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Liebe 2000 - erotic science fiction

Liebe 2000 - erotic science fiction

Titel: Liebe 2000 - erotic science fiction Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Landfinder
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Glaubens an den schnellen Wechsel, den sie ja unablässig unter Beweis stellen. Sie begeistern sich deshalb an einer Literaturgattung, die sich um die Raumfahrt dreht, die sie aber selbst noch gar nicht entwickelt haben. Ich habe die Benennung für die diese Literatur mit ›Science-fiction‹ übersetzt. Ich habe mich bei meiner Lektüre fast ausschließlich auf Science-fiction beschränkt, weil ich mir dachte, daß sie sich selbst und die Gefahr, die sie für uns darstellen, am ehesten in ihren Träumen und Phantasien verraten würden. Und aus der Science-fiction-Literatur habe ich auch die Methode ihrer zwischensortigen Zusammenarbeit abgeleitet.«
    »Wie haben Sie das gemacht?«
    »Auf jenem Planeten gibt es eine Zeitschrift, die manchmal auch Science-fiction-Geschichten veröffentlicht, jedoch fast ausschließlich den verschiedenen Möglichkeiten der Zusammenarbeit gewidmet ist. Sie spricht nicht völlig frei, was ärgerlich ist, sondern beschränkt sich auf bloße Andeutungen. Ihr Name bedeutet in Farbblitzen ausgedrückt etwa soviel wie ›Spieljunge‹ oder ›Playboy‹. Das dafür verantwortliche Wesen, so vermute ich, interessiert sich einzig und allein für die zwischensortige Zusammenarbeit und sucht immer und überall mit einer systematischen und wissenschaftlichen Hartnäckigkeit danach, der ich meine Achtung nicht versagen kann. Auch in der Science-fiction-Literatur hat es Beispiele für die Zusammenarbeit gefunden, und ich habe mich von dem Material leiten las sen, das mir seine Zeitschrift bot. Aus den Geschichten, die es als Beispiele brachte, habe ich mir den ganzen Vorgang zusammengereimt. Und noch eins, Kapitän: Wenn die Zusammenarbeit hier beendet ist und die Jungen vor Ihren Augen entstanden sein werden, dann beschwöre ich Sie, geben Sie Anweisung, daß von dieser Welt kein Atom mehr übrigbleiben soll.«
    »Also gut«, sagte Kapitän Garm müde, »wecken Sie sie auf und tun Sie, was Sie tun müssen, aber schnell.«
     
    Marge Skidmore war sich ihrer Umgebung plötzlich voll bewußt. Deutlich erinnerte sie sich an die Hochbahnhaltestelle im ersten Dämmerlicht. Sie war fast allein gewesen, neben ihr stand nur ein Mann, ein anderer lehnte am entgegengesetzten Ende des Bahnsteigs. Der heranbrausende Zug machte sich gerade als schwaches Rattern in der Ferne bemerkbar.
    Dann war da dieser Lichtblitz gewesen, ein trunkener Wirbel, die undeutliche Vision eines spindeldürren, schleimtröpfelnden Wesens, eine rasende Aufwärtsbewegung und jetzt –
    »O Gott«, sagte sie schaudernd. »Es ist immer noch da. Und da ist ja noch eins.«
    Sie verspürte einen krankhaften Ekel, aber keine Furcht. Fast war sie stolz auf sich selbst, daß sie sich nicht fürchtete. Der Mann neben ihr, der so still stand wie sie selbst und noch immer seinen verbeulten Filzhut trug, war derselbe, den sie neben sich auf dem Bahnsteig gesehen hatte.
    »Sie hat’s also auch erwischt?« fragte sie.
    Charlie Grimwold fühlte sich schlaff und aufgedunsen. Er versuchte die Hand zu heben, um sein dünnes, widerspenstiges Haar zu glätten, das die Haut seines Schädels nicht mehr ganz bedeckte. Dabei stellte er fest, daß er sie nur gegen einen gummiartigen, aber hartnäckigen Widerstand zu bewegen vermochte. Er ließ die Hand fallen und blickte mürrisch zu der schmalgesichtigen Frau hinüber, die ihn ansah. Er taxierte sie auf Mitte Dreißig. Ihr Haar war hübsch, und ihr Kleid saß ausgezeichnet, aber im Augenblick hatte er nur einen einzigen Wunsch, nämlich irgendwo anders zu sein. Er legte nicht den geringsten Wert auf Gesellschaft, nicht einmal auf weibliche.
    Er sagte: »Ich weiß nicht, meine Dame. Ich hab’ da einfach so auf dem Bahnsteig gestanden.«
    »Ich auch.«
    »Und dann sehe ich ‘nen Blitz. Höre überhaupt nichts. Und hier bin ich. Müssen wohl so kleine Männchen vom Mars oder von der Venus sein.«
    Marge nickte bekräftigend. »Glaube ich auch, ‘ne fliegende Untertasse? Haben Sie Angst?«
    »Nein. Das ist ja das Komische, wissen Sie. Ich denk’ mir, vielleicht dreh’ ich gleich durch, sonst müßte ich doch Angst haben.«
    »Komisch. Ich hab’ nämlich auch keine Angst. O Gott, der eine kommt auf uns zu. Wenn er mich anfaßt, schrei ich. Schauen Sie bloß diese wabbligen Hände an. Und die runzlige Haut, ganz glitschig. Da kommt einem ja der Kaffee hoch.«
    Botax näherte sich ihnen behutsam und sagte mit einer halb krächzenden, halb kreischenden Stimme – der bestmöglichen Nachahmung der Eingeborenen

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