschnitten, doch auf eine gewisse Weise begrüßte sie den Schmerz. »Was hat dieser Schwachsinn zu bedeuten? Was wollen Sie von mir?«
    Fast mit der Anmut eines Balletttänzers trat Moss nach vorn und verpasste ihr einen einzigen Faustschlag seitlich gegen das Kinn. Der Aufprall riss ihren Kopf herum, und überrascht schnappte sie nach Luft.
    »Alles zu seiner Zeit, Dakota.« Er umfasste ihr schmerzendes Kinn mit einer Hand und flüsterte mit sanfter Stimme: »Sie haben unschuldigen Männern und Frauen die Köpfe weggeschossen und dafür gesorgt, dass ihre Mütter in Redstones Luft qualvoll erstickten. Die, die Glück hatten, sind in der Eiseskälte erfroren. Verraten Sie mir die Wahrheit, ganz unter uns. Geben Sie zu, dass Sie dieses Morden genossen haben. Erzählen Sie mir, was für ein schönes Gefühl es war, all diese Menschen zu erlegen – so wie Sie es den Bandati schilderten, die Sie verhörten.«
    Sein stinkender Atem wehte ihr warm und feucht ins Gesicht, und seine Lippen waren nur noch wenige Millimeter von ihrem Ohr entfernt, als er sich noch tiefer zu ihr herunterbeugte. »Was würden all die Leute in Bellhaven von Ihnen denken, wenn sie wüssten, wie sehr wir beide uns gleichen? Könnten sie Ihnen vergeben? Würden sie Sie bei Ihrer Rückkehr willkommen heißen? Oder würden sie Sie wegen Ihrer Verbrechen hinrichten und Ihren Leichnam in ein anonymes Grab werfen?«
    Dakotas Nase war nun angefüllt mit seinem faulig riechenden Atem und den Ausdünstungen seines ungewaschenen Körpers.
Seine Stimme senkte sich zu einem kaum hörbaren Wispern. »Ich habe eine mit Aufzeichnungen präparierte Schleife in das Überwachungssystem Ihrer Zelle einprogrammiert. Seit Sie hier eintrafen, wurden sämtliche Ihrer Regungen akribisch verfolgt. Aber es wird Sie sicher freuen zu erfahren, dass Ihre Bewacher keinen blassen Schimmer davon haben, was Ihnen blüht. Sie werden erst merken, was ich mit Ihnen anstelle, wenn es für ein Eingreifen viel zu spät ist.«
    In diesem Moment begriff sie, was ihr an den Narben, die er unter der Mütze versteckte, so vertraut vorkam. Er sah aus wie jemand, dem man gerade mittels eines chirurgischen Eingriffs Maschinenkopfimplantate in den Schädel gepflanzt hat.
    »Fick dich selbst!«, keuchte sie. »Mir ist zwar schleierhaft, was zum Teufel du von mir willst oder worum es hier überhaupt geht, aber …«
    »Ich werde Ihnen eine Chance einräumen, indem ich Ihnen einen anständigen Vorsprung gebe«, zischte er, sie unterbrechend. »Sie erhalten die Möglichkeit, von hier zu verschwinden. Ihnen fällt doch immer etwas ein, Sie sind durchaus erfinderisch, und mit etwas Glück bleiben Sie vielleicht sogar am Leben, obwohl ich nicht darauf wetten würde.«
    »Verdammte Scheiße, was haben Sie vor?«
    »Ich will, dass Sie die Bandati in die Irre führen, Dakota, mit ihnen eine Phantomjagd veranstalten. Sie sollen sie von mir ablenken, damit ich ungestört mit der Königin dieses stinkenden Planeten abrechnen kann.«
    Er entfernte sich von ihr und wich in die Schatten im hinteren Teil der Zelle zurück. »Und wenn sie Sie erwischen, können Sie der Königin von mir ausrichten, dass ich mich durch Drohungen nicht einschüchtern lasse. Laufen Sie um Ihr Leben, meine Teure, rennen Sie los, sobald sich die erstbeste Gelegenheit bietet, aber kommen Sie mir nie wieder in die Quere und hören Sie auf, sich mit Ihrem

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