Liebe ist Sterblich (Valerie Dearborn) (German Edition)
kastanienbraunen Strom blies, und zwei rosa Flecken erschienen auf ihren blassen Wangen.
„Dies ist das Ende deiner Zeit, Valerie Dearborn. Wähle klug!“ Virginia erhob ihre Hände, Felssplitter lösten sich vom Meeresgrund, und ein Erdbeben ließ ihr winziges Fleckchen Erde erzittern. Sie fiel auf die Knie, versenkte ihre Finger im Boden und versuchte, nicht hinunter und in den Ozean zu fallen.
Die Klippe bröckelte weg, wurde zu nicht mehr als einer winzigen Nadel aus Fels in einem weiten Ozean. Während die Erde weiter bebte, erhoben sich weitere Felsen, bildeten einen Ring um sie herum, wie Speichen eines Rades mit ihr im Zentrum. Und dann erschienen Leute auf jeder Klippe. Ihr Vater, ihre Mutter, Jack, Lucas, Rachel und auf der sechsten Speiche war Virginia.
„Wähle einen, Valerie Dearborn! Wähle deinen Retter!“
Sie waren unglaublich nah. Alles, was sie tun musste, war einen kleinen Schritt zu machen von da, wo sie war, und schon würde sie in Sicherheit sein. Der Boden begann wegzubröckeln, sodass es bald unmöglich sein würde, irgendjemanden zu erreichen. Sie musste sich schnell entscheiden. Als der Boden einsank, um sie herum zerfiel, ihre Insel der Sicherheit immer kleiner wurde, wusste Valerie nicht, was sie tun sollte.
„Du kannst einem von uns vertrauen. Die Frage ist nur: wem? Wenn alle, die du liebst, dich enttäuscht haben, wenn niemand dir helfen kann, einer dieser Leute kann dich retten. Weißt du, wer das ist? Ich weiß es. Wähle und spring oder stirb! Deine Zeit im Reich der Fey ist vorbei.“ Der Boden bebte erneut, Felsen bröckelten weg, und es hörte sich an wie eine Lawine.
Wer würde ihr helfen? Wer konnte sie retten? War dies eine Fangfrage? Die Bilder von allen, die sie kannte, und einigen, die sie hasste, standen still. Sahen sie seelenlos und leidenschaftslos an.
Wählen?
Wen zum Teufel sollte sie wählen? Ihren Vater, der sich nie wirklich um sie geschert hatte? Ihre Mutter, die tot war, sie aber geliebt hatte? Jack, ihren Verbündeten, der für sie sterben würde? Rachel, die... nein, ihr fiel kein Grund ein, sie zu wählen. Oder Virginia, die ihr ganz klar Böses wünschte . Und dann war da Lucas. Und dennoch war keiner von ihnen richtig. Das wusste sie. Ihr Fuß rutschte weg, und als die Erde unter ihr wegbröckelte, sprang sie.
Virginia sah zu, als Valeries Verstand in sich selbst zusammenbrach, betete, dass sie die Falle nicht durchschauen würde. Und das tat sie auch nicht. Der Moment kam, als der Boden unter ihr wegbrach, als sie eine Wahl treffen musste, und das tat sie... und dachte dabei, dass einer von denen , den Leuten, die sie liebte, sie retten könnte.
Schwaches Mädchen. Keiner von ihnen konnte sie retten. Sie hätte stark genug sein müssen, um sich selbst zu retten.
Sie waren immer noch in dem Verließ. Virginia hatte Valerie nirgendwohin gebracht, sondern einfach einen Ort nach dem anderen geschaffen, in der Hoffnung, dass sie Virginia in die Falle gehen würde. Valeries Verstand schaltete ab, versetzte ihren Körper in Schockzustand. Ihr Herzschlag ließ nach, stotterte in ihrer Brust. Sie sah den Vampir Lucas, der zu Boden gestarrt hatte, zu Valerie hinschauen, mit einem Ausdruck von Horror auf dem Gesicht. Vielleicht hörte er sie sterben. Er schrie und zog mit aller Kraft, jedoch vergeblich an den magischen Fesseln.
Der winzige Kratzer an Valeries Arm war ihr Weg ins Innere gewesen. Jetzt übernahm sie sie, füllte ihre Organe und ihren Verstand, übernahm sie vollständig. Aber sie konnte nicht atmen. Valeries Herz fing nicht an zu schlagen. Sie konnte diesen Körper nicht aufgeben. Sie konnte sich diese eine Chance, mit Cerdewellyn zusammen zu sein, nicht entgehen lassen. Sie versuchte zu keuchen, versuchte zu schreien. Nichts kam von ihr, von dem toten Körper, den sie versuchte sich zu Eigen zu machen, nur das fürchterliche Schreien des Vampirs leistete ihr Gesellschaft.
Und dann hörte sie Cerdewellyns Stimme, als er im Verließ erschien, herbeigelockt durch den schreienden Vampir. Sie fühlte seine Berührung auf Valeries sich abkühlendem Fleisch, fühlte den Stoß seiner Magie, die er in Valeries Körper goss und durch die kaskadenartig Leben durch sie hindurch strömte.
Sie atmete tief ein, und das Gefühl von Luft in ihren Lungen war nach all dieser Zeit eigenartig. Sie zwang sich dazu, es nochmals zu tun.
Atme! Und dann wurde es automatisch.
Sie fühlte Cerdewellyns Hand auf ihrer Wange, wie er ihre Haut streichelte. Sie
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