Liebe geht durch den Döner 2 - Sandy klopft den Teddy weich (German Edition)
Susanne mir gerade recht.
„Meinst du, du könntest den Hund heilen?“, erkundige ich mich hoffnungsvoll.
„Hm“, macht sie und wiegt den Kopf hin und her, „Ich will es gern probieren. Gib mir deine Telefonnummer, dann machen wir einen Termin aus.“
Ich habe wenige Minuten später die Visitenkarte von Susanne in der Tasche und Sandy macht endlich ihr Häufchen. Es ekelt mich schon an, den warmen Kot mit der Tüte aufzunehmen, aber die Tiertherapeutin ist noch in Sichtweite, weshalb ich mich nicht traue, das Zeug liegenzulassen.
Im nächsten Mülleimer ents orge ich das Tütchen, während der Hund mich weiterhin mit Missachtung straft. Sind Cockerspaniel nachtragend? Das würde mir passen, dann wäre ich für heute sicher. Leider verlegt sich Sandy jetzt auf totales Schmollen, was bedeutet, dass sie dort festwächst, wo sie gerade steht. So bin ich doch wirklich gezwungen, das Miststück hochzuheben und nach Hause zu tragen. Wenn mich nicht alles täuscht grinst das Viech triumphierend, aber da irre ich mich sicher.
Ich sperre Sandy in Maiks Zimmer, nachdem ich ihr Futter und Wasser angeboten habe. Damit ist mein Haustierdienst aber wirklich abgeschlossen und ich hundemüde. Verdammt, dieses Wort scheint mich zu verfolgen.
Der Wecker reißt mich am nächsten Morgen um sieben aus tiefem Schlaf. Außerdem vernehme ich ein aufgeregtes Kratzen an der Tür. Sandy kläfft. Nanu? Wann hat sie denn damit angefangen, das hab ich ja noch nie gehört. Alarmiert springe ich in meine Jeans und ziehe mir ein T-Shirt über den Kopf, wobei ich schon zur Tür eile und sie aufreiße.
Der Hund springt an mir hoch, doch diesmal ist nicht mein Schritt das Angriffsziel. Sandy guckt rüber zu Maiks Zimmer, dann zu mir hoch. Huch? Ist sie eine neue Ausgabe von Lassie? Will sie mir was sagen?
Ich folge ihr, als sie aufgeregt umherspringend durch den Flur läuft und sich immer wieder versichert, dass ich hinter ihr bin. Maik liegt auf seinem Bett, er scheint zu schwitzen und stöhnt leise. Fieber? Ich nähere mich vorsichtig und scheuche die Töle weg, die sich gerade mit ihrer Zunge über das Gesicht ihres Herrchens hermachen will.
„Maik? Was ist mit dir?“, frage ich nervös.
Krankheiten machen mir Angst. Ansteckung, Siechtum und der Tod sind mir ein Gräuel, ich kann gut darauf verzichten.
„Ich hab Fieber, du Vollidiot, das sieht man doch“, krächzt Maik.
„Okay. Und was mach ich nun?“
„Dumm gucken?“, Maik grinst verzerrt, „Kannst du mit Sandy rausgehen? Sie platzt sonst gleich oder strullert dir ans Bein.“
Ich gucke nach unten und sehe, dass der Hund um meine Beine streicht. Sofort bin ich überredet, laufe in die Küche, schnappe mir die Leine und bin schon auf dem Weg nach draußen, dicht gefolgt von einer freudig schnaufenden Sandy.
Zurück in der Wohnung versorge ich das Tier mit Fressen und nähere mich dann vorsichtig dem kontaminierten Zimmer. Maik liegt reglos da, was mich total erschreckt. Ich ziehe mein T-Shirt hoch, bis ich es als improvisierten Mundschutz über die Nase gedehnt habe. Langsam schleiche ich mich an das Bett heran und beuge mich über den Todkranken, der nun die Augen öffnet und mit einem lauten Schrei hochfährt, als er mich sieht.
„Wer…sind sie?“, krächzt er.
„Pascal“, nuschle ich undeutlich durch den Stoff.
„Du bist wahnsinnig“, Maik fällt schlaff zurück und glotzt mich böse an, „Spinner.“
„Ich will nicht krank werden“, verteidige ich mich.
„Du BIST krank, kopfkrank“, schimpft mein Mitbewohner und zieht sich die Decke bis zum Kinn hoch.
Ich sehe, dass er fröstelt. Mein Gehirn arbeitet fieberhaft auf der Suche nach eventuellen Maßnahmen, die ich ergreifen kann, um mich zu schützen. Ob ich mein Desinfektionsspray hier einsetzen sollte? Allerdings erscheint es mir nicht ratsam, den fiebernden Maik mit dem Zeug einzusprühen.
„Mach mir doch bitte eine Wärmflasche und einen Tee, und bring mir das Fieberthermometer. Es liegt im Bad. Außerdem musst du Zwieback kaufen“, instruiert mich der Todgeweihte.
„Tee…Zwieback?“, murmele ich verstört.
„Ja, schaffst du das? Sonst muss ich meine Mutter anrufen, die mischt dann hier alles auf, dich inklusive“, krächzt Maik, und es klingt sehr bestimmt und gar nicht gut.
Mütter sind was Schönes, aber nur dann, wenn sie in ihrem Heim bleiben. Ich meine, in ihrer eigenen Wohnung. Einmal auf den Haushalt des Sprösslings losgelassen entwickeln sie eine Energie, die
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