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Liebe für Anfänger

Liebe für Anfänger

Titel: Liebe für Anfänger
Autoren: Janet Evanovich
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Er sah, dass seine Worte nur wenig Wirkung zeigten. Aber wie konnte er ihr auch helfen, wenn er so viel anderes im Kopf hatte?
    »Wie lange sind sie denn weg?«, fragte er, um das Thema zu wechseln.
    »Was?« Billie merkte, dass sie schon wieder nicht bei der Sache war.
    Nick sah den benommenen Ausdruck in ihren Augen und fragte sich, ob das Medikament schon wirkte. »Ihre Kinder.
    Wie lange bleiben sie weg?«
    »Einen Monat.«
    Er horchte auf. »Einen Monat?«
    »Kommt mir vor wie ein Jahr.«
    Erst starrte er sie nur an, aber sein Gehirn arbeitete bereits auf Hochtouren.
    »Einen ganzen Monat? Das ist aber auch ganz schön lang, wenn man bedenkt, dass dieser Monat fast fünf Wochen hat.«
    »Na, vielen Dank auch«, sagte sie genervt, während er die Lasagne beiseite stellte. Er nahm einen Salatkopf, Tomaten und was er sonst noch finden konnte, aus dem Kühlschrank, und begann, einen Salat zuzubereiten. Was für ein Mann, der in einer Küche zurechtkam, und es war ja noch nicht einmal seine Küche. Sie wusste nicht, was sie davon halten sollte, außer dass er offensichtlich nach Vorwänden suchte, länger als nötig zu bleiben. Er nahm es ein bisschen zu genau mit dem Salat, zupfte die Blätter in mundgerechte Stückchen und viertelte die Tomaten so akribisch, dass selbst ein Profi-Koch beeindruckt gewesen wäre. Sie war froh, dass sie keinen Rettich da hatte; am Ende hätte er noch Blüten daraus geschnitzt.
    Ja, er schlug definitiv Zeit tot.
    Billie legte ihren Fuß anders hin und beobachtete seinen Gesichtsausdruck. Er führte irgendetwas im Schilde, aber was? Sie spürte bereits, wie das Schmerzmittel wirkte und sie ganz duselig machte. Wenn er tatsächlich mit Hintergedanken dablieb und ihr Mittagessen machte, war sie klar im Nachteil. Vielleicht machte er sich einfach nur Sorgen um sie, nahm sie zu seinen Gunsten an. Seit ihrer Scheidung war sie Männern gegenüber misstrauisch.
    »Nach Disney World fahren sie noch runter auf die Keys«, sagte Billie nach einer Weile, »und mir geht es bescheiden.«
    Hatte sie ihm schon zu viel erzählt? Ihre Augenlider wurden schwer und schmerzten. Sie stützte sich mit den Ellbogen auf dem Tisch ab. Einer rutschte ab, was sie erschreckte und aus dem Gleichgewicht brachte. Sie sackte zur Seite.
    Nick fing sie rechtzeitig auf. »Hui. Alles in Ordnung?«
    »Ich mache ziemlich schnell schlapp. Wusste ich doch, dass ich das Schmerzmittel nicht hätte nehmen sollen. Ich habe Sie gewarnt.«
    »Sie müssen unbedingt etwas essen.« Er half ihr, sich auf dem Stuhl aufzurichten. »Halten Sie es noch einen Moment aus?«
    »Klar.«
    Nick holte den Teller mit der Lasagne aus der Mikrowelle und suchte Besteck. Um den Salat würde er sich im Moment nicht kümmern, sie musste erst mal etwas in den Magen bekommen, damit sie zumindest so lange zurechnungsfähig blieb, bis er hatte, was er wollte.
    Was er wollte.
    Er war wirklich ein Schuft. Das hatten ihm schon so viele Frauen gesagt, nachdem sie diesen bestimmten Gesichtsausdruck bekommen hatten – den, bei dem sie von Brautkleidern und Eheringen und Babys träumten –, den Ausdruck, bei dem er sofort Reißaus nahm. Aber er war ein verzweifelter Schuft. Und Billie Pearce hatte die Lösung für eins seiner Probleme. Offensichtlich hatte das Schicksal sie seines Weges geschickt, das war die einzig mögliche Erklärung. Er hatte ein etwas schlechtes Gewissen, dass er ihr so etwas Mieses antun wollte, aber das schob er beiseite. Es musste sein. Und es war für einen guten Zweck, sagte er sich.
    Er setzte sich zu ihr an den Tisch und schnitt die Lasagne in mundgerechte Häppchen. »Also, Mund auf.«
    »Was haben Sie denn vor?«
    »Etwas zu essen in Sie hineinstopfen.«
    »Ich bin durchaus in der Lage, selbst zu essen.« Sie griff nach der Gabel und langte daneben. Als sie sie schließlich in der Hand hatte, rutschte sie ihr durch die Finger und landete klappernd wieder auf dem Holztisch.
    »Oder auch nicht«, sagte er und fragte sich, ob das Medikament für oder gegen ihn arbeiten würde. »Lassen Sie mich Ihnen helfen.«
    Billie war zu schwach zum Streiten. Sie machte den Mund auf, und er schob ein Stückchen warme Lasagne hinein.
    »So, jetzt kauen.«
    Sie tat, was er sagte. »Ich brauche etwas zu trinken.«
    Nick sprang auf und machte den Kühlschrank auf. Er fand ein Diätgetränk und holte es heraus, dann öffnete er das Tiefkühlfach und griff in den Eiswürfelbehälter.
    »Der Eiswürfelbereiter geht nicht«, sagte Billie. »Schon seit
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