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Liebe deinen Naechsten - und nicht nur Ihn

Liebe deinen Naechsten - und nicht nur Ihn

Titel: Liebe deinen Naechsten - und nicht nur Ihn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
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schon gedacht hatte, sah sie in dem brombeerfarbenen Kleid einfach umwerfend aus. Außerdem hatte sie sich bei einem der Stylisten, die das Wohnzimmer des Bungalows in eine Dependance des John-Barrett-Salons bei Bergdorfs verwandelt hatten, gerade die Haare machen lassen. Ihre blonden Locken waren zu einem seitlich sitzenden, lockeren Zopf geflochten, in dessen Ende eine Orchidee steckte, die zusammen mit ihrem Tribal-Tattoo ihren lässigen Hippie-Style unterstrich.
    »Danke, es geht schon«, sagte Baby und machte ihn selbst zu. »Aber ich muss dringend mal mit dir reden.« Sie setzte sich aufs Bett, ohne sich darum zu kümmern, dass sie damit das Kleid zerknitterte, worüber Avery sich garantiert maßlos aufregen würde. Sie fühlte sich wie in einem Remake von »Cinderella«, nur dass sie irgendwie in der Rolle der bösen Stiefschwester gelandet war.
    Immer noch besser als die Rolle der bösen Stief mutter .
    Layla setzte sich neben sie und nickte. »Ich auch. Mir ist so viel im Kopf herumgegangen, seit ich gestern meinen Dad und deine Mom zusammen gesehen habe.« Der Blick ihrer grünen Augen wurde abwesend, bevor sie sich an die Stirn schlug und lachend den Kopf schüttelte. »Tut mir leid! Du bist zuerst dran.«
    »Nein, nein, kein Problem. Sag ruhig du erst«, sagte Baby hastig. Sie wusste, dass sie das Unvermeidliche damit nicht abwenden konnte, aber sie war froh um jede Minute Aufschub.
    »Okay, aber du darfst mit niemandem darüber reden, weil ich noch bis nach der Hochzeit damit warten will.« Layla kaute nachdenklich auf ihrer Unterlippe. »Ich werde mit Riley Schluss machen.«
    »Wie bitte?«, fragte Baby fassungslos.
    »Genau damit hab ich gerechnet«, seufzte Layla. »Wahrscheinlich werden alle so reagieren. Wir sind ja auch schon seit einer Ewigkeit zusammen und haben sogar eine Band zusammen gegründet. Aber wir lieben uns einfach nicht mehr.« Sie schüttelte den Kopf. »Schau dir meinen Dad und deine Mutter an – beide sind auf ihre Art totale Freaks, und trotzdem passen sie perfekt zusammen. Bei Riley und mir ist es anders. Um ehrlich zu sein, das komplette Gegenteil. Mittlerweile ist alles in unserer Beziehung einfach nur noch anstrengend.« Sie seufzte.
    »Gestern Nacht scheint ihr aber noch ziemlich gut … zusammengepasst zu haben.« Baby wurde rot. Auf keinen Fall sollte Layla wissen, dass sie gestern bei Riley gewesen war. Hastig fügte sie hinzu: »Ich meine nur, weil du über Nacht weg gewesen bist, und da dach…«
    »Trennungssex«, fiel Layla ihr ins Wort und wurde noch nicht einmal rot dabei. Eine Weile starrte sie vor sich hin und spielte mit dem Saum ihres Kleids, bevor sie Baby wieder ansah. »Aber so schön es auch war, in seinem Arm einzuschlafen – als ich frühmorgens neben ihm aufgewacht bin und wusste, dass ich mich in ein paar Stunden für die Hochzeit meines Vaters fertig machen muss, hab ich mich plötzlich gefragt, was ich hier eigentlich tue. Ich weiß, dass Riley auf lange Sicht nicht der Richtige für mich ist und unsere Beziehung keine echte Zukunft hat. Warum also noch länger warten, verstehst du?«
    Baby nickte langsam. Also hatte Riley die Wahrheit gesagt und ihre Beziehung war tatsächlich an ihrem natürlichen Ende angelangt. Was selbstverständlich nichts daran änderte, dass sie einen Fehler gemacht hatte und sich wünschte, alles wäre anders gelaufen. Aber gleichzeitig war sie unglaublich erleichtert … und ein winziger Hoffnungsschimmer glomm in ihr auf. Riley würde bald frei sein. Vielleicht … nach einer angemessenen Wartefrist …
    »Baby! Jetzt sind deine Haare dran!«, rief Avery und kam ins Zimmer marschiert. Sie hielt ein Klemmbrett in der Hand und sah mit ihren hochgesteckten Haaren, die von einer schmetterlingsförmigen Spange zusammengehalten wurden, in der ebenfalls eine Orchidee steckte, wunderschön aus. Baby spielte kurz mit dem Gedanken, die Sache mit Riley und ihr für sich zu behalten. So wie die Dinge jetzt lagen, musste Layla nie etwas davon erfahren. Andererseits würde sie dann für immer mit dem Wissen leben müssen, ihre Stiefschwester betrogen zu haben …
    »Ich komme gleich«, sagte Baby zu Avery. »Gib mir noch fünf Minuten.«
    Avery runzelte kurz die Stirn, verkniff sich aber eine Bemerkung, als sie Babys entschlossenen Gesichtsausdruck sah. »Okay … aber wirklich nur fünf Minuten«, antwortete sie seufzend und verschwand wieder im Wohnzimmer.
    »Was ist los?«, fragte Layla verwirrt.
    »Ich … ich weiß, dass du mich

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