Liebe geht auch einfach
sucht einen ruhigen Pol und ein Zuhause, der Begeisterungsfähige eine geerdete Frau, die ihn immer wieder auf den Boden der Tatsachen holt. Solche Konstellationen sind auch insofern bereichernd, als es beim Partner vieles zu entdecken gibt, was einem selbst eher fremd ist.
So bleibt eine Beziehung spannend.
Lebt man hingegen mit einem Partner zusammen, der einem sehr ähnelt, fast das eigene Spiegelbild darstellt, kann das ein sicheres und ruhiges Zusammenleben zur Folge haben, man scheint ihn ja zu kennen wie sich selbst. Aber einer solchen Beziehung fehlt oft der Spannungsbogen.
Idealerweise gleichen sich die beiden Persönlichkeiten in manchen Punkten und unterscheiden sich in anderen. Machen Sie sich bewusst, was für Sie wirklich wichtig ist. Falls Sie großen Wert auf Ordnung legen, sollte auch der andere ein ordnungsliebender Mensch sein – es sei denn, er kann seinen fehlenden Ordnungssinn durch andere Vorzüge wettmachen oder Sie finden einen guten Kompromiss.
Nicht alles muss geteilt werden
Jeder von uns hat seine eigenen Interessen und Hobbys, die auch in einer Beziehung weitergelebt werden wollen. Aber muss der Partner diese unbedingt auch teilen? Was, wenn er das Joggen hasst, Sie aber jeden Morgen einige Kilometer laufen?
Werden Sie sich darüber klar, welche Ihrer Bedürfnisse Ihr Partner unbedingt abdecken muss. Doch überfordern Sie ihn nicht, alles kann er nicht leisten. Schließlich bringt er auch seine eigenen Interessen mit.
Sie werden sicher eine gemeinsame Schnittstelle finden. Verlangen Sie von Ihrem Partner nicht, dass er alles mitmachen soll.
Der Umgang mit Macken
Nehmen Sie ein Blatt Papier und einen Stift und schreiben Sie Ihre Antworten zu folgenden Fragen auf:
Welche Macken Ihres Partners würden Sie gerne loswerden?
Wie reagieren Sie auf diese Macken? Gar nicht, missbilligend, ärgerlich, wütend, hysterisch, völlig überzogen?
Was denken Sie, welche Ihrer Macken stört Ihren Partner oder Ihre Partnerin?
Was würde er/sie am liebsten an Ihnen verändern?
Zu 1.:
Sind das wirkliche Macken, die Ihnen das Leben schwer machen, oder nur kleine Webfehler, wie sie jeder hat? Wenn diese Kleinigkeiten weg wären, würde Ihnen dann nicht womöglich etwas in der Beziehung fehlen?
Zu 2.:
Ihre negative Reaktion wird nichts verändern, also machen Sie sich gegenseitig das Leben nicht allzu schwer. Sprechen Sie ruhig mit ihr oder ihm darüber. Falls das zu keinem Erfolg führt, verlassen Sie, wenn nötig, einfach den Raum.
Zu 3.:
Sie sind sich keiner eigenen Macken bewusst? Fragen Sie mal vorsichtig bei Ihrem Partner nach.
Zu 4.:
An der Antwort könnte sich zeigen, dass die »Mackenbilanz« ausgeglichen ist. Am besten vereinbaren Sie, dass Sie beide Ihre Macken behalten dürfen und versuchen werden, die des Partners auszublenden.
Freiräume schaffen und gestalten
Gewisse Freiräume für »Alleingänge« braucht jede Beziehung, genauso wie sie gemeinsame Unternehmungen braucht. Wenn der Mann sich nichts aus klassischem Ballett macht oder in der Oper einschläft, muss das für die Frau noch lange kein Grund sein, auf diesen Genuss zu verzichten. Sie findet bestimmt eine Freundin als Begleitung. Dafür freut er sich vielleicht auf ein Spiel, zu dem er seine Kumpels mitnehmen kann. So hat jeder seine Freiräume und kann gewisse Interessen auch mit anderen Menschen (neben dem Partner) teilen.
Eine Beziehung ist keine untrennbare Einheit; das heißt, der eine Partner muss es auch mal ohne den anderen aushalten können und ihm eigene Erlebnisse gönnen. Sie fährt zum Wochenendseminar, er zum Rafting und am Sonntagabend haben sie sich gegenseitig viel zu erzählen. Es kann eine Beziehung nur stärken, wenn von beiden Seiten die Eifersucht (nicht nur auf Menschen, sondern auch auf Interessen) außen vor bleibt und beide Partner ihre Freiräume schätzen. Obwohl man ein Paar ist, bleibt jeder eine eigenständige Persönlichkeit.
Starke Partner sind autark
Jeder Mensch strebt danach, sich zu verwirklichen und zu entwickeln.
Das kann nicht immer in der Beziehung geschehen, dazu sind auch Aktivitäten außerhalb notwendig. Wer von seinem Partner erwartet, dass er diese aufgibt, nur weil man jetzt zusammenlebt, beschneidet dessen Persönlichkeitsrechte. Eine wahrhafte und starke Partnerschaft besteht immer aus zwei starken und autarken Partnern, die sich ihrer selbst bewusst sind. Den anderen in der Entwicklung seiner Persönlichkeit zu unterstützen, sei es beruflich oder in seinen Interessen,
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