Liebe Ist Finsternis
bewegend, dass es verschwommen wirkte, bevor einer der Neuankömmlinge einen Schuss abfeuern konnte. Er rammte ihr seine Handfläche in die Brust, sie durch den Raum und von Valerie fortschleudernd, und Rachels Rippen brachen durch den Aufprall.
Männer platzten in den Raum mit gezogenen Pistolen und stellten sich in einem dichten Kreis mit den Rücken zueinander auf. Die Schüsse waren laut und hallend, als sie auf die Vampire im Raum feuerten.
Lucas zog Valerie vom Boden hoch und umklammerte sie schützend. Sie war zu schwer verletzt. Falls sie im Kreuzfeuer getroffen werden sollte, würde er niemals fähig sein sie zu retten.
Er konzentrierte seine Willenskraft darauf, sie von dort wegzubringen, versuchte sie beide zu entmaterialisieren, aber Kugeln durchbohrten seinen Rücken. Er zerrte sie enger an sich, sich sammelnd und seine Energie für einen letzten Kraftaufwand konzentrierend, bevor er erschöpft war.
Der Versuch war anstrengend. Und es genügte nicht. Er blinzelte stark, Blut in den Augen. Das war es. Sie würden zusammen oder überhaupt nicht gehen. Sie würden im Kreuzfeuer sterben, wenn er sie beide nicht von dort hier wegbringen konnte.
Er versuchte noch einmal seine Energie nach außen zu zwingen, um sie mit einzuschließen, doch er fühlte ein Brennen der Erschöpfung in seinen Knochen und seinem Geist wie er es seit Jahrhunderten nicht empfunden hatte. Lucas brüllte gequält, befahl seinem Körper zu gehorchen und irgendwie die Energie zu finden, um sie mit sich zu nehmen.
Mit einer letzten Anstrengung hatte er sie im Griff, ein kalter Wind peitschte um sie, ihre Wohnung das anvisierte Ziel in seinem Kopf, als sie verschwanden.
Die Wohnung war ruhig und still, das einzige Geräusch ein leises Summen vom Kühlschrank in der Küche. Die Anarchie des vorherigen Augenblicks war nun tausende von Meilen entfernt. Lucas ging in ihr Schlafzimmer und legte sie auf das Bett, seine Beine zitterten, Bewegungen so graziös wie die eines Betrunkenen.
Herrgott, wie schwach bin ich ?
Valerie war am Leben, doch die Brustwunde war schlimm und lang. Er drückte leicht auf das Fleisch, um festzustellen wie tief die Wunde war, aber sie schrie auf vor Schmerzen und ihm wurde bewusst, dass es ein absolut entsetzlicher Gedanke für ihn war, seine Finger mit ihrem Blut zu bedecken.
Seine Fangzähne waren ausgestreckt, das Verlangen nach ihrem Blut schmerzhaft und schlimmer werdend. Es war, als ob eine Faust sich um seine Eingeweide schlang, fester zugreifend in fieberhaftem Zwang. sie trocken zu lecken. Er brauchte nicht nur dringend Blut, sondern hier war Valerie, das exotischste, verbotene Getränk. Besser als Wasser in der Wüste, ihr Körper einladend vor ihm ausgebreitet.
Ihr Duft und ihr Blut umgaben ihn, sickerten in seine Kleidung und bedeckten seine Hände und seine Haut. Lucas hörte ein Geräusch und ihm wurde klar, dass er es selbst war, ein Keuchen und verzweifeltes Stöhnen vor Hunger und Schwäche, das er nicht beherrschen konnte.
Valerie war nicht nur Nahrung sondern Aufregung und reines Leben, das ihn durchströmen könnte.
Alles, was er tun musste, war zu trinken.
Niederes Verlangen. Er riss ruckartig seinen Blick von ihr fort, schwankte auf seinen Hacken zurück, die Bewegung unkoordiniert, so dass er rückwärts fiel und hart auf dem Boden aufschlug.
Er musste ihr sein Blut geben. Das würde sie heilen, selbst wenn die Folgen für ihn verheerend sein würden. Das dringende Bedürfnis, sie zu füttern, überwältigte ihn nahezu, drängte seinen eigenen Hunger in den Hintergrund. Er biss schell in sein Handgelenk, die Wunde, wo Marion ein Stück seines Fleisches herausgerissen hatte, war schon verheilt. Er führte sein Handgelenk zu ihrem Mund, doch hielt dann inne.
Langsam.
Denk nach .
Er benahm sich wie ein voreiliger junger Mann, obwohl doch ihrer beiden Schicksale in den nächsten Augenblicken für immer verändert werden könnten.
Lucas atmete tief ein, seine flache Hand über seine Augen pressend, während er versuchte, einen Nebel von Blutrausch, Schwäche und Verlangen nach ihr zu durchdringen.
War dies die einzige Option? Ihr sein Blut zu geben, das würde ihr Macht über ihn geben. Er fühlte sich jetzt schon zu ihr hingezogen. Wie viel schlimmer würde es sein, wenn sie eine Verbindung hätten? Seine Finger bewegten sich wieder zu der Wunde an ihrer Brust, schwebten über ihr, wollten die innere Verletzung sehen und berühren. Seine Hand zitterte, wollte sie anfassen, doch
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