Liebe auf den zweiten Blick
sie fähig war, Tyler so viel Vergnügen zu bereiten.
Sie schlang die Arme um seinen Nacken. „Liebe mich”, flüsterte sie.
„Immer”, versprach er und verlor sich dann in ihrer Hitze. Er stöhnte zufrieden und küsste Amelia wild auf den Mund. Als sie ihm entgegenkam, konnte er nicht mehr denken, nur
noch fühlen.
Aus Freude wurde Leidenschaft, die sich immer mehr steigerte, bis Amelia schließlich lustvoll aufschrie.
Tyler zeigte ihr auf die einzige Art, die er kannte, dass sie ihm alles bedeutete. Und er verlor sich in den Armen dieser wunderbaren Frau.
Doch bald danach kehrte die Realität zurück. Amelia stöhnte und verbarg ihr Gesicht an Tylers Hals, während er sie festhielt. Sie hatte dies viel zu lange aufgeschoben, aber sie hoffte, dass der alte Spruch „Besser spät als nie” wahr war. Sie durfte diesen Mann und seine Liebe einfach nicht wegen einer Lüge verlieren. Also atmete sie tief ein. „Tyler?”
Er strich über ihren Rücken und durch ihr Haar, das er zerzaust hatte. Endlich würde sie es ihm sagen. Das spürte er.
„Was ist denn, Darling?” murmelte er, während er liebevoll ihren Bauch und ihre Hüften streichelte.
Amelia biss die Zähne zusammen. „Ich kann nicht denken, wenn du das tust.”
Er grinste. „Ein Glück. Du willst doch nicht, dass ich glaube, ich würde nichts mehr zu Stande bringen, oder?”
Sie setzte sich auf und hielt seine Hand fest. „Du bist viel zu frech.”
Amelia war es nicht gewöhnt, nackt vor jemandem zu sitzen, schon gar nicht vor einem Mann. Also griff sie nach einem Laken, zog es vor sich und versuchte, es nicht peinlich zu finden, dass Tyler sich weigerte, sich zu bedecken. Sie sah ihn böse an, als er grinste.
„Wie ich schon sagte”, begann sie wieder und verzog das Gesicht, als er anfing, ihr mit den Zehen ihr Laken wegzuziehen.
Als sie ihm einen weiteren bösen Blick zuwarf, gab er sich ganz unschuldig. „Ich höre.”
„Da ist etwas, das ich dir schon seit einiger Zeit sagen will.”
„Ich habe da auch etwas”, unterbrach er sie. „Ich habe mich die ganze Zeit gefragt, wann ich dich bitten kann, mich zu heiraten. Und ich denke, jetzt ist eine gute Gelegenheit dafür.
Immerhin habe ich dich mehr oder weniger da, wo ich dich haben will.”
„Du liebe Zeit! Ich würde gern … Ich wäre …” Dann erstarrte sie, wurde erst blass, dann rot, dann wieder blass. Das Laken rutschte ihr herunter. Und dann fing sie an zu weinen.
Nun hatte Tyler tatsächlich das gesagt, was sie hören wollte, seit sie ihn zum ersten Mal gesehen hatte. Aber er hatte es getan, bevor sie ihr Geständnis abgelegt hatte. Was würde jetzt geschehen? Sie musste es immer noch tun, aber es würde sie umbringen, wenn er
dann so zornig wurde, dass er alles zurücknahm.
Er setzte sich auf und nahm sie in die Arme. „Bitte weine nicht. Du meine Güte, Darling, das sollte dich doch nicht traurig machen. Ich will einfach den Rest meines Lebens mit dir verbringen? Ist das so schlimm?”
Es flossen noch mehr Tränen. Amelia schluchzte und bekam auch noch einen Schluckauf.
„Du verstehst nicht …”
Er seufzte. Es war Zeit, sie vom Haken zu lassen, bevor er selber auch noch in
Schwierigkeiten geriet. Eigentlich hatte er ja geglaubt, sie müsste das Geheimnis lüften, nicht er, aber offenbar war das zu viel für sie. Und wenn ein Mann eine Frau liebt, will er nicht, dass sie ihre Würde verliert. Ihre Kleidung vielleicht, aber nicht ihre Würde.
Er nahm ihr Gesicht zwischen die Hände, wischte die Tränen mit den Daumen weg und
küsste sie auf die Lippen. „Ich verstehe sehr viel mehr, als du denkst, und ich will dich immer noch heiraten, aber nur unter einer Bedingung.”
Nun kommt es, dachte Amelia. Sie hätte wissen sollen, dass da ein Haken war.
Er grinste unanständig und erinnerte Amelia auf diese Weise daran, wie Effie Dettenberg sie vor den Savage-Männern gewarnt hatte. „Die Bedingung lautet, dass du tagsüber Amelia sein wirst, solange wir beide leben - aber abends musst du Amber sein.”
Sie sah ihn verblüfft an. Er wusste es!
Als ihre Verblüffung in Empörung überging, drückte Tyler sie auf den Rücken und hielt sie fest.
„Nun?” fragte er, während er sich auf sie schob. „Willst du?”
„Du lieber Himmel.” Amelia schloss die Augen und lächelte voller Freude. „Wie könnte eine Frau das nicht wollen?”
EPILOG
Wilhemina knüllte ihr Taschentuch zusammen und blinzelte, um nicht zu weinen. Doch
wahrscheinlich würde man
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