Liebe geht auch einfach
geben, ist die große Schule der bedingungslosen Liebe.
Es ist einfach, jemanden zu lieben, wenn er immer das tut, was man von ihm erwartet. Fehltritte zu akzeptieren oder wenigstens zu tolerieren, ohne sich gleich zu trennen, ist dagegen sehr viel schwieriger.
Wenn man wirklich liebt, muss man im Zweifelsfall auch bereit sein, den Partner oder die Partnerin freizugeben. Manchmal stellt man erst nach Jahren fest, dass man in essentiellen Lebenszielen völlig auseinanderliegt.
Wenn keine Kompromisse möglich sind und sich ein Partner gegen ein gemeinsames Leben entscheidet, dürfte ihm der andere zumindest theoretisch nicht im Wege stehen!
Ein Kinderwunsch wäre beispielsweise ein wichtiger Punkt: Wünschter sich Kinder, sieht er diese als einen unbedingten Teil seines Glücks an, während sie ihre Familienplanung bereits abgeschlossen hat, wäre es dann nicht bedingungslose Liebe, ihn freizugeben? Zugegebenermaßen ein äußerst schmerzvolles Loslassen!
Liebe ohne Wenn und Aber kann nur ohne Druck existieren. Wenn der eine Partner vom anderen etwas einfordert nach dem Motto »Wenn du mich lieben würdest, würdest du das und das für mich tun …«, ist das pure Erpressung. Wahre Liebe geschieht freiwillig!
Ist mein Partner der richtige?
Oft entscheidet man sich nicht bewusst für eine Partnerin oder einen Partner, sondern es hat sich eben so ergeben. Man lernt sich kennen, verliebt sich, verbringt Zeit miteinander, lebt zusammen, heiratet vielleicht. Und so vergehen Jahre. Wenn man Glück hat, hat man den richtigen Lebenspartner gefunden, die Beziehung läuft »rund«.
Es können aber auch Zweifel auftauchen, ob dieser Partner wirklich der oder die richtige ist.
Die Zweifel setzen meist erst im gemeinsamen Alltag ein, wenn das alle Probleme überragende Gefühl der Verliebtheit allmählich abklingt.
Dann wird die Wochenendbeziehung über lange Distanz allmählich zum Problem. Dann fallen einem plötzlich Kleinigkeiten im Zusammenleben auf, die bisher kaum eine Rolle spielten: Beispielsweise ihre langsame Art sich zu entscheiden, seine Angewohnheit, den Tank bis auf den letzten Tropfen leerzufahren und viele weitere Lappalien. Plötzlich treten Dinge in den Vordergrund, die man am Anfang der Beziehung noch nicht einmal wahrgenommen hat. Richtete sich damals das Augenmerk mehr auf die Gemeinsamkeiten, beachtet man jetzt eher die Unterschiede. Man kommt vielleicht zu der Feststellung: Er oder sie hat sich total verändert.
Doch was sich verändert hat, ist nur die eigene Sichtweise auf den anderen. Hat man ihn anfangs noch durch verliebte Augen betrachtet, scheint man nun überwiegend seine Fehler zu sehen. Machen Sie sich bewusst, was es wirklich war, das Sie anfangs an Ihrem Partner mochten.
Welche seiner oder ihrer »Macken« empfanden Sie am Anfang Ihrer Beziehung als charmant und sogar liebenswert? Erinnern Sie sich! Und versuchen Sie, die heutigen Macken nicht ganz so ernst zu nehmen. Lächeln Sie innerlich, wie Sie am Beginn Ihrer Liebe gelächelt haben.
Was trägt meine Beziehung?
Nicht nur die Liebe stärkt eine Beziehung, sondern auch die Gemeinsamkeiten. Machen Sie sich diese einmal gezielt bewusst.
trifft zu
trifft nicht/kaum zu
Wir haben gleiche Werte.
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Unsere Herkunft ähnelt sich.
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Jeder kennt das Vorleben des anderen.
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Wir ähneln uns in Bezug auf die Bildung.
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Wir haben die gleiche Religion.
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Wir teilen kulturelle Vorlieben.
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Jeder akzeptiert die politische Einstellung des anderen.
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Jeder akzeptiert den Beruf des anderen.
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Wie besitzen beide Einfühlungsvermögen.
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Wir sind beide authentisch.
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Unsere Lebensstile gleichen sich.
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Wir sind in Gelddingen einer Meinung.
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Wir lachen viel zusammen.
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Wir teilen sexuelle Vorlieben.
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Wir haben uns über unseren Kinderwunsch verständigt.
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Wir teilen ein bis zwei Hobbys.
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Falls Sie rechts mehr Kreuze als links gemacht haben, besteht Klärungsbedarf. Sie sollten mit Ihrem Partner über diese Punkte sprechen.
Ziehen sich Gegensätze wirklich an?
Gerade als Außenstehender entdeckt man bei Paaren immer wieder deren Unterschiede. »Die passen doch gar nicht zusammen« denkt man sich, wenn ein lebhafter, extrovertierter Typ eine sehr schüchterne, fast unauffällige Freundin hat. Dass sich Gegensätze anziehen, ist eine alte Weisheit. Wir suchen im Partner oft genau das, was uns selber fehlt. Der Schweigsame sucht die Eloquente, die Reisende
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