Liebe Dich Selbst Und Es Ist Egal, Wen Du Heiratest
Seite trägt für alle und alles Verantwortung. Da träumt der kraftvolle Mann von mehr Freiheit und Abenteuer, aber der kleine Junge in uns ist froh, wenn für ihn gesorgt, gekocht und organisiert wird.
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Während wir versuchen, unser Glück in der Beziehung zu einem anderen Menschen zu finden, suchen wir eigentlich nach Ausgleich und Harmonie in unserem Inneren. Wir suchen nach der Rückkehr zu unserem eigentlichen Sein. Wir suchen nach der Ganzheit unseres Samenkorns, zu dem uns nur mittlerweile der Zugang versperrt ist.
Meist wissen wir nicht mal mehr um seine Existenz. Unser kostbarster Schatz ist versteckt hinter einer Nebelwand aus innerer Anspannung. Die rührt zum einen daher, dass viele unserer Gefühle angestaut und unverdaut in uns eingesperrt sind wie Tiere im Käfig, und zum anderen entsteht sie, weil von unserem einstigen, ganzheitlichen Sein abgespaltene, verkümmerte, nicht ausreichend genährte Persönlichkeitsteile in unserem Unbewussten miteinander kämpfen.
In
uns
herrschen
Durcheinander
und
Orientierungslosigkeit.
Aber so klar erkennbar dringt dieses innere Gemenge meist gar nicht erst in unser Bewusstsein. Wir fühlen nur, dass uns etwas fehlt zu unserem Seelenfrieden und unserem Glücklichsein. Also suchen wir kurzerhand Abhilfe, indem wir uns nach Vervollkommnung und Ergänzung im Außen umsehen. Mehr oder minder offenkundig suchen wir nach der besseren Hälfte, der großen Liebe, nach dem einen Menschen, der uns bestimmt ist. Wann immer wir mit anfänglichem Überschwang eine Beziehung eingehen, sehnen wir uns nach Vervollkommnung und Einssein. Kaum jemand, der nicht heimlich hofft, sein Heil in einer Partnerschaft mit einem anderen Menschen zu finden, einem Menschen, der uns ergänzt, der uns stärkt, uns versteht, uns anzieht und ausgleicht.
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Lügen, Mieder und andere Liebestöter
Um diesen idealen Menschen, unsere bessere Hälfte, zu finden und zu behalten, zeigen natürlich auch wir uns von unsere: idealen Seite - womit die Schwierigkeiten prompt beginnen: Wir präsentieren all die Seiten von uns, die wir für besonders vorzeigenswert und akzeptabel halten. Im Laufe der Jahre machen wir dies ganz automatisch. Unzählige Male hat uns etwas wehgetan, fühlten wir uns nicht so akzeptiert, wie wir waren, so dass wir schließlich unsere Rolle so gut verinnerlicht und die natürliche Ganzheit unseres Samenkorns vergessen haben. Wenn wir dann einen neuen Partner kennen lernen, leben wir nicht unser vollkommenes Sein, sondern eben nur »unsere bessere Hälfte«, zeigen wir all die Seiten von uns, die wir für besonders akzeptabel und vorzeigenswert halten. Auf einer tieferen unbewussten Ebene versuchen wir so, all den alten familiären und neuen gesellschaftlichen Ansprüchen an uns gerecht zu werden. Zur gleichen Zeit versuchen wir mit diesem idealen Verhalten den im Rahmen dieser Prägung weniger attraktiven Rest unserer Persönlichkeit gut zu verstecken - vor den anderen und vor uns selbst. Dieses Versteckspiel geht allerdings nur solange gut, wie niemand wirklich in unsere Nähe kommt.
In einer Filmszene bereitete sich einmal eine junge Frau auf ihr lang ersehntes Rendezvous mit dem Mann ihrer Träume vor. Sie stand in einem engen Kleid vor dem Spiegel. In der einen Hand hielt sie einen knappen, aufreizenden Spitzenslip. In der anderen ein fleischfarbenes, Bauch und Po straffendes Mieder, das vom Oberschenkel bis zur Taille hin40
aufreichte. In ihrem Gesicht stand Resignation. Würde sie das Mieder tragen, sähe sie angezogen perfekt rank und schlank aus.
Was aber, wenn es zur Nacht der Nächte käme und der Traummann, während er sie entblätterte, von dem fleischfarbenen Unding erschreckt würde ...? Würde sie andererseits den wilden, verheißungsvollen Slip tragen, entdeckte er schon auf den ersten Blick hervorquillende Röllchen, die vielleicht jeden weiteren Schritt der Annäherung vereiteln könnten.
Nichts deckt schamloser unsere inneren Verstecke auf, nichts enttarnt unsere kleinen und großen Täuschungsmanöver zielsicherer als eine intime Beziehung. Je mehr Nähe wir erlauben, je mehr wir mit einem Menschen zusammenwachsen, desto weniger können wir uns kontrollieren, disziplinieren und funktionieren.
Ganz im Gegenteil - hier erleben wir uns von unseren unattraktivsten Seiten: Wir werden wütend und launisch, fühlen uns verletzt, missverstanden und ohnmächtig; wir drohen oder ziehen uns zurück; wir klammern und jammern; wir rennen weg. Je mehr wir einem
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