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Liebe Ist Furcht

Liebe Ist Furcht

Titel: Liebe Ist Furcht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Hanson
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für seine Sünden bezahlen.
    Einige der Wölfe kehrten um, rannten zu Cerdewellyn zurück, nun da der Rudelführer sie an ihn gebunden hatte, denn sie waren nicht stark genug, seinem Ruf zu widerstehen. Doch Ajax hielt durch, wartete einen Moment länger und wollte Lucas verzweifelt angreifen. Er bewegte eine Pfote vorwärts, fühlte jedoch dann einen blendenden Schmerz durch seinen Schädel fahren.
    Cerdewellyns Befehle wirbelten in ihm herum, verfestigten sich, der Schmerz wuchs, und er wusste, dass er nur noch schlimmer werden würde, bis er gehorchte. Mit einem wütenden Heulen kehrte Ajax um, sprintete durch den Wald so schnell er konnte. Der Schmerz verschwand, und er fühlte eine Freude in sich, Euphorie darüber, Cerdewellyns Willen zu gehorchen.
    Cerdewellyn trieb Ajax in die Flammen, und er rannte geradewegs darauf zu, fühlte die Hitze des Brandes an seinem Maul, das blendende Licht des Feuers seine Augen versengen, während er näher kam. Furcht ließ ihn anhalten wollen, doch Cerdewellyn trieb ihn weiter, und Ajax gab nach, rannte weiter, schloss im letzten Moment seine Augen und betete, dass er die Flammen überleben würde. Nicht zu Gott. Nicht mehr. Nun beteten sie zu Cerdewellyn .

 
     
    Kapitel 38
     
     
    Lucas sah Cerdewellyns Burg vor sich und hörte auf zu rennen, näherte sich dem Rand des Waldes, der einer gerodeten Fläche vor den hohen Burgwänden wich, langsam. Es war mehr als ärgerlich, dass er sich nicht von Ort zu Ort teleportieren konnte. Eine weitere Manifestation seiner Schwäche im Reich der Fey. Die Burgwände waren zehn Meter hoch und, wenn er raten müsste, einen guten Meter dick.
    Er ging tief in die Hocke und blieb einen Moment lang verborgen, um alles um sich herum zu begutachten. Er schloss die Augen und lauschte aufmerksam, die Klinge gezogen und bereit. Das Brechen eines Zweiges, das Rascheln eines Tieres, die Schritte eines Mannes, der versuchte sich unbemerkt zu nähern.
    Nichts.
    Dies war absolut nicht wie das Land, von dem er gehört hatte. Jahrhunderte von Begegnungen, sowohl von mysteriösen als auch fantastischen, berichteten, dass tödliche und verführerische Kreaturen in jeder Ecke lauerten.
    Aber dieser Ort hatte einen Hauch von Leere, eine Einsamkeit, so umfassend, dass er vielleicht aufgrund des Gefühls von Verlust um sich herum geweint hätte, wenn er Emotionen gehabt hätte.
    Trostlosigkeit .
    Dies war eine gescheiterte Zivilisation. Alles war verschwunden. Aber aus welchem Grund auch immer hatte Cerdewellyn es geschafft, zu überleben.
    Das würde sich ändern.
    Valerie war aufgrund von Lucas’ Fehler hier. Er hatte von ihr gekostet, hatte die leichtesten Spuren von Emotionen gefühlt und beschlossen, dass er Dinge wollte, die  ihm zu hoch waren. Dinge, die einen Mann schwach und einen Vampir zu einem leichten Ziel machten.
    Er konnte es sich nicht leisten, verletzlich zu sein. Sie war seine einzige Schwäche. Was tat Cerdewellyn also? Er nahm sie. Cer war seit 500 Jahren aus dem Spiel gewesen, seit weniger als vierundzwanzig Stunden war er zurück und schon kannte er Lucas’ Schwäche und hatte sie ausgenutzt, reduzierte seine Stärke und Macht, indem er ihn hierher brachte.
    Lucas fühlte den plötzlichen Schmerz fast wie einen Splitter von Emotion, bei dem Gedanken daran, was die Zukunft mit sich bringen musste . Bring Valerie von hier weg! Und kein Blut mehr. Er würde ihr Blut nie wieder trinken. Wenn er nicht so begierig danach und nach ihr gewesen wäre, hätte er sie in dem Wald in Roanoke nicht alleine gelassen. Und sie hätte nicht auf den Boden geblutet und damit Cerdewellyn die Möglichkeit gegeben sie zu kontrollieren.
    Wenn Lucas sich nicht ihr Blut genehmigt hätte, wäre es ihm nicht wichtig gewesen, sie mit Jack zusammen zu sehen. Dann hätte er auch Jacks Erscheinen, um ihre Beziehung zu beurteilen, nicht arrangiert — denn sie zu teilen hätte ihn nicht gekümmert.
    Aber er hatte ihr Blut getrunken, und es hatte ihn leichtsinnig gemacht. Sie hatte ihn ein Monster genannt, ihn mit einem der abscheulichsten Männer der Welt verglichen, und er fühlte ihre Abscheu durch seinen Körper stoßen wie eine Pike, die sich in eine Rüstung bohrt — schmerzhaft und erschütternd. Er war nun nutzlos und anfällig für Sentimentalität.
    Erbärmlich .
    Er war kein Mann. Er würde nie ein Mann sein. Glück, Familie, die schlichte Freude eines Sommertages. Und in Wahrheit konnte er sich noch nicht einmal daran erinnern, wie das gewesen war. Er

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