Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lichtzeit - Gibson, G: Lichtzeit - Nova War

Lichtzeit - Gibson, G: Lichtzeit - Nova War

Titel: Lichtzeit - Gibson, G: Lichtzeit - Nova War Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gary Gibson
Vom Netzwerk:
mehrere dieser Kreaturen versuchten, ihrem Gefängnis zu entrinnen.
    Von dem Gestank, den diese Wesen verströmten, wurde Dakota übel. Sie bekam einen Brechreiz und fing an zu würgen. Zuerst erinnerten diese Kriechtiere sie an fette Raupen, nur dass sie so lang waren wie ihr Arm und doppelt so dick. Sie krabbelten auf winzigen, beinahe drollig wirkenden Stummelbeinchen. Dakota kam nicht auf den Gedanken, sie zu zählen, aber sie schätzte, dass jede Kreatur mit einem guten Dutzend dieser kurzen, aber dafür stämmigen Gliedmaßen ausgestattet war. Sie fragte sich, wie diese Tiere eingezwängt in dem viel zu engen Kanister überhaupt überleben konnten.
    
    Ich habe dich nicht um eine Bewertung der Lage gebeten, verdammt noch mal! Schick mir den Schleppzug, Piri, und zwar sofort. Wenn du zu lange zögerst, bin ich tot!

    Insgesamt hatte der Kanister vier Sichelwurm-Larven beherbergt; weißliche Körper mit einem kleinen, gekräuselten Maul. Sie schienen keine Augen zu haben, und als sie aus dem Kanister auftauchten, schwenkten sie ihre Köpfe blind durch die Luft. Die Larve, die Dakota am nächsten war, schien jedoch etwas zu spüren, als sich ihr Kopf in ihre Richtung drehte. Das Maunzen schraubte sich schrill in die Höhe, nahm einen drängenderen, nahezu verzweifelten Klang an .
    Sie kommen hungrig auf die Welt.
    Die Tiere bewegten sich allerdings sehr langsam, und es musste doch möglich sein …
    Das Wesen, das ihr am nächsten gekommen war, richtete sich auf den Hinterbeinen auf und zischte sie an, winzige, rasiermesserscharfe Zähne entblößend. Der Leib zuckte, wie bei einem Raubtier, das frisches Fleisch wittert, und dann kroch die Kreatur mit wellenförmigen Bewegungen, bei der sich Dakota der Magen umdrehte, auf sie zu.
    Verdammte Scheiße, schoss es ihr durch den Sinn.

Kapitel Zehn
    Nachdem man Corso aus Dakotas Zelle herausgeholt hatte, erging es ihm ziemlich schlecht.
    Als er wieder einmal auf einer Pritsche gefesselt aufwachte, war sein erster Gedanke, dass man ihn aufs Neue foltern würde. Ein straff angezogener Gurt unter seinem Kinn sorgte dafür, dass er den Kopf nicht bewegen konnte, und er spürte den Druck der anderen Riemen, die seine Arme und Beine fixierten. Das Innere seines Mundes fühlte sich pelzig und geschwollen an, ein Beweis dafür, dass man ihm noch während er schlief Drogen verabreicht hatte, um ihn gefügig zu machen.
    Er wurde einen Gang entlanggerollt, und abwechselnd nahm er Kupferwände mit eingeätzten Mustern und Streifen aus grellem Licht wahr, während vier blankäugige Bandati – einer an jeder Ecke – die Pritsche schoben, deren holpernde Räder laut über den Boden rasselten.
    Plötzlich hörte die Deckenbeleuchtung auf und wich natürlichem Tageslicht; frische Luft wehte ihnen entgegen. Im nächsten Moment befand sich Corso im freien Fall, und die Wand des Turms raste mit enormer Geschwindigkeit an ihm vorbei.
    In panischer Angst schrie er sich die Kehle blutig, während er auf die Straßen und die gewundenen Nebenarme des tief unter ihm liegenden Flusses zustürzte.
    Die vier Bandati waren immer noch da, jeder hielt eine Ecke der Pritsche fest, doch nun hatten sie die Flügel weit abgespreizt, um die Luft einzufangen. Jählings verlangsamte sich der Fall, und nun zeichneten sich im Licht die schillernden Muster auf ihren ausgebreiteten Schwingen ab.
    In einem beängstigend steilen Winkel sausten sie nach unten,
wobei der Luftstrom Corso den Atem aus den Lungen presste, ehe sie überraschend und ziemlich unsanft auf so etwas wie einem Dach landeten. Sie befanden sich ungefähr im Zentrum einer Ansammlung von Gebäuden, die in einem trichterförmigen Raum standen, der das Kernstück des Turms ausmachte.
    Mit dem Hinterkopf war Corso mehrere Male gegen die Pritsche geknallt, so heftig, dass er beinahe das Bewusstsein verloren hätte. Ein warmes, kitzelndes Gefühl lief über seine Schenkel, und erst dann merkte er, dass er sich während dieses Sturzflugs bepinkelt hatte.
    Die Bandati rollten ihn durch einen breiten Bogen hindurch in einen Raum, bei dem es sich, wie er schon bald feststellen konnte, um einen Aufzug handelte, der groß genug war, um hundert Menschen Platz zu bieten. Der Lift fuhr eine auffallend lange Zeit nach unten, ehe er einen Ort erreichte, bei dem es sich nur um ein unterirdisch

Weitere Kostenlose Bücher