Liebe kann man nicht planen, Casanova
trug er nun knallbuntgemusterte Badeshorts.
„Eine Erinnerung an deine letzte Anstellung als Poolboy?“, wollte Ruby schmunzelnd wissen.
„Was? Gefallen die dir nicht? Das sind meine Lieblingsshorts!“ Damon spielte den Beleidigten.
„Oh, Damon! Die sind …“, ihr fehlten die Worte,„… traurig.“
Sie reichte ihm die Jeans, die er eigentlich erst zu Weihnachten bekommen sollte. „Zieh lieber die wieder an. Dein Vater hat einen Ruf zu verlieren.“
„Jetzt verstehe ich gar nichts mehr“, entgegnete Damon achselzuckend, doch der Zug um seine Lippen verriet Zufriedenheit.
„Schauspieler!“
„Tyrannin!“
„Vielleicht. Aber ich bin eine wohlwollende Tyrannin. Also gut, wie viele der Klamotten, die wir gestern gekauft haben, brauchst du schon vor übermorgen?“
„Alle?“ Damon hatte eine Augenbraue gehoben und sah sie zerknirscht an.
Ruby seufzte und gab sich vorübergehend geschlagen. Vielleicht konnte sie auf dem Heimweg noch ein paar Sachen für ihn besorgen. „Hättest du nicht gleich genug einkaufen können?“
„Ich war mir nicht sicher, ob mir die Sachen wirklich gefallen.“
„Es gab auch noch andere Läden, in denen du hättest gucken können.“
„Ich weiß“, entgegnete Damon mit einem Schaudern. „Es gab Hunderte von ihnen … Ruby, zwei Klamottenläden im Jahr sind die Obergrenze bei mir – und die hatte ich gestern bereits erreicht.“
„Dann sollten wir an deiner Ausdauer arbeiten.“
„Ich habe jede Menge Ausdauer, Ruby. Es kommt nur darauf an, von welchem Bereich wir sprechen.“
„Ah, jetzt flirtest du wieder mit mir“, stellte Ruby fest.
„Genau.“
Rubys Blick wanderte zu Damons Mund. Flirten sollte unkompliziert sein und Spaß machen. Und nicht in ihre tiefsten Gefühlsebenen vordringen.
Sekunden später kamen seine verführerischen Lippen näher an sie heran. Damon hatte sich wie bei ihrer ersten Begegnung wieder über die Küchentheke gelehnt. Als ihre Blicke sich trafen, kam es Ruby so vor, als läge ein Versprechen darin. Sie musste sich nur auf das Abenteuer einlassen.
„Kann ich irgendetwas für dich tun, Ruby?“, fragte er mit tiefer Stimme.
„Nein. Ganz bestimmt nicht. Auf gar keinen Fall.“ Ihre Reaktion kam ihr selbst übertrieben vor.
„Lügnerin“, entgegnete er sanft.
„Bist du sicher, dass es sich hierbei um Flirten ohne Hintergedanken handelt?“, flüsterte sie zurück.
„Mmmh, wo du so direkt danach fragst: ich glaube, ein paar kleine Hintergedanken sind jetzt schon dabei.“ Damons Stimme klang etwas heiser.
„So war das aber nicht ausgemacht.“
„Ich weiß.“ Er lehnte sich so weit vor, dass seine Lippen ihre ganz leicht berührten. Ruby spürte seinen Atem in ihrem Gesicht, sie spürte ein Kribbeln, das sich in ihrem ganzen Körper ausbreitete. „Aber jetzt ist es zu spät.“
Wieder berührten seine Lippen ihre. Sein restlicher Körper wurde ganz still und reglos. Er wartete auf eine Reaktion von ihr.
Für Ruby war die Zeit stehengeblieben. Sie rang um Kontrolle. Die Reaktion ihres Körpers auf Damon West war unglaublich. Sie bebte und zitterte vor Verlangen.
Ganz behutsam öffnete sie ihre Lippen ein wenig und fuhr mit ihrer Zungenspitze über den Rand seiner Oberlippe. Damons Zunge glitt ein wenig heraus und begrüßte ihre. Er verstand es, sie zu reizen und zu necken. Ruby ließ sich auf sein leidenschaftliches Spiel ein. Ihre Zunge drang tiefer und mutiger in seinen Mund vor, und Ruby spürte ein heißes, quälendes Ziehen in ihrem Unterleib.
Sie beendete den Kuss abrupt und wich zurück.
„Meine Güte, mit dir ins Bett zu gehen muss der Hammer sein!“, murmelte Damon und ging lässig zum Kühlschrank herüber.
Ruby schloss die Augen und betete stumm vor sich hin. Bitte nicht! Bitte nicht Damon. Er war ein Mann, der zu sehr bezauberte und dafür zu wenig von sich preisgab.
Damon stellte ein Schälchen mit Eiswürfeln zwischen sie auf die Theke. Darauf positionierte er eine kleine Dose Kaviar. Dann öffnete er eine Packung Grissini und lud Ruby mit einer Handbewegung dazu ein, zuzugreifen.
„Iss. Und danach verrat mir bitte, warum du nicht mit mir schlafen willst – abgesehen von den Gründen, dass du für meinen Vater arbeitest, deinen Job nicht verlieren willst und mich für einen Lügner hältst.“
Statt zu antworten, stürzte sich Ruby auf die Leckereien, die Damon vor ihr aufgebaut hatte. Sie strich etwas Kaviar auf einen Eiswürfel und schob sich diesen in den Mund. Kühl und salzig,
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