Liebe ist Sterblich (Valerie Dearborn) (German Edition)
immer das bedeutete.
Virginia verstand das Konzept nicht, aber Valeries Vorstellung davon war klar. Warum sollte sie es ihr nicht geben? Sie könnte es ihr geben, als Geschenk dafür, dass sie das Spiel des Lebens verloren hatte. Dafür, dass sie nicht verzweifelt genug war, um ihr Schicksal einzufordern. Sie schloss die Augen. Das war genau das, was sie verdiente.
Kapitel 11
Rachel öffnete ihnen die Tür, und Jack war überrascht, dass sie sich nicht mit einem ominösen Quietschen öffnete. Das hier war der Ort, wo Rachel und Marion gelebt hatten... zusammen. Es war ein surrealer Moment, hier mit ihr zu stehen. An sie gebunden. Und so unverfroren daran erinnert zu werden, dass sie eine Vergangenheit mit der Frau hatte, die sein Leben ruiniert und ihm die Eltern genommen hatte. Was zum Teufel hatte er sich gedacht? Oder scheinbar nicht gedacht.
„Die Wohnung ist Marions. Sie kaufte sie... vor mir“, sagte Rachel, und ihre Stimme verlor sich, während sie sich umsah. Fast so, als sei es ihr auch peinlich. Und offen gesagt, war das das Mindeste, was sie fühlen sollte. Erdrückende Reue. Schuld. Wirklich? Denkst du wirklich, dass sie so ist? Tief im Innern, unter der allgegenwärtigen Lust und dem Verlangen nach ihr, glaubte er ernsthaft, dass sie Reue wegen irgendetwas empfinden würde? Er wusste nicht einmal, ob sie Reue empfinden konnte . Vampire waren böse; die Erde war rund. Das waren Tatsachen; so etwas hatte er immer gewusst. Es immer gelebt. Bis jetzt. Was dich zu einem beschissenen Idioten macht.
Jack trat über die Schwelle und sah sich um. Sein Magen war von Säure erfüllt, und er wollte gehen. Wollte die letzten paar Monate seines Lebens rückgängig machen. Bevor Nate starb, vor diesem Fey-Scheiß, vor all dem hier. Sein Leben war auf den Kopf gestellt.
Jack hatte jahrelang rücksichtslos Kontrolle bewahrt. Und jetzt hatte er keine. Er war Rachel ausgeliefert. Warum hatte er das getan? Warum hatte er sie gewählt? War das hier in irgendeiner Weise etwas anderes als zu Marion zu gehören? Er musste darauf vertrauen, dass es das schon war, doch Jack war nicht der Typ, der vertraute.
Sogar Valerie, die einzige Frau, der er nahe gewesen war seit dem Tod seiner Eltern, würde sagen, dass er ihr nicht vertraute. Das war ein Teil des Grundes, warum sie nie eine Beziehung haben konnten. Die Regeln waren zu verfestigt zwischen ihnen: er trug die Verantwortung, er würde sie beschützen, und er wusste, was das Beste war. Obwohl er diese Dynamik ändern und sie an sich heranlassen wollte, war er dazu nicht in der Lage gewesen.
Ein finsterer Teil von ihm fragte sich, ob er jemals wirklich geglaubt hatte, dass er Valerie an sich heranlassen könnte, sich genug öffnen könnte, um sie zu lieben und verletzlich zu sein. Vielleicht war es das, warum die Dinge zwischen ihnen nie funktioniert hatten. Weil es eine bewusste Entscheidung seinerseits hätte sein müssen, und als es dazu kam, konnte er in seiner Wachsamkeit nicht genug nachlassen, um sie ihm ebenbürtig sein zu lassen.
Und er war sich ziemlich sicher, dass ihn das zu einem Mistkerl machte.
Jetzt war er an Rachel gekettet. Gezwungen verletzlich zu sein, gezwungen in eine Position, in der er jemanden in sein Herz lassen musste, sodass dieser Zugang zu seinen tiefsten Geheimnissen hatte, vielleicht sogar zu seiner Seele. Er wusste nicht, was das über ihn besagte, dass die einzige Frau, die zu ihm durchdringen konnte, ein Monster war.
Bestenfalls war sie kalt, und schlimmstenfalls gemeingefährlich. Sein Leben wäre einfacher gewesen, wenn er Valerie gewählt hätte. Zum einen könnte es länger dauern. Es schien nur allzu wahrscheinlich, dass Rachel ihn töten würde. Die einzige Frage war, ob es früher oder später geschehen würde.
Er erinnerte sich daran, wie sein Papa ihm erzählte, wie er seine Mama kennen gelernt hatte. Und die Überraschung, die immer in den Zügen seines Papas aufblitzte, wenn er davon sprach, sich in sie verliebt zu haben. Es war etwas, das einfach passiert war, sagte er, wie nach einem Sturm einen Regenbogen zu sehen. Liebe war etwas, das man sich nicht aussuchen konnte.
Er unterdrückte ein Lachen. Lust, Verlangen, irgendetwas hatte ihn erwischt, aber er würde es nicht als Liebe bezeichnen. Seine Beziehung mit ihr hatte mit Regenbögen nichts zu tun. Sie war eher wie ein Meteor, der in die Erdoberfläche einschlug und Massenvernichtung verursachte.
Die wenigen Fenster waren abgedeckt und verdunkelt. Sie schaltete
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