Liebe Ist Furcht
Aussage. War es nicht das, was sie bei CSI und all diesen Mordserien immer sagten? Val sah nicht sehr viele Mordserien. Sie wusste Bescheid — nicht besonders schön. Ihr war eine gute Komödie allemal lieber.
Er deutete mit seinem Kopf zum anderen Ende des Raumes, und sie war sich nicht sicher, was sie da sehen sollte. Sie gingen nebeneinander, der riesige Esstisch zwischen ihnen. Sie kamen an einem Stuhl nach dem anderen vorbei, insgesamt vielleicht vierzig, bevor sie das andere Ende erreichten.
Da, auf einem rotblauen, türkischen Teppich vor dem Feuer, waren zwei Wölfe. Grau, still und riesig, sie waren größer als es irgendeinem Tier erlaubt sein sollte, zu sein. Sie sahen außerdem sehr, sehr tot aus. Vielleicht hätte ich den Leichen-Kommentar doch laut aussprechen sollen .
Kapitel 37
„Ihr könnt mir helfen“, sagte er und schreckte sie auf. Sie war so darin vertieft gewesen, die Wölfe zu betrachten, dass sie ganz vergessen hatte, dass er dastand.
„Wie?“, fragte Val, obwohl sie es nicht wirklich wissen wollte.
„Ihr seid eine Empathin. Ihr habt Kräfte. Zusammen könnten wir anfangen das wiederherzustellen, was verloren gegangen ist.“
Es gab so viele Probleme mit dieser Idee, dass sie gar nicht wusste, wo sie anfangen sollte. „Ich bin nur halb Empathin. Und ich weiß nichts darüber. Es ist so, als würde man jemanden bitten, Taekwondo zu machen, nur weil er Koreaner ist.“
Er sah sie verständnislos an. Verdammt . Konnte sie nicht mit jemandem aus dem einundzwanzigsten Jahrhundert sprechen? Wenn sie hier jemals wegkommen würde, sollte sie vielleicht an der High-School unterrichten; mit Leuten zu tun haben, die mehr auf ihrer Ebene waren.
„Ich meine, ich habe kein Training gehabt. Ich weiß nichts darüber — Kräfte, Energie und sie zu beherrschen, Wölfe. Der ganze Schei — Themenbereich ist neu für mich.“
Cerdewellyn schüttelte den Kopf. „Ihr habt Kräfte. Es ist gleichgültig, ob Ihr damit umzugehen wisst. Magie ist . Das Training ist minimal, es sei denn, man ist eine Hexe.“
„Okay. Das nächste Problem ist, dass ich schwach bin.“
Er lächelte sie an. „Ihr mögt... verwässert sein, aber die Fähigkeiten, die ich in Anspruch nehmen würde, werden stark genug sein. Lasst es uns versuchen! Sehen, wie kompatibel wir sind. Es wird weder wehtun noch Euch schwächen. Aber es würde mir eine Vorstellung davon geben, ob Ihr mir und meinem Volk helfen könnt.“
Der Umstand, dass es nicht wehtun würde, förderte - ehrlich gesagt - ihre Bereitschaft, es zu probieren. „Was würden wir machen?“
„Wir werden versuchen die Wölfe aufzuwecken.“
Ihr fiel die Kinnlade runter, und sie sah zu den riesigen Bestien vor dem Feuer hin. Sie sahen wirklich wie große Hunde aus. „Welche Art Wölfe sind das? Sie sind riesig.“
„Es sind Werwölfe.“ Er warf ihr wieder diesen Blick zu — den Was-zum-Teufel-ist-bloß-mit-der-Welt-geschehen-Blick. Dafür hielt sie es zumindest. „Ihr habt noch nicht einmal jemals einen gesehen?“ Er klang sehr traurig.
„Nein. Tut mir Leid. Sind das hier die einzigen zwei, die übrig sind?“, fragte sie.
„Nein. Es gibt noch mehr. Aber diese beiden führen das Rudel an. Wenn sie aufwachen, werden die anderen es hoffentlich auch tun. Wollt Ihr ihnen nicht helfen? Seht sie an! Sie sind lebendig, doch unbeweglich. Ihre Herzen schlagen, und dennoch sind sie bewusstlos. Eure natürliche Affinität zu ihnen sollte bewirken, dass Ihr Euch zu ihnen hingezogen fühlt. Wenn Ihr mir sagtet, dass Ihr ihnen nicht helfen wollt, wüsste ich, dass Ihr lügt.“
Val kaute auf ihrer Lippe herum, während sie die Werwölfe betrachtete. „Da sind also Menschen drin?“ Sie kauerte sich neben dem Wolf nieder, sah seine geschlossenen Augen, die lange Schnauze und seinen weichen Pelz an. Sie wollte ihn berühren. Ihr Herzschlag wurde etwas schneller, und der Wunsch, den Wolf anzufassen wurde stärker, als ob es anzuerkennen das Verlangen verstärken würde.
Es war Zeit für eine Entscheidung. Ihr Instinkt sagte ihr, dass Cerdewellyn das wollte, was für sein Volk das Beste war. Und sie waren hier, weil Lucas Wiedergutmachung leisten wollte. Er hatte ihr gesagt, dass es der Menschheit besser ergehen würde, wenn die Fey wieder in der Welt wären. Vielleicht sollte sie Cer also ein wenig helfen. Als Zeichen des guten Willens.
Und weißt du was ? Ich glaube wirklich nicht, dass Lucas mich töten wird . Selbst wenn er es tun würde,
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