Liebe ist Sterblich (Valerie Dearborn) (German Edition)
willige ein“, sagte Cerdewellyn mit einem Lächeln und einem Achselzucken. Er hatte etwas Jungenhaftes an sich, und sie bemerkte, dass sie errötete. Einen gutaussehenden Mann liebte sie in der Tat. Vielleicht war es Zeit für eine Veränderung. Sie wünschte, sie hätte in den Spiegel gesehen, bevor sie ihn kontaktiert hatte.
Sie lächelte schüchtern zurück. „Er ist in der Gruft meiner Margaret.“
Er streckte einen Arm aus.
Sie nahm ihn, streichelte seinen harten Bizeps und trat näher, während er sie aus der Wohnung weg und in Margarets Gruft brachte.
Kapitel 25
Valerie war alleine in ihrer Küche, saß auf dem Boden und hatte keine Ahnung warum. Unerklärlicherweise waren Tränen auf ihren Wangen. Sie war traurig, hatte das Gefühl, dass sie gelitten hatte und dass alle Freude aus ihr heraus gewrungen worden war. Doch das ergab keinen Sinn. Sie musste vom Boden aufstehen und das Licht einschalten.
Sie stand auf, mit zittrigen Beinen rannte sie dann zum Waschbecken, würgte und erbrach ihr Abendessen, wobei ihr Körper mehrere Minuten lang krampfartig geschüttelt wurde. Sie war müde. Sie sollte ins Bett gehen. Morgen wieder neu anfangen. Ein weiterer Tag in der Schule. Ein weiterer Tag, an dem sie sich für verrückt hielt.
Ein weiterer Tag alleine.
Aber sie sollte nicht alleine sein.
Ihre Nase begann zu bluten, und ihre Sicht war verschwommen. Das hier war Mist. Und es war hier drinnen so dunkel, dass es sie verrückt machte. Sie ignorierte das Blut, ließ es ihr Gesicht hinunterlaufen und betrachtete hasserfüllt die Vorhänge. Sie wollte sie aufziehen, sehen, was draußen los war. Val griff danach und begann zu würgen, ihr Kopf dröhnte, fühlte sich an, als würde er gespalten werden und als würde ihr jemand das Gehirn herauskratzen.
Sie musste wissen, was draußen war. Sie konnte hier keinen Augenblick länger bleiben. Er brauchte sie. Wer? Sie erstarrte, hörte aufmerksam hin, als ob ihr die Antwort vielleicht plötzlich ins Ohr geflüstert werden würde.
Sie war hier, und Dinge passierten ohne sie. Er starb.
Schmerz durchfuhr sie, als ob sie vom Blitz getroffen worden wäre. „Wer?“, fragte sie ihr leeres Zimmer. Die Antwort war Stille, nur ihr Herz schlug so laut in ihren Ohren, dass sie sich fragte, ob sie starb. Valerie begann zu schwitzen, sah Blut aus ihren Poren kommen, als sie den Vorhang ergriff und ihn festhielt. Es erforderte all ihre Kraft, den Vorhang zurückzuziehen. Und draußen war... der Ozean. Eine karge, graue Landschaft. Ein vergessenes Meer, von Menschen unberührt.
Was zur Hölle?
Ihre Hand zitterte, als sie das Fenster entriegelte, und sie musste ihre gesamte Kraft benutzen, um den Riegel aufzuziehen. Sie öffnete das Fenster mit zitternden Händen, zog sich auf die Fensterbank, kletterte aus dem Fenster, und ihre Handabdrücke standen in krassem Kontrast zu dem weißen Fensterrahmen. Kalte Luft schlug ihr entgegen, als sie auf den felsigen Boden hinunterfiel.
Und der Wind trug heulend einen Namen mit sich: Lucas!
Sie spürte Schmerzen, hatte das Gefühl nicht atmen zu können. Das Geräusch der Wellen. Ein Schatten zeichnete sich drohend über ihr ab. Sie blinzelte zu Virginia hinauf, sah sie ein weiteres langes Kleid tragen. Weiß und schön, als ob es ihr Hochzeitstag wäre. Abgesehen davon, dass die Vorderseite mit Blut befleckt war. Schwarz und schwer war es davon durchtränkt, sodass eine Seite der Schleppe auf dem Boden schleifte und die Stufen hinter ihr färbte.
Alles fiel ihr plötzlich wieder ein, als ob der Damm ihrer Erinnerungen geöffnet worden wäre. Das hier war real. Diese Schlampe hatte sie übernommen. Das Gesicht der jungen Frau war bleich und vor Wut zusammengekniffen. Virginia Dare.
„Das ist Lucas’ Blut“, sagte Val, da sie es in ihrem Herzen wusste.
„Das ist Gerechtigkeit.“
„Nein!“, sagte Valerie und fühlte Zorn, ließ ihn in sich aufsteigen und anwachsen, stellte sich vor, dass er zu einem Sturm wurde, der alles herumwirbelte und verschluckte, lediglich Stücke zurückließ. Der Wind wurde stärker, und Trümmer flogen um sie herum, Äste, Staub, sogar Wassertropfen vom Meer. Alle Elemente wirbelten um sie herum, gereizt und bereit.
Virginia wendete ihren Blick nicht von Valerie ab. „Es ist zu spät, Valerie Dearborn. Viel zu spät für dich“, sagte sie. „Du konntest vorher nicht gewinnen und du kannst jetzt nicht gewinnen. Ich habe versucht, nett zu dir zu sein. Ich gab dir ein Leben. Gab dir die Chance,
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