Liebe, die der Teufel schenkt
Bis zum Rand des Bettes hatte sie es nicht weit, aber sie konnte noch so behutsam in ihrer Reaktion sein, die Matratze bewegte sich trotzdem. Das merkte auch Jane. Sie fuhr herum!
Ihre Augen wurden groß. Dabei verzerrte sich ihr Gesicht. Sie öffnete den Mund und schrie: »Was, du willst fliehen? Du verdammtes Luder, du!« Jane warf sich vor, um Glenda zu packen.
In diesem Augenblick rollte sich die dunkelhaarige Sekretärin über den Rand, fiel zu Boden, um sofort wieder auf die Füße zu schnellen. Das gelang ihr auch. Einen Blick zurück warf sie nicht. Dann hätte sie sehen können, wie sich Janes Körper streckte und die ehemalige Detektivin sich abstieß.
Glenda kam nicht weit. Urplötzlich spürte sie den Stoß im Rücken. Jane hatte viel Kraft hinter ihre Attacke gelegt, und sie erwischte Glenda Perkins voll. Sie wurde zu Boden geschmettert, bevor sie die rettende Tür erreichen konnte. Und sie hörte über sich Janes Lachen.
»Jetzt habe ich dich!« kreischte die Hexe. »Entkommen wolltest du. Mich reinlegen wie? Nein, nicht mit mir, Glenda Perkins. Ich werde dich zwingen. Du gehörst dem Teufel, so oder so…«
***
Wir sollten die Flammentaufe bekommen!
Diesen Begriff hatte ich noch nie gehört, aber ich konnte mir vorstellen, dass dies uns nicht gerade Freude machen würde.
Die Lage war prekär. Vor uns standen die verdammten Weiber mit ihren Statuen, in denen die Kraft der Hölle steckte. In unserem Rücken hielt sich Timser, der Zwerg, auf. Und er besaß die Maschinenpistole. Mit nur einer Garbe würde er uns beide auslöschen.
Was sollten wir tun?
Er hatte den Befehl gegeben. Die Frauen gehorchten. Sie begannen zu kreischen warfen sich vor und schleuderten dabei auch ihre Arme mit den Figuren in unsere Richtung.
Es waren blitzschnelle Schläge, und der gesamte Vorgang lief innerhalb von Sekunden ab. Die Figuren zielten auf uns, und sie befanden sich noch in der Bewegung, als auch sie sich veränderten. Ihre feste Gestalt verloren sie. Aus den Händen der Frauen schossen die Flammen wie lange Zungen, und sie zielten auf uns.
Suko tauchte zur Seite weg. Er lag plötzlich am Boden, überrollte sich und ich sah, wie seine Hand unter dem Jackett verschwand. Gleichzeitig hörte ich das schrille Lachen des Zwergs mit der Waffe. Hoffentlich feuerte er nicht auf Suko. Die Bewegung meines Freundes konnte man auch anders auslegen, denn ich allein wusste, dass der Inspektor seine Beretta nicht ziehen wollte. Er besaß noch eine andere Waffe. Ich kümmerte mich nicht weiter um ihn, denn ich musste selbst zusehen, dass mich die Flammen nicht erwischten. Ihr Gluthauch streifte mich. Es war ein kurzes, schmerzhaftes Brennen, das über die Gesichtshaut glitt, und ich bewegte mich auch zurück. Hinter den tanzenden Zungen des Höllenfeuers sah ich die verbissenen und verzerrten Gesichter der Frauen, die für den Teufel alles tun wollten, damit er ihnen das schwarzmagische Leben oder was immer es auch war, noch gab. Womit konnte man die Flammen stoppen?
Ich hatte kein Wasser, um sie zu löschen, aber ich besaß das Kreuz. Vielleicht half mir dieses wertvolle Utensil, die Schwierigkeiten zu überwinden.
»Topar!«
Ich vernahm den gellenden Ruf meines Freundes. Ein letzter Gedanke durchzuckte noch mein Gehirn. Er hat es geschafft! Er hat… Dann erstarrte auch ich!
***
Fünf Sekunden hatte Suko Zeit!
So lange reichte die Magie des Stabes. Für fünf Sekunden wurde die Zeit angehalten, alles erstarrte und war zur Bewegungslosigkeit verdammt, nur der Träger des Stabes nicht. Er konnte handeln, agieren und gefährliche Lagen zu seinen Gunsten entscheiden. Selbst die Flammen waren von der unheimlichen Macht erfasst worden. Sie schienen eingefroren zu sein, so paradox sich das bei Feuer anhört. Natürlich konnten sich auch die fünf Frauen nicht bewegen. Sie standen auf der Stelle, bauten fast eine Reihe, hielten ihre Arme vorgestreckt, deren Verlängerung die Figuren bildeten.
John Sinclair lag am Boden. Er hatte sich ein wenig zusammengekrümmt, die rechte Hand halb erhoben. Sie zeigte in einem schrägen Winkel auf die fünf Frauen und zwischen den Fingern schaute Johns silbernes Kreuz hervor.
Um den Geisterjäger kümmerte Suko sich nicht. Dieser Timser hatte jetzt Vorrang. Mit einem gewaltigen Sprung kam er auf die Beine und erreichte in der Verlängerung des Sprungs seinen Gegner. Der Zwerg stand wie ein Denkmal. Die Mündung der MPi wies schräg an Suko vorbei, der Finger des Mannes lag noch am Abzug
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