Liebe deinen Naechsten - und nicht nur Ihn
gemacht hatte.
»Stimmt, aber wenigstens müssen wir uns jetzt nicht mehr ihr grauenhaftes Gelaber anhören.« Owen grinste.
Jack blickte in sein gebräuntes, glückliches Gesicht und war froh, ihn lächeln zu sehen – und besonders froh machte es sie, dass er sie anlächelte. Bedeutete das, dass er sie nicht für eine hinterhältige Lügnerin hielt? »Ich hab mit J.P. Schluss gemacht«, platzte sie völlig unvermittelt heraus. So hatte sie das zwar nicht geplant, aber andererseits – was war diese Woche schon so gelaufen, wie sie es geplant hatte?
»Tatsächlich?« Owen wirkte überrascht und, wie Jack hoffte, ein klitzekleines bisschen erfreut.
»Tatsächlich.« Jack zuckte mit den Achseln. Sie hatte keine Lust, darüber nachzudenken, was als Nächstes passieren oder wie es werden würde, wenn sie wieder in New York war. Das war ihr letzter Ferienabend, und sie war fest entschlossen, ihn in vollen Zügen zu genießen. »Hast du Lust, schwimmen zu gehen?« Ohne seine Antwort abzuwarten, sprang sie kopfüber in den Pool und genoss es, wie sich der jetzt mit ziemlicher Sicherheit ruinierte Seidenstoff ihres Kleids eng um ihren Körper legte.
»Ich mach mit!« Baby kam mit wehenden Haaren – zur Feier des Tages waren sie in Locken gelegt, die sanft ihr hübsches Gesicht umspielten – zum Pool gerannt, schleuderte ihre Flipflops von den Füßen, hechtete mit einem perfekten Schwalbensprung neben Jack ins Wasser und prustete ihr beim Auftauchen Wasser ins Gesicht.
»Na warte!« Jack stürzte sich auf sie und tauchte sie unter.
»Los, Remy, das lassen wir uns nicht entgehen!«, rief Edie am anderen Ende des Pools, nahm Anlauf und sprang, immer noch in ihrem Hochzeitskleid, ins Wasser.
Avery schüttelte den Kopf. Dass die bis jetzt sehr stilvolle Hochzeitsparty ihrer Mutter in einer albernen Wasserschlacht enden würde, hätte sie sich ja denken können. Andererseits – es sah nach jeder Menge Spaß aus. Mit funkelnden Augen schaute sie Rhys an.
»Wenn du springst, spring ich auch«, sagte sie und schlüpfte im nächsten Augenblick aus ihren Slingbacks von Christian Louboutin. Rhys grinste.
»Miss Carlyle?« Avery spürte, wie ihr jemand mit spitzem Finger auf die Schulter tippte, und drehte sich um. Vor ihr stand Yvette, die aussah, als stünde sie kurz vor einem Herzinfarkt. »Über diesen, ähm, ungewöhnlichen Verlauf des Abends haben Sie mich in unserem Vorgespräch nicht informiert. Derartige Ausschweifungen sind wirklich ganz und gar untypisch für unser Haus.«
»Tut mir leid.« Avery lächelte entschuldigend. »Aber so ist meine Familie eben: ganz und gar untypisch.« Dann sprang sie selbst in den Pool, und zwar so, dass sie Yvette in ihrem rosa Chanel-Kostüm von oben bis unten nass spritzte. Rhys stellte schnell sein Glas ab und folgte ihr mit einer gewaltigen Arschbombe.
»Feuerwerk!«, rief jemand am anderen Ende des Pools, und Avery legte den Kopf in den Nacken. Ein rot und blau glitzernder Funkenregen explodierte am Nachthimmel. Sie wandte den Kopf, blickte in Rhys’ braune Augen, der ihr die nassen Haare aus dem Gesicht strich, und küsste ihn.
Scheint, als hätte da jemand nach sechzehn langen Jahren endlich seinen Traumprinzen gefunden.
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erklärung: sämtliche namen und bezeichnungen von personen, orten und veranstaltungen wurden geändert bzw. abgekürzt, um unschuldige zu schützen. mit anderen worten: mich.
ihr lieben!
bitte verzeiht es mir, wenn ich mich zu ehren der hippie-tastischsten hochzeit des jahrhunderts eines bob-dylan-zitats bediene: the times they are a-changin’. wer hätte gedacht, dass die freigeistige edie, antiautoritäre alleinerziehende mutter von drillingen, eines tages tatsächlich heiraten würde? die sunday styles ganz bestimmt nicht. trotzdem gelang es ihrer chefredakteurin in letzter sekunde noch, einen artikel darüber in die aktuelle online-ausgabe zu schieben – plus einem foto der triefenden hochzeitsgesellschaft. ich brenne jetzt schon darauf, zu erfahren, was A tun wird, wenn sie es sieht … aber vielleicht hat sie ja mittlerweile gelernt, dass es sich ganz ungeniert lebt, ist der ruf erst ruiniert. und bei der erfolgsbilanz, die sie vorzuweisen hat, sollte sie das auch!
shakespearische komödien enden immer glücklich: mit einer hochzeit. denn seien wir doch mal ehrlich – was ist verheißungsvoller als die liebe? auch wenn wir uns gern zynisch geben und abgeklärt abwinken:
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