Liebe 2000 - erotic science fiction
Für den Rest ihres Lebens legten die Weibchen nur noch unfruchtbare Eier, und der Bieswurm war ausgetilgt.«
»Aber ich sehe keine –« begann Marv von neuem.
Jess schnitt ihm das Wort ab. »Anstatt die Männchen zu sterilisieren, sterilisiert irgend jemand die Weibchen und macht sie so schön, daß alle nur sie heiraten wollen. Betrachtet es einmal von dieser Seite: Der väterliche Instinkt ist ein ererbter Reflex. Er fehlt so gut wie ganz vor der Ehe. Für jeden Junggesellen sind die Kinder eines anderen eine Pest. Doch dann heiratet er. Wenn er Kinder will, dann nur deshalb, weil er es für natürlich hält – nicht etwa, weil er Kinder braucht.«
Der Doktor stimmte ihm widerstrebend zu, und wir schlossen uns an.
Jess machte eine weite Armbewegung. »Demnach sollen wir vernichtet werden.«
»Von wem?« fragte ich.
»Vor etwa dreißig Jahren«, sagte Jess, »in den Fünfzigerin, schworen viele Menschen darauf, sie hätten fliegende Untertassen am Himmel gesehen. In den letzten zwanzig Jahren verstummte das Gerede wieder. Ich bin der Meinung, daß irgend jemand – Bewohner des Mars oder eher der Venus oder, was am wahrscheinlichsten wäre, Wesen, die von außerhalb unseres Sonnensystems kommen –, daß irgendwelche Unbekannte in Passaic eine Fabrik errichtet haben. Und eine andere in Leningrad, eine dritte in Nanking, und so weiter. Und nun lassen sie uns allmählich Selbstmord begehen.«
By widersprach: »Warum sollte jemand Interesse daran haben?«
»Weil die Erde innerhalb des Milchstraßensystems ein Planet ist, auf dem es sich recht gut leben läßt«, antwortete Jess. »Fließendes Wasser, gute Luft, Zentralheizung … Aus diesem Grunde errichteten die Außerirdischen hier ihre Fabriken, damit die zum Selbstmord verurteilten Opfer möglichst lange ihre Länder kultivieren. Sie lassen die Zeit für sich arbeiten. In einem Jahrhundert oder schon eher können sie wiederkommen und von der Erde Besitz ergreifen. Bis dahin werden die früheren Bewohner verschwunden sein. Einfach, wirksam und billig. Nicht so blutig wie eine bewaffnete Invasion.«
»Wenn man uns schon vernichten will«, wandte Marv ein, »warum unternimmt dann unsere Regierung nichts dagegen?«
Wir blickten alle auf Lije. Bis jetzt hatte er kaum ein Wort gesagt.
»Angenommen, wir sollen auf diese Weise vernichtet werden«, sagte Lije ruhig, »was könnte die Regierung dagegen unternehmen? Wenn sie dir sagten, Marv, daß Candy eine Invasionswaffe sei, dann würdest du sie entweder auslachen oder du würdest den Kopf verlieren und jemanden wählen, der nicht so ein verdammter Narr ist. Und wenn sie dir sagten, du solltest Candy hergeben? Gute Nacht, Washington.«
»Gut, aber sicher –« protestierte Marv energisch.
»Und noch etwas anderes«, fuhr Lije fort. »Nehmen wir an, die Regierung würde jener Fabrik in Passaic verbieten, weiterhin Mädchen wie Candy, Kim, Choo-Choo, Dallas, April und Tracy auf den Markt zu bringen – und das käme fast einem Sakrileg gleich –, dann stehen die Chancen neunundneunzig zu eins, daß irgend jemand oder irgend etwas eine Warnung ins Weltall senden würde: Plan Nummer eins fehlgeschlagen, startet Plan Nummer zwei. Und Nummer zwei wäre vielleicht die blutige Art. Ich möchte mich nicht mit irgendwelchen Lebewesen anlegen, die genügend wissenschaftliche Erfahrung haben, um eine Frau zu schaffen – und, bei Gott, sie sind Frauen, mit Ausnahme der Babys! – und die so viel über mich wissen, um mir eine Frau wie Kim zu verpassen.«
Wir saßen da, wußten keine Einwände mehr und versuchten, uns mit den neuen Gedanken vertraut zu machen. Wir waren von ihrer Richtigkeit überzeugt, konnten aber noch nicht die Konsequenzen übersehen.
»Warte einen Augenblick, Lije«, sagte By. »Du hast immer nur in Annahmen gesprochen.«
»Das sollte ich tun«, entgegnete Lije, »aber es ist die reine Wahrheit. Vielleicht hätte ich es euch nicht sagen sollen, aber die Regierung beschäftigt sich schon seit Jahren mit diesem Problem. Vielleicht fällt euch Burschen ein Ausweg ein. Wir finden keinen. Wenn etwas davon durchsickert, könnte es eine Panik auslösen, die es den Außerirdischen ersparen würde, ein ganzes Jahrhundert zu warten.«
Plötzlich brach Marv los: »Ich gebe Candy nicht her. Mir ist es gleich, wer sie ist. Keine andere Frau könnte mir mehr bieten. Und jeder, der versuchen sollte, sie mir wegzunehmen, müßte mit Waffen und Spießgesellen kommen.«
»Ich glaube, wir können es dir
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