Liebe ist kein Beinbruch
Kochkünsten.“
Sie wirkte nachdenklich. „Insgesamt verbessert sich die Lage im Dining House langsam. Sie hat zugestimmt, sich von einigen der Frauen bei den Vorbereitungen fürs Essen helfen zu lassen. Außerdem wird das Dining House umgestaltet, damit es mehr wie ein Restaurant aussieht.“
„Echt? Das ist gut.“ Er biss von seinem Sandwich ab. Lächelnd kaute er, bis er plötzlich einen seltsamen Geschmack im Mund hatte. Tapfer lächelte er weiter, bis er den Bissen hinuntergeschluckt hatte. „Äh … das ist … anders. Aber gut“, fügte er schnell hinzu.
Rachel strahlte. „Ich habe Zimt in die Mayonnaise getan. Freut mich, dass es dir schmeckt.“
Er nickte und nahm einen großen Bissen. Das Beste würde es sein, das Sandwich so schnell wie möglich aufzuessen. Ihm fiel auf, dass sie ihren Hühnchensalat mit „geheimer Zutat“ selbst nicht genoss. Stattdessen stocherte sie in einem Obstsalat herum, und er erinnerte sich daran, dass sie Vegetarierin war.
Er hätte im Moment auch nichts dagegen gehabt, Vegetarier zu sein.
Zwischen zwei Bissen fragte er: „Wie geht es mit dem Medienraum voran? Ich habe gesehen, dass die TV-Antenne aufgestellt worden ist.“
Rachel nickte. „Und neue Computer sind installiert worden.Ein Router wurde auch schon angeschlossen. Wenn alles gut geht, wird Sweetness in ein paar Tagen vollständig verkabelt sein. Die Frauen können es kaum erwarten, endlich wieder Kontakt zur Außenwelt zu haben.“
Plötzlich wurde ihm bewusst, dass auch Rachel ein Leben hinter sich gelassen hatte, als sie hierhergekommen war. „Vermisst du Broadway?“
„Nicht, nachdem ich mich jetzt entschlossen habe, hierzubleiben.“
„Einfach so?“
Sie zuckte die Schultern. „Warum sollte man seine Zeit damit vergeuden, über getroffene Entscheidungen nachzugrübeln? Das bringt einen nicht weiter. Ich bin hier, und ich habe mich verpflichtet, dir und deinen Brüdern dabei zu helfen, Sweetness zu der Stadt zu machen, die ihr euch vorstellt. Ich habe unglaublich viele Ideen.“
Porter schluckte das letzte Stück von seinem komisch schmeckenden Sandwich hinunter und lauschte Rachel, die von ihren Vorstellungen hinsichtlich des Geschäftslebens in Sweetness erzählte – von Supermärkten bis hin zu Kneipen und Restaurants. Porters Gedanken schweiften ab. Ein feuchtes Gefühl und ein Kitzeln am Fuß ließen ihn hochschrecken. Der Mops leckte seinen nackten Fuß im Gips so gierig ab, als wollte er ihn verschlingen. Porter zog sein Bein weg und versuchte den Hund zu verscheuchen; er hoffte, dass Rachel es bemerken würde. Doch die Frau war vollkommen in ihren munteren Monolog versunken. Als sie in den Picknickkorb griff, rechnete Porter damit, dass sie einen Aktenordner mit Businessplänen hervorziehen würde. Stattdessen nahm sie noch ein Sandwich heraus und reichte es ihm.
„Ein großer Kerl wie du hat bestimmt einen großen …“, sie klimperte mit den Wimpern, „… Hunger.“
Es war ihm zuwider, noch mehr von dem seltsamen Hühnchensalat zu essen – oder auf ihre versteckten Anspielungeneinzugehen -, und er hob er abwehrend die Hand. „Ich kann nicht mehr.“
Sie wirkte verletzt. „Hat es dir nicht geschmeckt?“
„Doch, natürlich hat es mir geschmeckt“, schwindelte er. Aber er hätte sich wie ein Schuft gefühlt, wenn er abgesehen davon, dass er gar nicht mit ihr hier sein wollte, auch noch ihr Essen abgelehnt hätte. Also lächelte er und nahm das Sandwich an. „Ich wollte nur nicht gierig erscheinen.“
Rachels Laune stieg wieder, und sie fuhr fort, von den Plänen zu erzählen, die sie für die Stadt hatte. Porter hörte geduldig zu. Unterdessen wurde er sein Sandwich los, indem er es heimlich an den Mops verfütterte, auch um ihn von seinem inzwischen total nassen, juckenden Fuß abzulenken. Nigel verschlang das Sandwich, als wäre er ein halb verhungerter streunender Straßenköter.
Nachdem eine weitere Stunde vergangen war und Rachel noch immer darüber redete, Seilbahnfahrten anzubieten, um den Touristen die wundervolle Berglandschaft von oben zu zeigen, wurde Porter klar, dass er sie unterschätzt hatte. Sie hatte mehr als nur ein hübsches Gesicht. Die Frau hatte Ehrgeiz – die Art von Ehrgeiz, die eine Stadt im Aufbau dringend benötigte.
Sie war hübsch, sie war engagiert, und sie war entschlossen, Sweetness zu ihrem Zuhause zu machen. Also warum entbrannte er nicht für Rachel? Warum war er noch immer aufgewühlt wegen einer zierlichen Ärztin, die nur da
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