Liebe Ist Finsternis
du überleben willst. Du hast dir Feinde gemacht, Marion. Rachel ist so schwach, dass andere sie bei der ersten Gelegenheit benutzen werden. Du bist ein Strohmann, sonst nichts. Du gedenkst an meiner Stelle zu regieren und zu welchem Zweck?“
Er lehnte sich in den Stuhl zurück, die Hände über die Enden der Armlehnen gekrümmt. „Langweilst du dich schon wieder, Liebling?“ Sein Tonfall war verführerisch, sein Blick fuhr gelassen an Marions Körper hinunter, als ob er das Gegenmittel für ihre Langeweile hätte.
Der Genuss, der von seiner Stimme ausging, ließ Val erzittern. Sie sah, wie sich die feinen Haare auf Marions Arm aufrichteten, seine Stimme sie ebenfalls berührend.
Er schüttelte den Kopf und rieb sich den Nasenrücken, als ob er Kopfschmerzen hätte, seine Laune plötzlich verändert. Seine Stimme war müde, vielleicht schmerzerfüllt, als er sagte: „Sie werden dir nicht folgen. Du wirst unsere Rasse in den Krieg stürzen.“
Sie lachte gekünstelt. „Wie ist das im Vergleich zu dir? Du willst uns den Fey ausliefern? Zurück zu den Wölfen? Wie kannst du das deinen Kindern antun?“ In ihrer Stimme lag aufrichtiger Kummer.
Lärm brach los, zwei Schüsse wurden ohne Warnung auf Lucas abgefeuert. Im Stuhl war ein Loch an der Stelle, wo einer danebengegangen war, aber Blut quoll aus seiner Schulter, wo ihn die andere Kugel getroffen hatte.
„Ich werde dich so voll Silber halten, dass du hier nicht weg kommst, verstehst du mich, Lucas? Verdammt seist du! Und dieses Mädchen hier auch.“ Sie presste die Pistole an Valeries Schläfe, so stark drückend, dass Valerie spüren konnte, wie ihre Haut abgeschabt wurde. Sie schrie auf, Tränen brannten ihr in den Augen.
Lucas war ruhig, fast erstarrt, als wolle er niemanden erschrecken.
Marion zischte ihn an: „Sag mir, dass sie dir nichts bedeutet. Sag’s mir und ich beweise dir, dass du dich irrst.“ Sie spannte den Hahn, und Valerie fühlte Tränen ihre Wangen hinunter strömen.
Lucas beobachtete Marion gespannt, sein Blick nicht flackernd, Valerie und ihre Tränen vollständig ignorierend.
„Ich werde nicht gehen, solange du sie festhältst. Sie ist dein Druckmittel gegen mich, Marion. Sei vorsichtig, damit du sie nicht verletzt“, sagte er ruhig.
Lucas verlagerte sein Gewicht und schlug die Beine übereinander, ein gelassener König. Er spannte seinen blutigen Arm an, und Valerie sah, wie sein beträchtlicher Bizeps das Hemd spannte, als er die Muskeln spielen ließ. Blut floss ungehemmt, ein kleiner, schwarzer Strom sprudelte heraus, bevor eine Silberkugel aus seinem Arm heraus gespült wurde und mit einem Klirren zu Boden fiel.
Er legte seine Hände auf die Knie. „Wenn du noch einmal auf mich schießt, kann ich dich nicht wiedereinsetzen; ich werde die Kraft dazu nicht haben.“
Marion nickte, seine Aussage als wahr anerkennend. Sie übergab Val an Rachel, die sie auf die gleiche Weise hielt, wie Marion es getan hatte, Vals Rücken an Rachels Vorderseite, die Waffe an ihrer Schläfe. Marion begann auf Lucas zuzugehen.
Lucas hielt eine abwehrende Hand hoch und Marion hielt automatisch an. „Was ist mit Rachel?“
Marions Stimme war wütend: „Was soll mit ihr sein?“
„Wird sie auch Macht von mir nehmen? Oder wirst du später die Macht mit ihr teilen?“
Marion lächelte niederträchtig und wendete sich Rachel zu. „Meine Geliebte?”
Rachels Stimme war sanft, als sie sagte: „Dies ist für sie. Ich benötige nicht mehr, als sie schon gezwungen war, mir zu geben.“
Lucas zog flüchtig die Augenbrauen hoch. „Du würdest an zweiter Stelle nach ihr kommen? Ich kann mir nicht vorstellen, dass das gut für die Dynamik eurer Beziehung wäre.“
Valerie wollte hysterisch lachen. War Lucas jetzt Eheberater? Möge Gott ihnen beistehen. Was Emotionen betraf, hatte er die verbalen Fähigkeiten einer Papiertüte.
„Ich will, dass sie glücklich ist. Und sie hat Recht, die Richtung, in die du uns führen würdest, ist Wahnsinn.“
Er lächelte traurig und schüttelte den Kopf. „Rachel, du bist zu neu. Du kannst sie nicht glücklich machen und du wirst sie ganz sicher nicht glücklich machen, indem du ihr gibst, was sie will. Marion wird ständig mehr wollen und nichts wird jemals genügen.“ Er machte eine Pause, als würde er entscheiden, ob er mehr sagen sollte oder nicht. „Und du weißt nicht, wie es war, als die Anderen noch hier waren. Es gab Balance und Schönheit. Dieses graue Dasein, das wir jetzt führen, ist
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