Liebe ist Sterblich (Valerie Dearborn) (German Edition)
zurückzubekommen. Aber ich muss wissen, wo sie ist. Was ist geschehen?“
„Willst du sie zurück?“, fragte Virginia, und eine gewisse Schärfe schlich sich in ihren Tonfall.
Er schüttelte den Kopf und sprach sanft: „Du kennst mich besser. Aber es kann schwierig sein, den Besitz ihrer Form aufrechtzuerhalten. Wie hast du es also gemacht, damit wir sicherstellen können, dass sie nicht zurückkehrt?“
Virginia errötete, da sie sich für ihren Zweifel an ihm schämte. „Sie schläft jetzt. Ich habe ihre Wahrnehmung der Realität verändert, wie wenn man eine Falle stellt. Sie ist immer noch hier, aber sie ist sich dessen nicht bewusst.“
„Dann besteht die Gefahr, dass sie erwacht. Kennst du sie? Kannst du ihren Verstand und ihre Erinnerungen sehen? Ihre Gefühle und Wünsche?“
Virginia dachte an Valerie, hatte das ganze Leben der Frau vor sich ausgebreitet: Ihre Kindheit, Lucas, ihren Wunsch nach einem anderen Leben. „Ich sehe alles“, sagte Virginia. „Es ist wie eine Reihe von Portraits, die hinter meinen Augenlidern ineinander übergehen.“
Er nickte. „Gut. Jetzt musst du es für sie nachbilden, sodass sie, wenn sie erwacht, die Realität vor sich sieht. Sie darf es nicht in Frage stellen, verstehst du?“
Virginia nickte. „Wenn sie erwacht... sie hat uns einen großen Dienst erwiesen, Cerdewellyn. Ich will ihr nicht wehtun.“
Cerdewellyn streckte seine Hand aus und verschränkte seine Finger mit ihren. Das ließ ihr Herz einen Schlag aussetzen. Der liebevolle Blick, den er ihr schenkte, die Elektrizität seiner Berührung. „Du bist warmherzig, Virginia. Das ist eines der Dinge, die ich an dir am meisten liebe. Aber wir können uns den Luxus von Güte nicht leisten. Du musst an erster Stelle klug sein, tun was für dich und uns am besten ist. Und ob es rücksichtslos oder freundlich ist darf dabei nicht ins Gewicht fallen.“
„Ist das schwer für dich, mein Liebster?“, fragte sie und hoffte, er würde ihr antworten. Dass sich ihre Situation genug geändert hätte, dass er sie nicht mehr wie ein Kind behandeln und abschirmen würde. „Ich bin kein Kind, Cerdewellyn. Wie du sagst, den Luxus kann ich mir nicht leisten. Wir haben keine Zeit zu... warten. Auf nichts.“ Er warf ihr durch seine dichten, schwarzen Wimpern einen Blick zu. Einen wissenden Blick, einen, der besagte, dass er wusste, was sie meinte.
„Du willst wahrhaftig meine Königin sein? Du willst, dass es keine Ausflüchte mehr gibt. Ich habe meine Fehler immer vor Augen. Jeder Fehler, den ich gemacht habe, basiert auf meinem Ego und meinem Wunsch nach... Ritterlichkeit. Es ist keine Zeit mehr, um wie ein Mann zu träumen, um wie ein König zu regieren. Ich muss wie ein Despot herrschen, damit wir überleben. Du bist meine rechte Hand. Mein wahres Schicksal und keiner von uns darf jemals zurückblicken.“
In diesem Moment wäre sie ihm überallhin gefolgt, hätte jede Aufgabe erledigt, um seiner Liebe würdig zu sein.
Er stand auf und kam auf sie zu, beugte sich hinunter und küsste sie leicht auf die Lippen. Sie öffnete sich ihm, und ihre Lippen teilten sich, als sie das leichte Lecken seiner Zunge an ihrer Unterlippe fühlte. Doch dann hörte er auf, küsste sie leicht mit geschlossenem Mund und trat zurück. „Ich will, dass du dich auf ihr Erwachen vorbereitest. Stell sicher, dass deine Welt für sie vollständig ist, damit sie nicht gegen dich ankämpft oder versucht zurückzukehren!“ Er griff nach ihrer Hand und küsste ihren Handrücken, drehte sie dann um, um ihre Handfläche zu küssen, und ließ sie dann los.
Virginia lag auf ihrem Bett und starrte den verblassten, roten Baldachin über sich an. Als sie ihn das letzte Mal gesehen hatte, war der Stoff neu gewesen, leuchtend und schön. Dies war tatsächlich ein Ort, der von der Zeit vergessen worden war. Sie gab Cer nicht die Schuld an ihrer aller Niedergang, selbst wenn er es tat. Aber ihr Aussterben würde hier enden. Sie würden alles wieder aufbauen.
Das Monster, das ihnen das hier angetan hatte, war unten, war ihrer Gnade ausgeliefert, würde davon aber nichts bekommen. Er würde mit seinem Fleisch und seinen Tränen bezahlen. Er würde mit seinem Schmerz und seinem Terror für die Dinge büßen, die er angetan hatte. Sie wollte nicht hier liegen; sie wollte leben. Mit Cer zusammen sein, um den Vampir zu bestrafen.
Doch zuerst musste sie sich um Valerie kümmern. Um das Mädchen, das nichts anderes als ein normales Leben wollte. Was auch
Weitere Kostenlose Bücher