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Liebe für Anfänger

Liebe für Anfänger

Titel: Liebe für Anfänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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diesen Persönlichkeitswandel durch?«
    »Keksduft«, sagte Nick und holte eine Platte Lasagne heraus. »Der steigt mir immer gleich zu Kopf.« Er fand Teller, legte Lasagneschnitten darauf, schob einen Teller in die Mikrowelle und stellte den Timer auf drei Minuten. »Wie viele Kinder haben Sie eigentlich?«
    »Zwei. Einen Sohn und eine Tochter, acht und zehn Jahre alt.« Billie beobachtete ihn weiter. Er bewegte sich langsam und bedächtig, als hätte er alle Zeit der Welt. Plötzlich fragte sie sich, warum er immer noch hier war. Zog er es absichtlich in die Länge? Der Mann wollte doch irgendetwas.
    Sie hatte sich ihre Sporen mit Betrügern aus der sechsten Klasse verdient. Was führte
Kaharchek
im Schilde? Er hatte doch sicher Besseres zu tun. Sie dachte an Miss Sheridan Flock, die zweifellos neben dem Telefon saß und auf seinen Anruf wartete. Der einladende Blick, den sie ihm zugeworfen hatte, ließ keinen Zweifel, dass die Frau bereit, willig und zu allem fähig war.
    Sie suchte nach Antworten. Fürchtete er, dass sie ihn anzeigen würde? Wollte er ihr Honig um den Bart schmieren und sich mit einem Mittagessen und diesem umwerfenden Lächeln bei ihr einschmeicheln? Das funktionierte wahrscheinlich bei den meisten Frauen, aber sie fiel darauf nicht herein. Der Mann war ein bekannter Casanova. Ein Schönling mit Geld. Er konnte jede Frau haben, die er wollte.
    Also warum verplemperte er seine Zeit mit einer geschiedenen Mutter zweier Kinder? Er hatte sich noch nicht einmal anmerken lassen, dass er sie auch nur mochte. Nun ja, sie musste zugeben, dass da durchaus eine leichte Anziehung war. Okay, vielleicht auch mehr als eine leichte, gestand sie sich, als ihr wieder einfiel, was sie nach dem Sturz, nach der Berührung mit seinem Körper, gefühlt hatte.
    Sie hatte ihre Gründe. Sie hing der altmodischen Vorstellung an, dass es etwas mit Liebe, Verpflichtung und irgendwann der Ehe zu tun hatte, wenn man mit einem Mann das Bett teilte, ein Glaube, der heutzutage den meisten Männern Eiswasser in die Lenden jagte. Aber sie hatte schon vor langer Zeit beschlossen, sich nie wieder mit weniger zufrieden zu geben.
    »Sie vermissen sie, oder?«
    »Bitte?« Billie merkte, dass sie ganz in Gedanken gewesen war. Sie ließ die Schultern sacken. »Ja. Ich hätte in der Summer School unterrichten sollen, wie sonst auch, aber ich wollte Zeit für die Kinder haben. Dabei hätte ich bedenken müssen, dass sie einen Monat lang weg sind. Und außerdem unterrichten meine Freunde fast alle, sodass ich sie auch kaum sehe.« Herrje, sie klang ja wie ein echter Jammerlappen.
    »Wollten Sie deswegen Polounterricht nehmen?« Sie fühlte sich etwas benommen. »Unter anderem.«
    »Und warum ausgerechnet Polo?«
    »Sie meinen, warum ausgerechnet etwas, was ich nun wirklich nicht kann?« Sie ließ ihm keine Zeit zu antworten.
    »Das finden Sie bestimmt albern.«
    »Versuchen Sie‘s.
    »Ich möchte etwas richtig gut können. Irgendwas. Der Vater meiner Kinder ist ein hervorragender Sportler. Auf der High School war er ein Football-Star, im College ein Hockey-Star. Er fährt Ski, als sei er mit Brettern an den Füßen geboren, er hat einen Schrank voll Tennis-Pokale, und neuerdings ist er Fallschirmspringer. Die Kids halten ihn für einen Superhelden.«
    »Sie können doch bestimmt auch etwas.«
    »Ich habe es mit Bowling probiert, aber ich habe die Kugel immer in die Nachbarbahn gekullert. Ich glaube, der Geschäftsführer war ganz froh, als ich meine Schuhe abgegeben habe. Einen Tennisball würde ich nicht mal treffen, wenn mein Leben davon abhinge, und als mein Exmann mich mal mit zum Skilaufen genommen hat, habe ich mich so dämlich angestellt, dass er nachher darauf bestanden hat, dass ich drin am Kamin bleibe und Kakao trinke. Das eine Mal, als ich versucht habe zu segeln, bin ich ins Wasser gefallen und musste rausgefischt werden.«
    Nick konnte kaum glauben, dass sie in allem so schlecht war, aber ihr ernster Gesichtsausdruck überzeugte ihn davon, dass sie die Wahrheit sagte. Er dachte nach. »Ich wette, Ihr Ex kann keine Schokoladenkekse backen. Und zu wem kommen die Kinder, wenn sie Hilfe bei den Hausaufgaben brauchen oder krank sind?« Er dachte an seine Mutter. Sie konnte in null Komma nichts eine Dinnerparty für fünfzig Leute organisieren, aber sie hätte nicht mal mit vorgehaltener Pistole eine Scheibe Toast mit Käse überbacken können. »So was kann keineswegs jede Mutter, und manche nehmen sich einfach nicht die Zeit.«

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