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Liebe für Anfänger

Liebe für Anfänger

Titel: Liebe für Anfänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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nie schlecht über ihren Exmann, vor allem nicht vor den Kindern. Sie suhlte sich gerade in Selbstmitleid, das war alles.
    Nick sah sie erwartungsvoll an.
    Billie bemerkte es und zuckte mit den Schultern. Sie würde den Mann wahrscheinlich nie wiedersehen, also was sollte es?
    »Eine frühe Midlife-Crisis«, sagte sie und machte eine wegwerfende Handbewegung. Als wäre es egal, was es damals wahrhaftig nicht gewesen war. »Als er dreißig wurde, bekam er die Krise. Ich hätte merken müssen, dass etwas nicht stimmte, als er sich eine Mitgliedskarte für ein Sonnenstudio geholt hat.«
    »Und als er schön braun war, hat er sich einen Sportwagen und eine Freundin angeschafft?«
    »So ähnlich.« Billie seufzte. Im Nachhinein war ihre Ehe nie besonders toll gewesen. Sie hatte einen Mann geheiratet, der einfach nicht zur Monogamie bereit gewesen war.
    Anfangs hatte er sich noch redlich bemüht, aber im Laufe der Zeit hatte er sich immer stärker eingeschränkt gefühlt und hatte es nicht mehr ausgehalten. Sie hatte sich die Schuld daran gegeben. Vielleicht hätte sie sich mehr Mühe geben können. Jetzt war sie seit vier Jahren geschieden und stellte fest, dass die Zeit den Schmerz der Zurückweisung gelindert hatte. Schuldgefühle hatte sie trotzdem noch gelegentlich.
    Sie straffte die Schultern. Normalerweise lebte sie nicht in der Vergangenheit, aber sie hatte aus ihr gelernt. Vielleicht war sie nicht die beste Ehefrau der Welt gewesen, obwohl sie sich redlich bemüht hatte, aber sie war sicherlich eine wunderbare Mutter. Und sie war eine gute Lehrerin – letztes Jahr die beste Lehrerin der Purcellville Elementary. Sie hatte einen Preis bekommen, der das bestätigte. Und sie hatte den grünen Daumen, der den beiden heranwachsenden Kindern täglich frisches Gemüse auf den Tisch brachte.
    Nick sah, dass ihr Mund sich anspannte und seine Neugier offenbar alte Wunden aufgerissen hatte. Daher wechselte er das Thema. »Sie haben die Schmerztablette noch nicht genommen.«
    Kein Wunder, dass ihr Fuß höllisch wehtat, dachte Billie.
    Er pochte, als, nun ja, als wäre ihr ein dämlicher Gaul draufgetreten. »Ich nehme so wenig Medikamente wie möglich, normalerweise nicht mal Aspirin. Ich bin da ein bisschen empfindlich.«
    Schon wieder versuchte sie, tough zu sein, dachte Nick, genauso wie sie sich gegen die Krücke gesträubt hatte.
    »Der Arzt hätte sie Ihnen nicht mitgegeben, wenn er das nicht für nötig gehalten hätte.« Er sah die Probepackung an, die sie bekommen hatte. »Ich habe dieses Mittel schon mal von meinem Zahnarzt bekommen, es ist ganz mild.« Er schenkte ihr ein Glas Wasser ein.
    Billie zögerte einen Moment, nahm die Tablette dann aber in den Mund und spülte sie mit dem Wasser hinunter.
    Nick merkte, dass er vielleicht vorschnell gehandelt hatte.
    »Vielleicht hätten Sie sie nicht auf nüchternen Magen nehmen sollen.«
    »Das sagen Sie jetzt?«
    Der Kaffee war durchgelaufen. Er hatte eigentlich nur schnell eine Tasse trinken, sie von ihrer Polokarriere abbringen und sich auf den Weg machen wollen, aber er konnte sie jetzt nicht einfach allein lassen. Sie musste etwas essen, und die Mühe würde sie sich mit dem lädierten Fuß wahrscheinlich nicht machen.
    Gib es doch zu, Kaharchek, sagte er sich. Er hatte es nicht eilig wegzukommen.
    »Wie wär‘s mit einem kleinen Mittagessen?«, fragte er und wandte sich ihrem Kühlschrank zu. »Hier drin sind doch bestimmt noch ein paar wunderbare Reste.«
    Billie schüttelte beim Anblick von Nicholas Kaharchek, dem berüchtigten Playboy und Zeitungsmoguln, der die Nase in ihren Kühlschrank steckte, den Kopf. Er war einer dieser Menschen, die nie fehl am Platze wirkten. Er hatte sich auch im Krankenhaus offenbar wohl gefühlt, hatte ihr nach Kräften Mut gemacht und den Ärzten alle wichtigen Fragen gestellt, sodass Billie sich in ihrer Verfassung nicht auch noch darauf konzentrieren musste. Er war offensichtlich jemand, der ohne großes Aufsehen die Dinge in die Hand nahm, wenn die Situation es erforderte. Jetzt machte er sich in ihrer Küche zu schaffen, als sei das völlig normal.
    »Bedienen Sie sich ruhig«, sagte Billie und wunderte sich über seinen Wandel. War das der Mann, der auf dem Polofeld so distanziert gewesen war? Sie beobachtete ihn, wie er sich mit einer erstaunlichen Selbstverständlichkeit durch den Raum bewegte. »Wissen Sie was, in der Küche wirken Sie viel aufgeräumter als auf dem Pferd. Machen Sie im Angesicht von Kühlschränken immer

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