Liebe ist Sterblich (Valerie Dearborn) (German Edition)
Schmollmund, als ihr Blick die Laken erreichte.
Er betrachtete ihr bewegtes, dunkles Haar, den Schmollmund und die umwerfende Schönheit. Ihr Hals war dunkel von blauen Flecken, als habe ein Tier ihr einen Knutschfleck gemacht.
Was zum Teufel ist letzte Nacht passiert? „Wir haben nicht...“, sagte er Bestätigung fordernd.
„Wir haben. In der Tat, ich habe — mehr als einmal.“ Sie warf ihm über die Schulter hinweg einen Blick zu, und er versuchte die Auswirkung, die es auf seine Libido hatte zu ignorieren. „Du hast auch. Ich bin beeindruckt. Was dir an Finesse fehlte, hast du durch Enthusiasmus wieder gut gemacht.“ Sie lächelte ihn an, und ihm kamen Leugnungen in den Sinn, bettelten darum, ausgesprochen zu werden. Aber er konnte sie einfach nicht sagen.
Sie waren in Cerdewellyns unheimlicher Burg, und er steckte in einem riesigen Himmelbett, die Laken muffig und zerknittert. Er rieb sich mit den Händen das Gesicht. Er musste sich rasieren. Duschen. Verdammt nochmal hier verschwinden. „Warum sind wir hier?“
Rachel knackte mit den Knöcheln, und er konnte fühlen, wie beunruhigt sie war. „Hmm. Okay. Ich werde dir die Zusammenfassung geben, denn ich glaube, andernfalls wirst du aggressiv werden. Wir haben die Burg gestürmt, du wurdest von einem Werwolf platt gemacht und wärst fast gestorben. Ich habe dich gerettet, nichts zu danken, und dann musstest du an jemanden gebunden werden. Bla, bla, bla, und du hast mich gewählt. Danach ist es körperlich geworden. Und jetzt ist es Zeit zu gehen.“
Teile davon ergaben einen Sinn. „Erkläre weiter!“, forderte er und fing an seine Kleidung zu suchen. Er warf die Laken beiseite und hob seine Boxershorts auf, sich bewusst, dass Rachel ihm beim Anziehen zusah. Er sah sie missmutig an. „Du kannst auch wegsehen, weißt du.“
Sie warf entrüstet die Hände in die Luft. „ Jetzt sagst du mir das! Wenn du rumrennst und dabei dein Gerät raushängen lässt, dann sehe ich eben hin. Davon abgesehen habe ich es letzte Nacht schon gesehen... gesehen, angefasst, geschmeckt“, sagte sie, und ihre Stimme wechselte in den drei kleinen Worten von anzüglich zu schlampenhaft.
Er erstarrte, die Jeans in der Hand. Gedanken und Gefühle überschwemmten ihn. Jack verdrängte sie, zwang sich, sich weiter zu bewegen. Er würde nicht mit seinem Schwanz denken.
„Du willst nicht darüber sprechen?“, verspottete sie ihn.
Er warf ihr einen bösartigen Blick zu, hoffte, dass er sie ebenso sehr verunsichern würde wie sie versuchte ihn zu verunsichern. Eigentlich versuchte sie es nicht. Sie hatte es geschafft. Er war verdammt verunsichert. „Ich erinnere mich nicht dran, was soll ich also sagen? Es scheint nicht etwas zu sein, womit du angeben solltest, jemanden, der, wie du es beschreibst, ,dem Tod nahe‘ war, dazu zu bringen, dich zu bumsen. Glückwunsch. Gute Arbeit. Ich bin mir sicher, ich habe mich exzellent amüsiert. Und jetzt, wo verdammt nochmal ist Valerie?“
Er fand sein Hemd und zog es an.
Sie machte einen Schmollmund. „Siehst du anders? Riechst vielleicht Dinge leicht eigenartig? Deine Sinne sind verbessert, weil du jetzt ein Werwolf bist. Du bist auch stärker. Du könntest einem Menschen den Kopf abreißen, ohne ins Schwitzen zu kommen. Wenn der Vollmond kommt und du nach Kleidung suchst, die zu deinem Pelz passt, können wir über die Wolf-Sache reden.“ Sie lachte, und es klang bitter. „Keine Eile. Aber was jetzt wichtiger ist, ist, dass wir los müssen. Und zwar jetzt .“
Jack wurde damit fertig, seine Schuhe zuzuschnüren. So viele Fragen, so viele Dinge, die sie ihm sagte, und dennoch stimmte etwas nicht ganz. „Wo ist Valerie?“
„Hmm. Du wirst es also nicht leicht machen, oder?“, fragte Rachel. Sie schloss die Augen und atmete tief ein. „ Steh auf! Folge mir! Es ist Zeit zu gehen “, befahl sie mit machterfüllter Stimme.
Jack stand auf. Was zum Teufel? Plötzlich liefen sie aus der Tür, und Jack erinnerte sich nicht daran, einen Fuß vor den anderen gesetzt zu haben. Er versuchte aufzuhören zu laufen, konnte es jedoch nicht. Alles, was er machen konnte, war ihr zu folgen, als sie den Gang hinunterlief.
„Was hast du gemacht?“, knurrte er, und Wut erfüllte ihn, als er ihr den Korridor entlang folgte. Es war kein langsames Brennen, sondern ein augenblickliches Verbrennen. Es machte ihm Angst, begeisterte ihn und ließ ihn zu der Frau vor ihm aufsehen und etwas Fürchterliches tun wollen.
Und Rachel ignorierte ihn.
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