Liebe geht auch einfach
machen, und sollte nicht immer nur das Schlimmste erwarten.
Falls Sie persönlich zu einem ängstlichen Beziehungsstil neigen, können Sie sich mit Unterstützung von außen (beispielsweise eines Psychologen) immer noch für eine Veränderung entscheiden und alte Muster ablegen. Machen Sie sich zunächst klar, was Ihr Verhalten in einer Beziehung mit Ihrer Kindheit zu tun hat. Falls Sie als Kind unsicher gebunden waren, kann es sein, dass Sie sich im jetzigen Leben immer wieder Partner suchen, die genau diese Unsicherheit weiter schüren. Wahrscheinlich tendieren Sie zu bindungsschwachen Partnern. Auch wenn Sie Sicherheit suchen und eine verlässliche Beziehung führen möchten: Finger weg von verheirateten, gebundenen Partnern, selbst wenn Sie sich von diesen magisch angezogen fühlen. Verändern Sie Ihr »Beuteschema«, dann werden Ihnen andere mögliche Partner begegnen.
Selbsterkenntnis ist der Weg zur Besserung
Unsere Mitmenschen und unseren Partner scheinen wir zu kennen. Zumindest wissen wir, was wir vom anderen erwarten, wie er sein und wie er nicht sein sollte, welche Macken und welche Vorzüge er hat.
Aber was wissen Sie wirklich über sich selbst? Wie gut kennen Sie sich?
Was sehen Sie, wenn Sie in den Spiegel schauen? Das, was es da zu sehen gibt, oder das, was Sie gerne sehen wollen? Wie wir uns selbst sehen und wie andere uns sehen, stimmt in den meisten Fällen nicht überein.
Daher unterscheidet man zwischen den Begriffen Selbstwahrnehmung und Fremdwahrnehmung. Objektiv ist beides nicht. Aber beides zusammen ergibt schon mal ein vollständigeres Bild als die Selbstwahrnehmung alleine. Wenn wir uns also selbst erkennen wollen, brauchen wir neben einer genauen Beobachtung unserer eigenen Person immer auch das Feedback unserer Mitmenschen und unseres Partners. Das muss nicht immer positiv ausfallen, es sollte jedoch zur Erkenntnis beitragen. Glücklich ist, wer Freunde hat, die auch mal liebevolle Kritik an einem üben!
Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur glücklichen Beziehung und ein ständiger Prozess, in dem man sich selbst betrachtet und hinterfragt. Bevor Sie sich mit den Macken Ihres Partners auseinandersetzen, sollten Sie sich selbst richtig kennenlernen.
Sie wissen hoffentlich, wo Ihre Stärken und Schwächen liegen. Sich selbst einzugestehen, dass man beispielsweise Kritik schlecht verträgt oder manchmal überreagiert, mag Überwindung kosten. Aber jeder Mensch hat Fehler und wer anderen seine Fehler nachsieht, sollte auch sich selbst gegenüber gnädig sein.
Nur wer sich selbst liebt, wird auch von anderen geliebt. Nicht umsonst heißt es in der Bibel: »Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.«
Wenn sich zur Selbsterkenntnis die Selbstliebe gesellt, sind das ideale Voraussetzungen für eine Beziehung.
Denn wer sich selbst mit all seinen Stärken und Schwächen akzeptieren kann, schafft damit die Basis für eine Beziehung, in der er nicht immer nur bettelnd und bedürftig seinem Partner gegenübertritt.
Sind Sie glücklich?
Was bedeutet Glück für Sie? Ist es mehr als die Abwesenheit von Unglück, von Streit und Aggression?
Reicht es Ihnen, »ganz zufrieden« zu sein? Misstrauen Sie dem Glück? Bei manchen Zeitgenossen hat man tatsächlich den Eindruck, dass sie sich nur dann glücklich fühlen, wenn sie unglücklich sind.
Fakt ist jedoch, dass jeder Mensch Anerkennung und Liebe braucht.
Jeder will privat und im Beruf anerkannt und geschätzt werden, er braucht diese Streicheleinheiten für seine Seele.
Wird ein Mensch immer nur kritisiert und geringschätzig behandelt, wird seine Seele krank. Wer keine Anerkennung bekommt, sucht sich diese in negativer Form, indem er Aufmerksamkeit erregt. Wie Kinder, die unaufhörlich quengeln, beginnen die Erwachsenen dann zu nörgeln oder Streit zu suchen. In beiden Fällen ist ein negatives Feedback besser als gar keine Beachtung. Streitsüchtigen Menschen fehlt insofern oft nur positive Aufmerksamkeit.
Um eines klarzustellen: Ihr Partner ist nicht dazu da, Sie glücklich zu machen. Für dieses tief in Ihrem Innern verankerte Gefühl sind nur Sie selbst verantwortlich. Wenn das Gefühl von innen kommt, wird es auch kein Außenstehender wirklich schaffen, Sie unglücklich zu machen!
Definieren Sie für sich selbst, was Ihnen Glück bedeutet und was Sie konkret machen können, um sich gut zu fühlen. Und entlarven Sie die Faktoren, die sie unglücklich machen. Dieser »Liebesballast« wird dann im nächsten Kapitel entsorgt (siehe
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