Liebe auf den zweiten Blick
gewünscht, die Frau an seiner Seite zu küssen. Er hoffte sehr, dass er „sonst jemand” war. Er musste es einfach sein.
„Okay, haben Sie ein bestimmtes Modell im Sinn, oder sind Sie flexibel?”
„Kommt drauf an, was ich für zwölftausend Dollar bekomme. Es sollte ein einigermaßen neues Modell sein und rot. Ich mag rot.”
Er grinste. Rot! Amelia steckte voller Überraschungen.
„Also rot. Jetzt halten Sie sich fest. Wir werden Ihr Geld ausgegeben haben, noch bevor die Sonne untergeht.”
Amelia vergewisserte sich, dass sie ihr Scheckbuch eingesteckt hatte. Auf diesen Tag hatte sie in mehr als einer Hinsicht lange warten müssen.
Sie warf einen kurzen Blick auf den Mann neben ihr. Es gab da noch so eine Sache, die eine Frau von so einem Mann wollen konnte, und die hatte nichts mit Autos zu tun. Schon der Gedanke daran genügte, um sie rot werden zu lassen, und sie sah rasch wieder zum Fenster hinaus.
Doch Tyler hatte ihren Blick bemerkt, und bevor Amelia wusste, wie ihr geschah, hatte er sie nahe an sich gezogen, dass ihre Schenkel sich berührten, wann immer er schaltete oder auf die Bremse trat. Amelia schluckte und bemühte sich, nicht auf seine langen Beine zu starren, doch das nützte nichts. Da war einfach zu viel von Tyler, als dass sie es hätte ignorieren können. Und während sie die Außenbezirke von Savannah erreichten, fragte Amelia sich, wieso eine Frau das überhaupt versuchen sollte.
„Sind Sie sicher, dass Sie den wollen?” fragte Tyler. Sie hatten schon drei Probefahrten damit gemacht, und jedes Mal hatte Tyler sehen können, wie Amelias Augen zu strahlen begannen, sobald sie in dem Wagen saß.
„ja! Er ist klein, verbraucht wenig Benzin und hat vier Türen, so dass meine Tanten leicht ein-und aussteigen können. Und das Beste ist, dass er rot ist!”
Tyler grinste. Dies war wirklich das roteste Auto, das er seit Jahren gesehen hatte. Der Verkäufer hatte es feuerwehrrot genannt. Tyler nannte die Farbe insgeheim „höllisch rot”.
„Okay, dann lassen Sie mich verhandeln. Ich denke, ich kann ihn dazu bringen, mit dem Preis runterzugehen. Da sparen Sie mindestens tausend Dollar. Warten Sie hier.”
Amelia nickte und setzte sich auf die Bank im Laden, wobei sie sich bemühte, sich nicht anmerken zu lassen, wie sehr sie das Auto wollte. Tyler hatte ihr bereits erklärt, dass sie keinen Preisnachlass erzielen konnte, wenn sie zu eifrig wirkte. Jetzt sah sie ihm nach und wurde sich wieder bewusst, wie sehr sie diesen Mann wollte. Doch auch das durfte sie sich nicht anmerken lassen. Wenn der Autohändler sah, dass sie sich etwas sehr wünschte, würde er annehmen, es handle sich um den Wagen, nicht um den Mann.
Tyler war wieder da, noch bevor Amelia Zeit hatte, darüber nachzudenken, wie sie ihren Tanten die Neuigkeit beibringen sollte.
„Okay, Darling. Sie haben sich gerade ein Auto gekauft. Schreiben Sie einen Scheck über zehntausendzweihundert Dollar aus, und dann bringen wir das Baby nach Hause.”
Amelia sprang auf und warf sich, ohne nachzudenken, in Tylers Arme. „Oh, Tyler! Danke!
Danke! Ich hätte das ohne Sie nie geschafft.”
Tyler hielt sie fest, und noch bevor sie reagieren konnte, wusste er, was er tun würde.
Amelias Mund war leicht geöffnet. Er schob seine Finger in ihr langes Haar, massierte ihren Nacken und küsste sie.
Sein Kuss nahm Amelia so sehr gefangen, dass sie keinen klaren Gedanken fassen konnte.
„Oh, Tyler.” Sie seufzte, als er sich widerstrebend von ihr löste, und sah ihn durch ihre beschlagene Brille an. Zu ihrer Bestürzung nahm er ihr die Brille von der Nase.
„Ist das alles, was du sagen kannst?” neckte er sie.
„Gib sie mir.” Sie schnappte sich rasch ihre Brille und setzte sie wieder auf. „Ich habe dir eine Menge zu sagen, aber dies ist weder die richtige Zeit noch der richtige Ort dafür.”
Er grinste und beobachtete, wie sie ihre wunderschönen Augen hinter dem klobigen
Gestell versteckte. Er begehrte diese Frau sehr, war aber nicht ganz sicher, welche ihrer Persönlichkeiten die echte war, Amelia oder Amber.
Effie Dettenberg sah es als Erste, aber als sie näher ans Fenster gehen wollte, trat sie aus Versehen Maurice auf den Schwanz. Er jaulte auf und raste zur Treppe. Effie war hin-und hergerissen zwischen dem Bedürfnis, ihn zu trösten, und dem Drang zu schnüffeln. Schließlich siegte ihre Neugier.
Sie schob die Spitzengardine beiseite, gerade als der rote Kleinwagen in die Auffahrt des
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