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Liebe Ist Finsternis

Liebe Ist Finsternis

Titel: Liebe Ist Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroilne Hanson
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noch da sein würde.
    Der Gang war schmuddelig und kahl, abgesehen von einem an die Wand gehefteten Blatt Papier. Darauf stand in roter Tinte ,Hampstead Pub-Crawl heute Abend um 8 Uhr‘.
    Ein Pub-Crawl. Das klang jugendlich . Nichts verkörperte London so sehr wie ein Pub-Crawl! Sie hoffte, dass es so einfach war, wie sie dachte: in die Kneipe gehen, ein Bier trinken, das wiederholen bis man besoffen war, nach Hause kriechen.
    Ihr Zimmer war im ersten Stock. Es gab Badezimmer an beiden Enden des Ganges und eine Gemeinschaftsküche. Die Wände waren beschämend dünn, aber das Zimmer war groß und hatte riesige Fenster zum darunterliegenden Innenhof.
    Val packte ihre Koffer aus und machte ein langes Nickerchen, was sie dazu zwang, sich zu beeilen oder zu spät zu kommen. Irgendwie schaffte sie es, pünktlich um acht Uhr in der Küche zu erscheinen. Der natürliche Stil war gerade in, nicht wahr?
    Es waren schon zwanzig andere Kinder da. Kinder . Sie war einundzwanzig. Huch. Vielleicht war sie doch zu alt, um im Studentenwohnheim zu wohnen. Sie war im höheren Fachsemester, und die Frau im Zulassungsbüro hatte geschworen, dass hier weitere Studenten in ihrem Alter an ihrem Abschluss arbeiten würden. Hmmm.
    Zu sagen, dass die Küche schon bessere Zeiten gesehen hatte, war ungenau. Sie war vielleicht neuer gewesen, aber sie war nie mehr als zweckmäßig im billigsten Sinne des Wortes gewesen. Diese Küche war an Studenten gewohnt, was bedeutete, dass alles verbeult oder etwas kaputt war. Einige der Küchenschränke hingen schief, so als ob sie heruntergerissen und dann von einem betrunkenen Handwerker wieder angeschraubt worden waren.
    Der Toaster war gänzlich mit etwas, das hoffentlich Butter war, beschmiert und die Tische schienen... klebrig.
    Ich bin zu alt für das hier . Konnte sie ihr Geld zurückverlangen? Irgendwo anders eine Wohnung finden? Aber es war ja nur für ein Jahr, oder? Wollte sie wirklich alleine sein, ohne jemanden zum Reden? Sie machte im Flüsterton ein Tssss-Geräusch, in Gedanken, und sah sich dann wieder um. Uuups .
    Sie hatte in die Ferne gestarrt, gedankenverloren, aber ein junger Mann hatte im Weg gestanden. Jetzt beobachtete er sie mit einem Lächeln im Gesicht. Oh Gott. Er dachte, dass sie ihn angestarrt hatte.
    Val errötete. Er war hübsch. Hellbraune Haare und blaue Augen. Sein Lächeln war langsam und erreichte seine Augen. Er lächelte viel, das konnte sie ihm ansehen. Er sah einfach wie ein glücklicher Typ aus. Welch eine neue Idee, dachte sie, als sie ihn mit Jacks schwarzseherischer Persönlichkeit verglich. Oh, er hatte außerdem gepflegte Zähne. In dem Augenblick funkte es, ein Gefühl von Richtigkeit und potentieller Zugehörigkeit. Sie war in London. Sie war jung und frei. Jack und ihr Vater waren Tausende von Meilen entfernt, und sie konnte jemand Anderer sein.
    Sie verließen das Studentenwohnheim und machten sich auf den Weg nach Hampstead Village. Purpurne Backsteinvillen säumten die Straßen, schmale Treppen führten zu reich verzierten Türen mit schweren Türklopfern aus Messing. Riesige Range Rover und enorme amerikanische Autos waren auf den engen Straßen geparkt und ragten über ihre europäischen Cousins empor. Nicht übel für den Standort eines Studentenwohnheims.
    „Wusstest du, dass Rod Stewart hier in der Gegend wohnt?“
    Sie drehte sich um, und da war er. Der hübsche Typ. „Wirklich? Weißt du in welchem?“
    Er lachte. „Nein. Vielleicht ist es noch nicht mal wahr. Mein Mitbewohner hat es mir erzählt. Aber er ist aus dem Norden und denen kann man keinen Zentimeter weit trauen.“
    „Was?“ Sie war perplex, aber belustigt.
    „Er kommt aus Nordengland, bei Liverpool. Er ist zwar nett, aber die sind ein sehr suspektes Pack.“
    „Wie kannst du so etwas sagen? Das ist ja fürchterlich!“ Sie lachte trotzdem.
    „Und snobistisch“, trug er hilfsbereit bei. „Der Klassenkampf ist gesund und munter in England. So, jetzt weißt du’s. Wir haben auch gute Fish and Chips. Ich bin Ian.“ Er streckte ihr seine Hand entgegen, um sich vorzustellen.
    Val schüttelte ihm die Hand und bemerkte, dass er auch gepflegte Fingernägel hatte. Seine Handfläche war weich und nicht zu warm. Sie quatschten die ganze Nacht lang. Ian lud sie zu einem Getränk im Wellington ein und bezahlte dann eine Runde für alle im The Dog and Crook, was ihm viel Jubel von ihren neuen, triefäugigen Freunden einbrachte. In der fünften Kneipe war mittlerweile alles wahnsinnig

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