Liebe ist Sterblich (Valerie Dearborn) (German Edition)
Glasige in ihren Augen, während sie trübe wurden.
Seine Seele füllte sich mit Ruhe.
Jack wendete sich Rachel zu, konnte die Worte kaum herausbringen. „Du hast sie getötet“, sagte er, die genialste Aussage seit Jahrhunderten.
„Es ist vorbei.“ Sie stand langsam auf, wählte ihre Schritte sorgsam, um von dem Blut wegzukommen und nicht in der breiten, tiefen Pfütze auszurutschen. „Das hätte ohnehin ich sein sollen.“
„Das verstehe ich nicht.“
Sie wendete sich von ihm ab und ging auf die Tür zu. Ihre Haltung tief, beinahe gebeugt. Als ob die letzten paar Minuten sie unermesslich hätten altern lassen. „Natürlich verstehst du das nicht. Weil du der gute Kerl bist, Jack.“ Ihre Augen funkelten vor Wut, und sie schleuderte ihm die Worte entgegen wie Dolche. „Du könntest die Art von Beziehung, die wir hatten, unmöglich verstehen. Als Zeichen meiner Liebe habe ich ihr versprochen, sie zu töten. Wir lagen nachts nach dem Sex im Bett, und ich zählte ihr all die Arten auf, wie ich sie töten würde. Eines Tages. Wenn ich sie nicht mehr für meine Hexerei brauchen würde. Und ich brauche sie doch jetzt nicht mehr, oder?“
*****
Valerie kam langsam zu sich, und ihr Mund war voller Blut, weil sie sich auf die Innenseite ihrer Wange gebissen hatte, als Cerdewellyn sie geschlagen hatte. Der Wichser. Er war verschwunden. Ein kurzes Sich-Umsehen bestätigte ihr, dass der Stein ebenfalls verschwunden war. Lucas sah sie aus einigen Metern Entfernung an; sein Gesicht war von Schmerz überzogen, denn ein Schwert ragte aus seiner Brust.
Sie kroch am Boden entlang auf ihn zu, zu benommen, um aufzustehen. Sie zog das Schwert aus seiner Brust und sah, wie sein schwarzes Blut zwischen ihren Fingern hervorströmte. Schwarzes Vampirblut bedeckte ihre Hand, während sie sie auf die Wunde drückte. Er war noch nicht menschlich.
Valerie wurde bewusst, dass sie nicht länger als ein oder zwei Minuten ohnmächtig gewesen sein konnte. Furcht durchströmte sie. Wie viel Zeit hatte Lucas noch, bevor er menschlich wurde? Er streckte eine blutbedeckte Hand aus, um ihr Gesicht zu berühren. Aber er war schwach, und sein Arm fiel auf seine Brust zurück. „Du bist in Ordnung“, sagte sie. „Du wirst heilen, bevor du menschlich wirst. Das wirst du.“
Er schenkte ihr ein trauriges Lächeln — ein Lächeln ohne Versprechen. Als ob sie beide wüssten, dass sie log, doch er es dabei belassen wollte. Seine Augen schlossen sich und öffneten sich langsam wieder, als ob selbst das Blinzeln anstrengend wäre. Lucas‘ Blut war unter ihr, um sie herum. So nass und kühl, dass es unmöglich erschien, dass in seinem Körper noch mehr war. Wie konnte er sich selbst heilen, wenn er so viel Blut verloren hatte? Sie legte ihr Handgelenk auf seinen Mund, auf seine kühlen Lippen. „Trink, verdammt!“, bettelte Valerie ihn an.
Lucas runzelte die Stirn und begegnete ihrem Blick, starrte auf ihr Tränen überströmtes Gesicht, als ob es erstaunlich wäre. Und dann biss er kräftig in ihr Handgelenk, seine Fangzähne durchbohrten ihr Fleisch und ein stechender, weiß-glühender Schmerz durchfuhr sie. Er schluckte wiederholt, während ihr Blut in seinen Mund strömte. Er ließ sie los und legte sich mit geschlossenen Augen wieder auf den Boden zurück.
„Es ist in Ordnung, meine Walküre“, sagte er.
Er sah nicht in Ordnung aus – das war so sicher wie der Tod! Sein Gesicht war vor Schmerz verzogen, sein Atem ging rasselnd, und Valerie konnte die Tränen nicht zurückhalten. Sie hatte ihre Mutter und ihren Vater verloren, und sie wusste nicht, wie sie weiterleben sollte, wenn sie auch ihn noch verlieren würde. In dem Wissen, dass sie ihn verlieren würde, beugte sie sich hinunter und küsste ihn. „Ich liebe dich“, sagte sie. „Bitte, bitte verlass mich nicht!“
Er leckte sich die Lippen und hustete, Blut erschien in seinem Mundwinkel. Warum heilte er nicht? Er blinzelte, konzentrierte sich auf sie: „Ich liebe dich, Valerie. Ich würde mein Leben mit dir verbringen, wenn ich die Chance dazu bekommen würde. Ich liebe dich wegen deiner Güte und Intelligenz, deiner Schönheit und Anmut wegen.“
Sie wischte ihre Nase an ihrem Ärmel ab. „Oh Scheiße, du wirst mir nicht wegsterben. Und ich habe keine Anmut! Sag das nicht, als wäre das hier irgendein beschissener Abschied, bei dem du mir Zeug sagst, das nicht wahr ist!“, schrie Valerie und küsste ihn erneut, bettelte ihn mit ihrem Mund und dem Druck ihrer
Weitere Kostenlose Bücher