Liebe

ich damals nicht gehandelt. Aber intuitiv wissen wir alle, was uns gut tut.“

    Ein anderer Fall ereignete sich, als ich gerade zwanzig Jahre alt war. Ich arbeitete damals auf dem Bau und wohnte im Wohnheim. Ich verspürte stechende Schmerzen im linken Unterleib, die mehrere Monate andauerten. Einen Arzt wollte ich nicht aufsuchen. Ich versuchte, mich selbst zu kurieren. Wenn ein Hund oder eine Katze krank ist, dann fressen sie Gras, das ihnen hilft. Ich stellte mir verschiedene Nahrungsmittel vor, die ich in Gedanken zu mir nahm, und beobachtete aufmerksam, wie sich meine Schmerzen änderten. Ich fing mit schwarzem und rotem Kaviar an. Es traten keine Änderungen ein. Danach Schwarz- und Weißbrot. Den Gefühlen nach war das Weißbrot besser, doch praktisch dasselbe Ergebnis. Eine Stunde lang habe ich in Gedanken verschiedene Nahrungsmittel geschluckt, aber keinerlei Wirkung trat ein. Dann begann ich auszuflippen. Ich stellte mir alles vor, was man essen und kauen kann. Als ich mir Seife zum Händewaschen vorstellte, ließen die Schmerzen plötzlich nach.
    Ich habe das mehrmals getestet, doch die Wirkung war immer gleich. Man kann Seife natürlich nicht essen, und ich entschied mich für einen Kompromiss. Ich legte ein Stückchen Seife in Wasser, schüttelte das Glas längere Zeit und trank dann die weiße trübe Flüssigkeit. Am nächsten Tag waren die Schmerzen verschwunden und traten nie wieder auf. Wenn ich die Situation nachträglich analysiere, dann hatten damals bei mir Gekränktsein und Eifersucht zugenommen, d. h. die Orientierung auf Liebe zu den Menschen und der Umwelt. Und die Seife hat dieses Programm blockiert. Wenn der Mensch betet, gehen Änderungen über das Bewusstsein ins Unterbewusstsein über und heilen ihn. Wenn er sich dabei noch durch richtige Diät und Heilkräuter hilft, dann wird der Genesungsprozess beschleunigt.

    „Können Sie sagen, wie es um meine Gesundheit bestellt ist?“, fragt eine Patientin.
    „Um Ihre Gesundheit ist es schlecht bestellt“, antworte ich. „In nächster Zeit kann es zu einer ernsten Erkrankung kommen.“
    „Ich habe Ihre Bücher gelesen“, sagt sie. „Worauf ist denn meine Seele orientiert?“
    „Auf Vollkommenheit und die Zukunft.“
    „Wie ist das zu verstehen?“
    „Nun, stellen Sie sich vor, dass meine Seele auf Geld orientiert ist und ich beginne, Neid zu empfinden, zu stehlen, Menschen zu demütigen und zu verhöhnen.“
    „Ich verhöhne niemand“, lächelt die Frau.
    „Sie haben ein sehr gestörtes Feld im Bereich der Gebärmutter und der rechten Brust. Wenn das Problem in der linken Körperseite auftritt, sind wir beleidigt, in der rechten — dann beleidigen wir. Sie beleidigen Menschen sowohl durch Worte, Gedanken als auch durch Ihr Verhalten.“
    Sie sieht mich erstaunt an und zuckt mit den Schultern.
    „Sie müssen verstehen“, sage ich, „wenn Vollkommenheit und Zukunft für mich das höchste Ziel sind, dann begehe ich unvermeidlich eine Reihe von Handlungen, die der höchsten Ethik widersprechen. Ich kann Ihnen jetzt alle Informationen über Sie geben, doch das ist für mich sehr mühsam und anstrengend. Helfen Sie mir, suchen wir zusammen.“
    Wir gehen die möglichen Varianten von Verstößen durch. Ich nenne ihr die Zeit, zu der sie stattgefunden haben.
    „Wissen Sie“, antwortet nachdenklich die Frau. „Zu der Zeit, die Sie nennen, habe ich begonnen, mich mit Kartenlegen zu beschäftigen. Kann das zu irgendwelchen Verstößen geführt haben?“ „Wahrscheinlich ist es so. Erzählen Sie von dem letzten Fall, in dem Sie wahrsagten, und schauen wir, was mit Ihrem Klienten passiert ist.“
    „Das war eine Frau. Die Karten zeigten, dass sie bald heiraten und ein harmonisches Kind zu Welt bringen wird.“
    Ich betrachte das Feld dieser Frau. Darin ist der mögliche Tod zweier ihrer Kinder. Die Ursache ist ein Selbstvernichtungsprogramm der Mutter, das ins Innere vorgedrungen ist. Ich betrachte die Zukunft der Frau, die zur Wahrsagerin gekommen ist, und beginne zu verstehen.
    „Sie haben ihr gesagt, dass sie sich scheiden lassen wird?“
    „Ich erinnere mich nicht“, antwortet meine Gesprächspartnerin. „Wenn ich wahrsage, schlummert mein Bewusstsein.“
    „Versuchen Sie, sich zu erinnern“, bitte ich.
    „Ja, ich habe mit ihr über Scheidung gesprochen.“
    Ich überlege konzentriert, wie ich ihr die Information unterbreiten soll.
    „Wissen Sie, warum in der Bibel eine sehr stringente Haltung zu Wahrsagern und Astrologen