Liebe 2000
e ihn . Von Zei t z u Zei t wandt e e r mi r sein e glänzend e n Aug e n z u, di e e r an s seine r Wel t mit g ebrach t hatte , un d lächelte. Dies e verwirrend e Einfa chheit … Dennoch war er unsere n Men s che n s o ähnlich . S o ähnlic h … ode r s o weni g anders ? E s gelan g m i r nich t z u entde c k e n , i n wa s er ander s war . Abe r ic h wußt e es , ohn e e s erkläre n zu können.
E r liebt e mich . Da s wurd e mi r zu r Gewißheit . Übrigen s wa r e s nich t schwe r z u entd e c ken. Er ma chte kein Geheimni s daraus . Ma n spürt e e s a n de r Zärtlichkeit seine s Lächelns , seine r Stimme.
Niemal s stellt e e r mi r Fragen . Auc h ic h stellt e ihm kein e Fragen . Doc h ic h ta t e s deshal b nicht , wei l ic h es nich t wagte . E r beeindruckt e mic h au f subtil e Art . Ich begrif f ni c h t , au f we l ch e Weise , abe r ic h erkannt e die
Tatsach e an.
E i n e s M o r g e n s , ic h kämm t e m i c h gerade , t r a t e r zu mi r und n a hm mi r den Ka m m au s de r Hand . E r begann , mei n Haa r z u frisieren , sanft , aufmerksam , zog den S c heitel an einer and e re n Stell e un d betrachtete da s Resultat . E r sagte:
»Si e we r d e n seh r schön . Sie hatten N a hrung nöt i g.«
en n wi r un s m o r gen s trennt e n, fühlt e ic h mich entsetzlich elend. Den gan z e n Ta g übe r blie b da s Verlange n na c h seine r Gegenwar t d a – Verlangen , imme r stechender e s , imme r forde r ndere s Verlang e n nac h seine r Geg e nwart , seine r Ausstrahlung , de r Luft , di e er atmete.
Er blieb i mme r gleich.
Manchma l ermuntert e e r mic h z u eine m Spiel , eine m Ballspie l i n seine m Garten . Angesicht s de r Gewandtheit , de r Leid e nschaf t un d de r Präzisio n seiner Bewegung e n e m pfand ich fast et w a s wi e Schmerz . Die Anmu t seine s Körper s hatt e etwa s physisc h Unerträgliches , Vernichtendes . Nac h jed e m Spie l küßt e e r liebevol l mei n Gesicht.
Eine s A b e nd s ka m e r i n mei n Schlafzimmer . Al s ich ih n eintrete n sah , wa r i c h überwältig t vo r Freude.
E r ka m a n mei n Bett , str i c h mein e Deck e glat t und lächelte . E r sagte:
» M org e n we rde ich Ihnen frische Lak e n g e b e n.«
Ic h grif f nac h de r Hand , di e mei n Gesich t streichelte , nah m si e i n mein e beide n Hände , liebkost e si e mit den Lippen, biß zart mit den Z ä hnen hine i n. Er b e ga n n leis e z u sprechen , kleine , zä r tlich e Worte , di e ic h nicht verstand . Dan n entzo g e r mi r sein e Hand , löscht e das Licht und ging hin a us.
Wie viele Tage, wie v i ele Monate verg i ng e n?
Ic h hört e au f z u grübeln , z u analysieren . Ic h stellte mi r kein e Frage n mehr . Ic h fügt e mich . Di e Mach t sei ner Geg e nwart über mi ch w urd e imme r greifbarer . Und un e ntb e hrlich. W e nn i c h d achte, daß ich m e in Leb e n für ihn g e geb e n hätte, sofor t , ohn e Zöge r n, bli e b ich fas t noc h hinte r de r Wah r hei t zurück . Ganz e Abende verbrachte ich am Boden sitzend , gege n sein e Beine gelehnt , da s Gesich t a n seine n Knien , i n eine r Ar t Wollus t a m Rand e eine r Ohn m acht.
Manchma l sprac h e r mi t mi r i n seine r merkwürdigen , abgehackte n Redeweise . Di e Modulatione n seiner Sti mm e durchdrang e n me inen Körper. San f t rieb ich mei n Gesich t a n seine n Bein e n, sch m iegt e m ic h enger a n ihn , a n sein e Wärme.
Eine s Morgen s sagt e e r z u mir:
»Wir we r d en d e n T a g zusa mme n verbring e n.« Nachmittag s führt e e r mic h i n de n Wald . E r amü-
siert e sich , e r lachte , d e r Glan z seine r Auge n wu r de fas t unerträglich.
Wi r setzte n un s au f ein e Bank . Nac h eine r Weile merkt e ich , da ß e r seh r aufmerksa m unsere n Nachba r n beobachtete . Ic h hörte , wi e diese r z u ih m sagte:
»Be i un s a uf de r E r d e lieb t ma n di e Tier e sehr . Die s e klein e Hündi n is t sei t Jahre n mei n einzige r Freund. Di e Zuneigung , di e wi r de n Tie r en g e ben, geb e n sie un s hundertfac h zurück.
Und w e nn ein Tier an Ihn e n hängt , läß t e s sich dur c h ni c h t s j e bewegen , Si e z u v e rlassen.«
Ich hörte ihn ant w ort e n:
» A uch bei uns liebt ma n die Tie r e sehr.«
Ich beugte mi ch vor, um den Mann zu betrachten. Ic h sa h di e klein e Hünd i n , ein e seh r hübsch e H ü nd i n mi t intel l igente n Augen , rotblonde m Fell , Lein e und Halsband . Si e la g z u Füße n ihre s Herrn , di e Schnauze a n di e Bein
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