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1552 - Erzfeind der Hölle

1552 - Erzfeind der Hölle

Titel: 1552 - Erzfeind der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Ellen Lissek hatte das Gebüsch hinter sich gelassen und dachte daran, dass es Spuren von ihr gab, denn sie hatte sich unterwegs einige Male übergeben müssen. Der Stoff war zu viel gewesen, aber er hatte ihr die Bilder gezeigt, die sie hatte sehen wollen.
    Jetzt wollte sie allein sein.
    Sie wusste nicht, was sie getrunken hatte, doch die Bilder wollten einfach nicht verschwinden. Sie waren wie ein Albtraum über sie gekommen und hatten die Tür zur Hölle geöffnet.
    Sie blieb stehen, weil ihre Beine schwer geworden waren. Sie wusste, dass sie sich besser fühlen würde, wenn sie sich setzte, doch dazu hätte sie zu Boden gehen müssen, was sie auch nicht wollte. Der Spielplatz lag nicht mehr weit entfernt. Sie liebte ihn, denn er war ihre Anlaufstation. Dort fand sie Ruhe. Dort konnte sie durchatmen und sich erholen.
    Sie starrte hin.
    Es war Nacht. Es war dunkel. Die nicht sehr weit entfernt stehenden Häuser glichen schwarzen Mauern, die bis in den Himmel zu wachsen schienen. Nur an wenigen Stellen schimmerte hinter den Vierecken der Fenster matte Helligkeit, aber die war für sie so fern wie ein Planet im Weltall.
    Die Geräte auf dem Spielplatz sah sie in der Dunkelheit nur, weil dort eine Laterne ihr blasses Licht verstreute.
    Ein Klettergerüst. Eine Wippbank. Natürlich der Sandkasten. Ein auf Stelzen stehendes Haus, das über eine Leiter erreicht werden konnte, und sie sah auch das kleine Karussell. Es waren zwei kreuzförmig übereinander gelegte Balken, die sich drehen ließen. An den Enden hatten die Balken schmale Sitze aus Metall mit niedrigen Rückenlehnen.
    Ellen Lissek war längst dem Kinderalter entwachsen. Vor ein paar Tagen war sie neunzehn Jahre alt geworden, und sie fühlte sich wie immer schon seit Jahren erwachsen.
    Eine richtige Kindheit hatte sie nicht erlebt, auch keine sorgenfreie Jugend Sie war in eine Mühle hineingeraten, die sie selbst hatte angefangen zu drehen, und seit dieser Zeit gehörte sie nur IHM.
    Ellen verließ das Gebüsch und ging auf den kleinen Spielplatz zu.
    Hin und wieder wurde er von Junkies besucht, die sich auf diesem Gelände die Spritzen setzten und die Einwegdinger danach einfach wegwarfen. Egal, Ob sie nun von den spielenden Kindern gefunden wurden.
    Ellen machte das nicht aus. Das normale Leben war ihr sowieso egal Sie nahm das Karussell ins visier. Es lag nicht zu weit vor ihr, und sie ging mit kleinen unsicheren Schritten.
    Hin und wieder knickte sie ein, fing sich aber immer wieder, sodass sie den Weg fortsetzen konnte.
    Bald schon schleiften die Schuhe durch den Sand, und wenige Sekunden später ließ sie sich auf einen der vier eisernen Sitze des Karussells nieder und war froh, endlich nicht mehr stehen zu müssen.
    Ihr war noch immer übel Aber sie musste sich nicht mehr übergeben Sie holte tief durch die Nase Luft, schloss die Augen und konzentrierte sich auf sich selbst.
    Ellen saß eingeklemmt indem schmalen Sitz. Der langen dunkle Mantel hing zu beiden Seiten über die Armlehnen. Ihr Gesicht war so blass, dass es wie gepudert aussah. Einiges von ihrem Erbrochenen klebte auf ihrem schwarzen Wollkleid.
    Sie beugte sich vor. Wieder stieg die Übelkeit in ihr hoch.
    Ellen presste die Hände gegen ihr Gesicht. Sie atmete in kurzen Stößen.
    Der Boden vor ihr schwankte, doch sie hatte Glück und verlor nicht das Bewusstsein.
    Die Bilder waren nicht verschwunden, aber sie hatten sich zurückgezogen und wirkten nicht mehr so real.
    Furchtbare Fratzen. Grauenvolle Bilder, die nur Angst und Schrecken einjagten. Es war der Trip in Richtung Hölle. Sie wusste das und hatte es auch so haben wollen.
    Jemand atmete in ihrer Nähe. Schwer und keuchend. Auch leicht stöhnend.
    Es dauerte eine Weile, bis sie herausfand, dass sie es selbst war, die diese Geräusche produzierte.
    Sie hatte das Zeug getrunken. Es hatte der erste Schritt in ein neues Leben sein sollen.
    Wer dies trinkt, dem werden die Augen geöffnet. Der sieht einen Teil des Wegs vor sich.
    Sie hatte es getan.
    Und jetzt?
    Ihr Atmen verwandelte sich in ein Stöhnen. Es fiel ihr nicht leicht, sitzen zu bleiben. Sie wollte sich hinlegen, einfach nur schlafen. Das schaffte sie nicht. Nicht hier. Nicht in diesem schmutzigen Sand und auch nicht bei dieser Kälte.
    Tränen stiegen ihr in die Augen. Aber Ellen wollte nicht weinen. Es war ihr alles egal. Sie nahm die normale Welt nur noch zur Kenntnis, aber sie lebte nicht mehr darin. Es gab Dinge, die sie einfach überwinden musste, und

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