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Liebe ist kein Beinbruch

Liebe ist kein Beinbruch

Titel: Liebe ist kein Beinbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Bond
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Also, wenn es Ihnen nichts ausmacht, gehe ich auf mein Zimmer.“ Sie drehte sich um und ging die Treppe hinauf. Ihre Beine waren schwer wie Blei.
    „Die Männer veranstalten ein Barbecue, um uns in Sweet-ness willkommen zu heißen“, sagte Rachel hinter ihr.
    „Ich fürchte, ich muss passen“, erwiderte Nikki über die Schulter hinweg.
    „Meinen Sie, dass Porter meine Hilfe gebrauchen könnte, um hinzugehen?“
    Nikki verdrehte die Augen, wandte sich aber nicht mehr um. „Klingt gut.“ Am Absatz der Treppe wollte sie in Richtung ihres Zimmers am Ende des Flures abbiegen.
    „Dr. Salinger?“
    Nikki seufzte, drehte sich um und stützte sich auf die Brüstung. „Ja, Rachel?“
    „Gefällt es Ihnen hier?“
    Überraschenderweise schien die Frau nachdenklich zu sein – fast so, als wäre Nikkis Antwort ihr tatsächlich wichtig. Der Hund jaulte auf, und Rachel lockerte ihren Griff ein wenig.
    „Ich … ich kann es noch nicht sagen.“
    „Gut, danke.“
    Nikki machte sich auf den Weg in ihr Zimmer und presste die Lippen aufeinander. Es sah so aus, als würden Rachel Hutchins und Porter Armstrong das erste Paar hier werden. Zugegeben, sie passten durchaus zusammen, was das Äußere anging. Und auch das Feingefühl.
    Sie wünschte den beiden alles Gute.
    Als Nikki an den anderen Zimmern vorbeikam, stellte sie mit Entsetzen fest, dass die meisten Türen offen standen. In den Zimmern saßen Frauen auf den Betten und Fußböden, lackierten sich die Fußnägel und bürsteten sich gegenseitig die Haare. Warum verhielt sich plötzlich jede, als wäre das hier eine Klassenfahrt? Hatten sich denn alle schlagartig zurückentwickelt?
    „Hey, Dr. Salinger“, rief Traci Miles. Sie war eine der Frauen, die mit Nikki in deren Van hierhergekommen war. Sie trug gerade etwas Klebriges auf die Augenbrauen einer Frau auf, die vor ihr auf einem Stuhl saß. „Soll ich Ihnen auch die Brauen waxen?“ Traci drückte einen weißen Streifen aus Stoff auf die klebrige Masse und riss ihn dann mit einem Ruck wieder ab. Die Frau auf dem Stuhl verzog vor Schmerz das Gesicht.
    „Äh … nein, danke“, entgegnete Nikki. Auf ihrem Weg durch den Flur bekam sie ein Beauty-Angebot nach dem anderen: Strähnchen für die Haare, Make-up und Maniküre. So liebenswürdig wie möglich lehnte sie alles ab. Ihr schoss durch den Kopf, wie fremd ihr dieser ganze Mädchenkram war. Unsicher strich sie sich über ihre Augenbrauen, die noch nie gezupft worden waren, über ihr nacktes, ungeschminktesGesicht und ballte die Hände mit den kurzen unlackierten Fingernägeln zu Fäusten. Sie war die einzige Frau in diesem Haus, die einen Abschluss in Medizin hatte. Warum also fühlte sie sich, als würde sie irgendwelchen Ansprüchen nicht genügen?
    Als Nikki die Tür zu ihrem Zimmer hinter sich geschlossen hatte und sich dagegenlehnte, hatte sie eine Entscheidung getroffen.
    Sie würde Sweetness verlassen.
    Sie wollte warten, bis alle beim Barbecue waren, und dann die Flucht ergreifen, um kein Aufsehen zu erregen. Sie hatte vor, eine Nachricht für die Armstrong-Brüder zu hinterlassen. Wenn die Leute bemerken würden, dass sie weg war – vermutlich am nächsten Tag irgendwann -, wäre sie schon längst zurück in Broadway. Sie fragte sich, ob sie ihren alten Job in der Gemeinschaftspraxis zurückbekommen könnte … und ob ihr Apartment, das sie gemietet hatte, nachdem sie aus Darrens Haus ausgezogen war, noch immer zu haben war.
    Da die Entfernung nach Atlanta nur ein paar Autostunden betrug, spielte Nikki mit dem Gedanken, in die Stadt zu fahren und ihre Chancen in der großen Stadt auszuloten. Doch sie hatte Freunde in Broadway – wie zum Beispiel Amy Bradshaw. Amy war ihre Yogapartnerin und ein Mädchen aus den Südstaaten. Nikki hatte gehofft, dass Amy mit ihnen nach Sweetness kommen würde. Aber Amy hatte nicht einmal in Betracht gezogen, ihren Job als Bauingenieurin zu kündigen, um woanders neu anzufangen. Sie hatte Nikki allerdings gebeten, mit ihr in Kontakt zu bleiben.
    Aus einem Impuls heraus schnappte Nikki sich ihre Tasche und suchte darin nach ihrem Handy, um Amy anzurufen. Vielleicht hatte ihre Freundin einen Rat für sie– etwas Weises, eine Einschätzung als Südstaatlerin, das Nikki helfen würde, die Dinge aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten.
    Als Nikki einen Blick auf das Display warf und dort „KeinNetz“ las, stieß sie einen enttäuschten Schrei aus und ließ dann den Kopf hängen. Die Tatsache, dass sie niemanden in der

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