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Liebe ist kein Beinbruch

Liebe ist kein Beinbruch

Titel: Liebe ist kein Beinbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Bond
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befolgen, schlug Porter die Augen auf und zuckte zusammen, als er in helles Licht schaute. Er war verwirrt. Doch nach und nach wurde ihm klar, dass seine Brüder ihn festhielten. Er brummte unwillig und wollte sich aus ihrem Griff lösen. Es fiel ihm schwer, einen klaren Gedanken zu fassen.
    „Beruhige dich, kleiner Bruder“, beschwichtigte Kendall ihn. „Du bist vom Wasserturm gefallen und hast dir das Bein gebrochen. Dr. Salinger hat dich betäubt, um den Knochen zu richten und einen Gipsverband anzulegen.“
    Porter beruhigte sich, als ihm die Ereignisse des Tages wieder einfielen. Er sah, wie tief die Sonne schon stand, und wusste, dass der Abend dämmerte – er hatte den größten Teildes Tages versäumt. Unwillkürlich zuckte er zusammen. In seinem Kopf hämmerte es, und jeder einzelne Muskel tat ihm weh. Das alles war zweifelsohne ein Ergebnis des Sturzes.
    „Dr. Salinger?“, wiederholte er und blinzelte, als das ernste Gesicht einer zierlichen unscheinbaren Frau vor seinem inneren Auge auftauchte. „Meine kleine Frau Doktor?“
    „Du schuldest ihr ein großes Dankeschön“, sagte Kendall und half ihm, sich aufzusetzen. „Wenn sie und ihr Van voller Arzneimittel und Geräte nicht gewesen wären, hätten wir dich nach Atlanta schaffen müssen.“
    „Und du schuldest ihr außerdem eine große Entschuldigung“, knurrte Marcus.
    Porter klopfte neugierig auf den Kunststoffverband, der unter der zerschnittenen Jeans an seinem linken Bein hervorschaute. „Wofür?“, fragte er abwesend und noch immer ein bisschen benommen.
    „Als wir hereinkamen, hast du sie gerade geküsst. Sie hat sich gewehrt“, entgegnete Marcus. „Bist du so ein Jagdhund, dass du deine verdammten Finger nicht von der Ärztin lassen kannst?“
    Porter blinzelte. Er hatte eine dunkle Erinnerung an einen sehr schönen Kuss. Er grinste. „Was soll ich sagen?“
    Marcus’ Gesicht wurde dunkelrot. „Du sollst ihr sagen, dass es dir leidtut, du Idiot!“
    „Es war doch nur ein Kuss!“, protestierte Porter.
    „Es war unangemessen“, mahnte Kendall.
    „Sie ist sich sowieso nicht sicher, ob sie hier die einzige Ärztin werden soll – und das auch noch ohne eine Ambulanz oder eine ähnliche Einrichtung“, sagte Marcus streng. „Wir können es uns nicht leisten, sie zu verlieren, nur weil du deine Hände nicht bei dir behalten kannst.“
    „Komm schon, Marcus!“, spöttelte Porter. „Sie hat es vermutlich genossen. Wenn ich mich recht an die kleine Frau Doktor erinnere, ist sie in ihrem Leben wahrscheinlich eherselten geküsst worden. Die Frau steckt sicherlich ständig ihre Nase in irgendwelche Bücher und schläft mit ihrer Katze in einem Bett.“
    Als er das Geräusch einer ins Schloss fallenden Tür hörte, wandte Porter den Kopf und sah die Ärztin, um die es gerade ging, dort stehen. Die Frau war winzig – höchstens einen Meter siebenundfünzig -, dazu gertenschlank, und sie trug eine steife Kakihose und eine weiße Bluse. Ihr farbloses Haar fiel ihr in die Augen und war noch immer feucht vom Duschen. Das Gewicht des schwarzen Arztkoffers, den sie in einer Hand hielt, schien sie regelrecht nach vorn zu ziehen. In der anderen Hand hatte sie ein Paar Krücken, das fast so groß war wie sie selbst. Ihr blasses Gesicht war ungeschminkt, und unter ihren müden Augen lagen dunkle Schatten. Die leicht geröteten Wangen ließen darauf schließen, dass sie seine Bemerkung gehört hatte.
    Porter hatte ein schlechtes Gewissen. Er machte den Mund auf, um sich zu entschuldigen. Sie straffte jedoch die Schultern und kam mit sehr entschlossenen Schritten auf die drei Brüder zu.
    „Wie geht es meinem Patienten?“, fragte sie aufgeräumt.
    „Gut“, antworteten die Armstrongs wie aus einem Munde. Porter warf den beiden einen verärgerten Blick zu.
    „Mir geht es gut“, wiederholte er mit etwas mehr Nachdruck.
    Kendall räusperte sich vielsagend.
    „Ich danke Ihnen“, fügte Porter hinzu. „Für … alles.“
    Sie nickte knapp und reichte Kendall die Krücken. „Dann wollen wir Ihnen mal auf die Beine helfen, Mr Armstrong.“
    Sie stellte sich an eine Seite, und Marcus übernahm die andere.
    Porter betrachtete ihre zarte Statur. „Ich will Ihnen ja nicht zu nahe treten, meine kleine Frau Doktor, aber vielleicht sollte Kendall Ihren Part übernehmen.“
    Unwillkürlich reckte sie das Kinn. Sie hatte grüne Augen – ziemlich hübsche grüne Augen. „Ich bin stärker, als ich aussehe, Mr Armstrong.“
    Porter fühlte sich

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