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Liebe 2000

Liebe 2000

Titel: Liebe 2000 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthologie
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Irgendw o i m hohe n Norde n ha t ei n Männerrude l eine Bur g überfallen , di e Insass in vergewaltigt und dann in Stück e ger i ssen . D u s chli e ß t di e Augen , a l s di e verstümmelt e Frauenleich e gezeig t wird . Un d d u stells t dir di e Frage , waru m di e Wel t s o schrecklic h ist . Woran lieg t es ? N atürlic h a n de n M ä nnern. Aber m it deiner Frag e meins t d u e t wa s anderes . Waru m ha t de r Herr di e Männe r geschickt ? Wi e herrlic h mu ß da s Leben gewese n s ein , al s d i e Erd e noc h ei n Fr a u enparadi e s war . Abe r dan n sünd i gte n E va und I da, und über die Lieb e vo n Fra u z u Fra u wa r de r Her r s o erbost , da ß er ein e Plag e übe r di e Fraue n s c hickte : E r formt e au s sich zwe i Dutzen d Wese n seine s eigenen Gesch l echts u n d bracht e ei n Dutzen d z u Ev a un d ei n D u tzen d z u Ida, auf d a ß d i e beid e n Weiber sähen, w oh i n die W ollu s t führt . Un d di e Männe r nahm en Eva und I da und befruchteten sie. Und w a r ein Kind geboren, b e fruchteten si e di e be i d e n Weib e r auf s n e u e – immerzu , bi s die Wel t vo n Männer n überschwemm t wa r …
    D u schauderst , Sooni . K o m m i n di e Wirklichkei t zu rück und sieh, d a ß d i e Sünde n de r be i d e n Urm ü tter no c h nicht verziehen sind. Noc h imme r is t di e Welt volle r bestialischer , l ü sterne r Männer . Nu r wen n die Fraue n star k un d gläubi g s i nd , könne n si e siege n und wiede r in s Paradie s einziehen . M änne r sin d Tiere , das halte dir vor Au gen, aber v e r giß d a bei ni c ht, d a ß es verteufel t intelligent e Kreat uren sind, denen die unstillbar e Triebhaftigkei t ung l aublich e Fähigkeite n verleiht . D u lauschs t de r Nachrichtensprecherin : Zwei besonder s kräftig e un d intelligent e Exemplar e sin d aus dem Zoo ausg e bro c hen.
    Waru m springs t d u auf , Soo n i ? Waru m schaltes t du  da s TV - G e rä t au s un d gehs t zu m Fenster ? Wa s woll e n deine su c henden A ug e n e rspähen ? Di e paarenden Füchse ? Di e sin d scho n fort . Darübe r bis t d u froh , du at me st auf. Und do c h, deine Au gen s uch e n no c h i m mer , währen d d u de n Blic k über den e n dlo s en g r ünen Teppich d e r Natur wande r n läßt, zum Horizont h i n, w o sich die a ufgeh e nde So nne üb e r de n Ran d schiebt . Und dan n wiede r zurüc k zu m Fu ß de s m ächtige n Nadelbaumes.
    Suchs t d u etwa s Bestimmtes ? Jemanden Bestimmten?
    »Ich weiß nicht, was ich will« , flüsters t du . Deine Sti mm e zittert. Hast du A ng s t , Sooni ? E s lieg t kein Grund dafür vor. D u bist zw eitausen d Jahr e alt , und dein e Erinnerun g reich t z w eihunder t Jahr e zurück . D a s sind zehn Prozent, ein guter Durchschnitt . Zweitausend Jahr e sin d kei n Alter , abe r d o c h ein e lang e Zeit , i n der irgendw a nn ein m al eine K r is e komme n muß . Jetz t ist di e Kris e da.
    »Beruhigungsspritze? « frag t Do c besorgt.
    »A m o u r öse Geschichten?« bietet die Zofe an.
    »Amou r ös e Geschich t en! « D u l achs t gekünstelt.
    »Mein I nn e nleben ist mi r Horror genug.«
    S o is t e s recht . Schalt e Do c un d Zof e aus . Un d auch di e andere n aufdringliche n Helfer . Nu r di e Warn und Verteidigungs a n lag e la ß ein g eschaltet . Ma n kan n nie wissen!
    Un d d a steh t er. Ein M a nn.
    Nein , Sooni , blic k weg , w e nd e dic h ab . D u weißt, daß der An blick deine Ph a nt asi e beflügel t un d dic h zur Hysteri e b r ingt . D u h a s t sc hon e i n m al erlebt, wie solch ein Tier dort unt e n neb e n der Tanne stand und mi t leuchtend e n, gierigen Aug e n zu deinem Fenster hinaufstarrte . D u wars t dana c h eine m Zusammenbru c h
    nahe . Un d s o wir d e s auc h diesma l sein . Fra g dich nicht, ob e s derselbe Mann wi e damal s ist . E r is t ein Untie r – au f jede n Fall.
    Siehs t du , wi e e s dic h gepack t hat ! D u zitters t am ganz e n Le i b. Es nützt dir n i chts me hr, daß du dich vom Fenste r abwendest . Di e I ndiv i duale m pfänger hab e n dein e Erregun g registrier t und geschaltet. Doc und Zof e werde n di r wiede r i n de n Ohre n liegen.
    »Beruhigungsspritze?«
    »Märchen?«
    D u muß t sic h irgendwi e beschäftigen , dami t d u diese n beide n Quälgeister n ent r innst . Als o rufs t d u Hila an . Dein e best e un d einzig e Freund i n is t sofor t a m Apparat.
    »A c h, Sooni , Liebes , wi e gut , d a ß d u di c h m eldest. Ic h wollt e ohnehi n scho n lang e mi t d i r

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