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Liebe Ist Finsternis

Liebe Ist Finsternis

Titel: Liebe Ist Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroilne Hanson
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anhalten würde. An ihr ging diese Ironie nicht verloren.
    Als das Stück vorbei war und sie gegangen waren, war sie den Tränen nahe. Val hatte die ganze Zeit damit verbracht, über ihr Leben nachzudenken, die Zukunft und ihre gegenwärtigen Optionen, bis sie ein Wrack war. Ian brachte sie nach Hause, und sie fing an zu weinen. Er hielt sie zärtlich und sang sogar ein Lied, um sie aufzumuntern.
    Er hatte eine schöne Singstimme und anscheinend war er, wie die meisten englischen Typen, einen Großteil seiner prägenden Teenagerjahre in einer Band gewesen. Sich zusammenreißend, spritzte sie sich Wasser ins Gesicht und überzeugte ihn, dass sie wegen des Stückes weinte. Er kaufte ihr das tatsächlich ab.
    Als sie ihm das Gesicht zuwendete und ihn leidenschaftlich küsste, erwiderte er den Kuss begierig. Fast aggressiv stieß sie ihn zurück auf das Bett. Er versuchte ein wenig zu protestieren, leicht irritiert durch ihren Gefühlswandel, doch sie hörte nicht auf, und der Protest war bestenfalls halbherzig. Sie griff zwischen sie beide, fühlte ihn durch seine dunklen Jeans, knöpfte dann seine Hose auf, öffnete den Reißverschluss und manövrierte ihre Finger durch seine Kleidung, bis sie seine harte, seidige Haut in ihrer Handfläche fühlte. Das hier war richtig .
    Genau jetzt, mit ihm, sie wollte dies. Ihn von ihr Besitz ergreifen lassen, dachte sie fieberhaft, jemand menschliches Anspruch auf sie erheben lassen. Denn in einem verängstigten kleinen Teil ihrer selbst wusste sie, dass die Dinge sich änderten. Ians Hände zitterten, als er das Kondom überstreifte; in seiner Schublade und seinem Schrank rumkramend, versuchte er sich daran zu erinnern, wo er es versteckt hatte. Val lachte, überrascht, dass er keins bei sich trug, nur für den Fall. Mit gespieltem Stirnrunzeln erklärte er ihr, es sei ihre Schuld. Er hatte den Gedanken, dass er flachgelegt werden würde, aufgegeben und hatte seinem Mitbewohner gesagt, er könne sich darüber hermachen. Anscheinend hatte er das.
    Er küsste sie wieder und wieder, bis sie beide keuchten, und dann spreizte sie ihre Beine, fühlte ihn gegen sich pressen.
    Schließlich, als er in ihr war, sich sanft bewegte, ihr sagte, wie sehr er sie liebte, glaubte sie es, klammerte sich enger an ihn, fühlte nur ihn, als er den Rest der Welt ausblendete und sie in seinen Armen beschützte.
    Val schlief in seinem Zimmer, wobei sie versuchte, Ians Mitbewohner, der um drei Uhr morgens sturzbetrunken reingestolpert kam, zu ignorieren. Sie schlief unruhig, da ihr Verstand die gestrigen Geschehnisse durchging, im Versuch zu verarbeiten, wie sehr sich ihr Leben in so kurzer Zeit verändert hatte. Lucas, Sex, die Geheimnisse, die sie jetzt hatte. Davon abgesehen war das Bett für einen gedacht, und Ian hatte schändlich spitze Ellenbogen.
    Um halb sieben morgens wurde sie von den Putzfrauen aufgeweckt, die hereinkamen und in der Küche rumpolterten. Es war draußen noch dunkel, und Val war erschöpft, als sie in ihr Zimmer zurück schlich. Die alten Damen begannen in der Gemeinschaftsküche, machten dann die Badezimmer und öffneten schließlich jede Tür, um den Müll rauszutragen und einen guten Blick auf die unverantwortlichen Bewohner zu werfen. Das Letzte, was Val brauchte, war, Gesprächsstoff für die Putzfrauen zu sein.
    Als Val ihre Tür öffnete, schlug ihr Kälte und ein Windzug entgegen. Sie erstarrte, ihr Blick wanderte zum offenen Fenster.
    Jack saß auf ihrem Bett, seine Füße auf dem Boden, sein Rücken zur Wand. Er hatte die Hände über dem Bauch gefaltet und gab ein recht entspanntes Bild ab. Er setzte sich auf, stützte seine Ellenbogen auf die Knie und wendete ihr den Kopf zu.
    Er sah sie von oben bis unten an, musterte jeden Zentimeter ihres Körpers. Ihr zerzaustes Haar, ihre Kleidung, die zerknittert war, weil sie die ganze Nacht auf Ians Fußboden gelegen hatte, und sie wusste einfach, dass sie Mascara vom vielen Weinen im Gesicht hatte. Sie wusste auch, dass ihre Lippen etwas geschwollen waren und dass er das auch erkennen konnte.
    Seine Lippen verdünnten sich zu einer schmalen verärgerten Linie, seine Kiefer waren zusammengepresst. Er ballte die Hände zu Fäusten, als ob er sie davon zurückhielte, gewalttätig zu werden.
    „Wir sind zurück.“
    „Willst du mich verarschen?“ Er war hier, jetzt? Vor zwölf Stunden wäre sie über ihn hergefallen! Er hätte sie sich vom Leib halten müssen.
    „Anstrengende Nacht?“, fragte Jack mit angespannter

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