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Liebe, die der Teufel schenkt

Liebe, die der Teufel schenkt

Titel: Liebe, die der Teufel schenkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Indiz. Ich holte ein paar Mal tief Luft. Es war riskant, den Frauen die Figuren weiterhin zu überlassen, und ich befahl ihnen, sie wegzuwerfen. Sie zögerten. Die meisten von ihnen schauten mich an, als hätte ich von ihnen verlangt, sich von ihrer Seele zu trennen. Wahrscheinlich war es auch ähnlich, denn sie trafen keinerlei Anstalten, meinem Befehl nachzukommen, sie schüttelten sogar die Köpfe.
    Wenn sich die Kraft des Feuers gegen sie richtete - bei Bea hatte ich es selbst erlebt -, waren sie verloren. Das wollte ich nicht. Die Frauen waren keine Dämonen, nur irregeleitete Menschen. Ich wollte sie von dem verfluchten Höllenbann befreien. Eine Liebe, die der Teufel schenkt, ist keine.
    Dann hörte ich das Schreien. Im ersten Augenblick dachte ich an meinen Freund Suko, kreiselte herum, erkannte meinen Irrtum und hörte gleichzeitig das schrille Gelächter der fünf Weiber. Etwas war geschehen, das den Spieß wieder umdrehen konnte. Und das sah ich auch.
    Hinter dem Zwerg hatte sich die Wand verändert. Ich wusste nun, aus welch einem Grunde er eine so große Angst davor gehabt hatte, denn ein Teil der Wand - und ausgerechnet der, wo er hockte, hatte sich zu einem schwarzen Fleck verändert.
    Nun, ein Fleck war es nicht. Ich erkannte bei näherem Hinsehen einen ovalen Spiegel, der mit seinem unterem Ende genau dort aufhörte, wo Timser hockte.
    Dunkel war seine Fläche! Ich wusste sofort Bescheid. Schwarze Spiegel konnten durchaus schwarze Löcher sein, also Tore in eine andere Welt, in eine fremde Dimension. Vielleicht sogar der Einstieg oder Tunnel in die Hölle.
    Mir lief es kalt den Rücken hinab. Auch Suko war von dem Spiegel überrascht worden. Niemand von uns hätte damit rechnen können, aber Timser hatte es gewusst, und er wurde vor unseren Augen von der Hölle geholt.
    Zuerst zuckte sein Körper. Irgendeine Kraft packte ihn und hob ihn in die Höhe. Er kam aus seiner hockenden Stellung hoch, bog seinen Rücken durch und geriet in die gefährliche Nähe des unheimlichen Gegenstands, der plötzlich mit seiner schwarzen Fläche für den Zwerg keinen Widerstand mehr bot.
    Sein Schrei entsetzte uns. Vielleicht hätten wir ihn noch retten können, aber beide waren wir zu überrascht gewesen, zudem mussten wir uns auch noch um die Frauen kümmern, denn sie wurden plötzlich zu regelrechten Furien, als sie den schwarzen Spiegel erkannten. Sie begannen zu schreien und gleichzeitig zu tanzen. Wildes Gekreische drang aus ihren aufgerissenen Mündern, und ich glaubte, das Fauchen der Flammen zu vernehmen.
    »Ich kümmere mich um sie!« brüllte Suko mir zu, während ich auf den Spiegel zulief.
    Timser war nicht mehr zu retten. Der Spiegel hatte bereits seine Kraft entfaltet und ihn gepackt. Ich streckte noch meinen Arm aus, um ihn zu packen, es war ein Griff ins Leere.
    Ein Sog, von dem ich selbst nichts merkte, hatte den Zwerg erwischt. Er war verdammt kräftig, und Timser hatte ihm nichts entgegenzusetzen. Er wurde mitgerissen, weggeschleudert, hineingezogen in den gewaltigen Sog des schwarzen Spiegels, der sich hinter seiner Eintrittsfläche zu einem Kanal weitete und in die Unendlichkeit zu führen schien. Timser verschwand. Aber ich hörte seine Schreie!
    Es waren gellende Rufe der Angst. Noch vernahm ich sie laut, denn sie hallten mir auf dem Wege der Rückkopplung entgegen. Je weiter sich der kleine Mann von mir entfernte, um so leiser wurden die Schreie.
    »Feuer!« vernahm ich als letztes von ihm. »Das Höllenfeuer wird mich vernichten!«
    Im nächsten Augenblick hatte es ihn gepackt! Plötzlich loderte seine Kleidung auf, er wurde zu einer Fackel, die weiter hineinstieß in die Unendlichkeit und in das Dunkel des Dimensionstunnels. Ein loderndes Bündel, das mich an eine Sternschnuppe erinnerte, verschwand vor meinen entsetzt aufgerissenen Augen.
    Ich hatte nicht mehr helfen können!
    Dann hörte ich das Lachen. Es waren keine fröhlichen Laute, die hinter meinem Rücken ausgestoßen wurden, sondern hässliche und auch gemein klingende Töne. Ausgestoßen hatten sie die fünf Frauen, denn sie erlebten mit, wie der Zwerg vom Höllenfeuer vernichtet wurde. Es tötete ihn, es war grausam, und es bewies, dass die Hölle bei den Verlierern keine Gnade kannte. Sie holte sich die Versager zurück und vernichtete sie.
    Die Furien waren in helle Aufregung geraten. Sie schwangen ihre Fackeln und führten einen makabren Tanz auf.
    Suko und ich wurden in den nächsten Augenblicken zu Statisten degradiert, denn

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