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Liebe ist kein Beinbruch

Liebe ist kein Beinbruch

Titel: Liebe ist kein Beinbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Bond
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zurechtgewiesen und schlang einen Arm um Marcus’ Schultern und den anderen um ihre. Ein vertrautes Gefühl durchzuckte ihn, als er ihre Haut unter seiner spürte. Er war überrascht. Sie war zierlich, fast so zerbrechlich und zart wie ein Vögelchen. Zwar reichte sie ihm kaum bis zur Schulter, doch so, wie sie es versprochen hatte, trug sie, als er aufstand, sein Gewicht genauso sicher wie sein Bruder. Sie duftete nach Wildblumen, frisch und sauber. Ihre Haare strichen mit der samtigen Zartheit eines Schmetterlingsflügels über sein Kinn. Sein Körper erwachte augenblicklich zum Leben, aber die Erinnerung an eine ähnliche Reaktion, als sie sein Hosenbein zerschnitten hatte, schoss ihm durch den Kopf und bremste ihn. Er presste die Kiefer aufeinander, um die Kontrolle über seinen Körper zu behalten. Marcus hatte recht: Die Frau verdiente mehr Respekt. Als er stand – wenn auch ein bisschen unsicher -, gab Kendall ihm die Krücken, sodass Marcus und die Ärztin ihn loslassen konnten.
    Doch als sie unter seinem Arm hervorschlüpfte und ihr Duft ihm nicht länger in die Nase stieg, fehlte Porter etwas.
    „Machen Sie ein paar Schritte“, ermunterte sie ihn.
    Vielleicht lag es nur daran, dass er sich wie ein Schuft fühlte, weil er so über sie gesprochen hatte, aber er wollte dieser Frau auf einmal gefallen.
    Er verlagerte sein Gewicht auf das gesunde Bein, setzte dann die Krücken nach vorn und schwang seinen Körper hinterher. Es war eine eckige Bewegung, doch seine Muskeln waren noch trainiert von einer Verletzung, die er sich vor einigen Jahren zugezogen und ihn ebenfalls an Krücken gefesselt hatte.
    „Sieht so aus, als hätten Sie den Bogen raus“, sagte Dr. Salinger. Sie öffnete ihren Arztkoffer und nahm eine Schachtelmit Tabletten heraus. „Laufen Sie in den nächsten Tagen nicht herum. Dieses Mittel ist gegen die Schmerzen. Sie sollten sie zusammen mit einer Mahlzeit einnehmen.“
    „Ich habe einen Bärenhunger“, gab er zu.
    „Die Männer veranstalten auf der Wiese ein Barbecue für unsere Gäste“, sagte Kendall. Da Dr. Salinger gerade nicht zu ihm herüberschaute, sah er Porter an und deutete mit einer vielsagenden Kopfbewegung in ihre Richtung. Porter, der nicht verstand, was sein Bruder ihm zu sagen versuchte, hob verwirrt die Hände.
    Sie griff nach ihrem Arztkoffer. „Meine Arbeit ist erledigt.“
    „Dr. Salinger“, sagte Marcus in die Stille hinein. Seine Stimme klang besorgt. „Hatten Sie schon Zeit, um auszupacken?“
    „Noch nicht“, erwiderte sie zögerlich.
    „Ich hoffe, das Zimmer gefällt Ihnen“, fügte Kendall eilig hinzu.
    Sie lächelte ihn an. „Ja, es ist sehr gemütlich. Wenn Sie mich jetzt entschuldigen wollen, meine Herren? Ich denke, ich werde früh ins Bett gehen.“
    Ihre schmalen Schultern hingen etwas nach vorn, als sie zur Tür ging. Porter hatte schon wieder ein schlechtes Gewissen. Die Frau war weit weg von zu Hause, und ihren ersten Tag an diesem fremden Ort hatte sie damit zugebracht, sich um ihn zu kümmern. Und trotzdem hatte er sich ihr gegenüber nicht wie ein Gentleman verhalten. Wenn seine Mutter wüsste, wie er sich Dr. Salinger gegenüber benommen hatte, würde sie ihm mit Sicherheit eine ordentliche Standpauke halten.
    Porter spürte die erwartungsvollen Blicke seiner beiden Brüder auf sich, aber ihm fielen keine schmeichelnden Worte ein, mit denen er seine Kränkung von vorhin hätte wiedergutmachen können. Stattdessen suchte er Zuflucht auf einem Gebiet, auf dem er sich wohler fühlte – Flirten.
    „Hey, Schätzchen, es ist noch viel zu früh, um ins Bett zugehen“, sagte er in einem Tonfall, den er sonst nur kurz vor dem Schließen einer Bar an den Tag legte. Er zuckte zusammen – seine Worte klangen selbst in seinen Ohren billig. Und die vernichtenden Blicke seiner Brüder taten ihr Übriges.
    Dr. Salinger wandte sich um und ging weiter. Doch mit ihren faszinierenden grünen Augen fixierte sie ihn. „Vielleicht. Allerdings habe ich noch ein Buch, das ich zu Ende lesen muss, und ich möchte nicht, dass meine Katze sich einsam fühlt.“
    Porter machte den Mund auf, brachte jedoch kein Wort über die Lippen.
    Das satte Krachen, mit dem die Tür hinter ihr ins Schloss fiel, stand sinnbildlich für den Aufschlag, den sein Herz machte, als es ihm in die Hose rutschte. Er war ein Arsch.
    „Porter, du bist ein Arsch!“, bestätigte Marcus.
    „Was sollen wir jetzt machen?“, fragte Kendall, der ungewöhnlich durcheinander wirkte. „Sie

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