Liebe kann man nicht planen, Casanova
temperamentvoll, dass Damon das Herz in die Hose rutschte.
„Es gibt auch eine eingebaute Massagefunktion in den Sitzen“, ließ Ruby verlauten, als sie Damons Unbehagen bemerkte.
„Es geht mir gut!“, entgegnete dieser etwas zu schrill und schickte ein Stoßgebet gen Himmel.
Damons nervöse Anspannung hielt an, als sie den riesigen Glaskuppelbau des Landmark betraten. „Weißt du denn eigentlich, wonach du suchst?“, wandte er mit Blick auf die vielen Etagen mit ihren unzähligen Läden und Boutiquen ein.
„Nö“, entgegnete Ruby fröhlich. „Aber deshalb sind wir ja hier: Hier ist für jeden Geschmack etwas dabei. Fangen wir doch erst mal damit an, dass du mir verrätst, ob deine Schwestern eher mädchenhaft oder eher praktisch veranlagt sind?“ Ruby sah ihn fragend an. „Also kaufen wir für Poppy lieber eine Handtasche oder Tickets fürs Royal Ballet? Sie wohnt doch in London, oder?“
„Ja. Dann würde ich Eintrittskarten fürs Ballett vorschlagen. Allerdings … können wir das ja auch bequem online von zu Hause aus erledigen, oder?“
„Oder wir stecken die Tickets in die Handtasche“, murmelte Ruby. „Nein … in die Innentasche eines schwarzen Samtmantels, den sie bei ihrem Ballettbesuch tragen kann! Ja, das ist gut. Hast du ihre Maße?“
„Sie ist 1,78 groß und superdünn. Also Größe 36, würde ich sagen.“
„Respekt. Und Lena?“
„Lena ist etwas kleiner, aber dadurch, dass sie die letzten sechs Monate in einem Rollstuhl verbracht hat, wird ihr höchstens noch Größe 34 passen.“ Damons Stimme klang geradezu besorgt.
„Mmh. Nur mal zur Sicherheit: Was denkst du denn, welche Konfektionsgröße ich trage?“
Wie nett von Ruby, dass sie ihm ermöglichte, ihren Körper genauer unter die Lupe zu nehmen. „Arme über den Kopf und dann langsam einmal im Kreis drehen“, befahl er lächelnd.
„Witzbold!“ Rubys goldfarbene Augen verengten sich, und sie stemmte beide Arme in die Hüften. Damons Blick folgte ihren Bewegungen. Sie hatte eine schmale Taille, aber ihre Hüften waren durchaus geschwungen. Nicht zu vergessen einen klitzekleinen Bauchansatz und wohlgeformte Brüste. Rubys braune Locken kringelten sich um das Designerhaarband, und ihre riesige schwarze Handtasche vervollständigte ihr erstklassiges Aussehen.
„Na, so zwischen 36 und 38, würde ich sagen.“
„Damon, du bist ein wahrer Experte, wenn es um weibliche Formen geht“, stellte Ruby zufrieden fest. „Dann fragt sich jetzt nur noch, welchen Stil deine Schwestern bevorzugen.“
„Das ist schnell gesagt: Sie mögen es beide eher schlicht und möglichst wenig Farben.“
„Wie traurig“, entfuhr es Ruby. „Aber gut, dann würde ich Dior empfehlen. Niemand schafft es, schlichte Mode mit so einer Aura des Besonderen zu kreieren.“
Damon folgte ihr staunend in den Laden.
Es lag wohl kaum an Rubys Haarband, dass sie hier einen ausgezeichneten Service genossen. Damon war sich sicher, dass die Verkäufer sie aufgrund von Rubys positiver Ausstrahlung so freundlich und zuvorkommend bedienten. Und sie wusste mit den Angestellten umzugehen. Ruby ging nicht selbst von Regal zu Regal, sondern sie beschrieb sehr detailgenau, was sie suchte. Die Verkäufer präsentierten es ihr und brachten die nicht infrage kommenden Teile auch wieder weg. Damon nutzte die einladenden Sitzgelegenheiten und die bereitstehenden Erfrischungen für eine kleine Pause. Die Auswahl der Geschenke wollte er Ruby überlassen.
Schließlich hatte diese sich entschieden. Ein geraffter zinnfarbener Minirock für Lena, der ihre Zerbrechlichkeit nicht noch mehr betonte, sondern sehr weich und feminin wirkte. Dazu kombinierte Ruby einen elfenbeinfarbenen hüftlangen Mantel mit einem breiten braunen Bindegürtel. Für Poppy wählte Ruby einen beigefarbenen Trenchcoat und ein dunkelblaues Samt-Babydoll. Damon war zufrieden. Die Sachen sahen wirklich so aus, als würden sie seinen Schwestern gefallen – und vor allem hatte das Ganze nicht viel Zeit und Anstrengung gekostet.
„Jetzt bist du dran“, ließ Ruby verlauten, nachdem sie den Laden wieder verlassen hatten. „Brauchst du einen neuen Anzug?“
„Was ist denn verkehrt an meinem?“, wollte Damon wissen und sah irritiert an sich herunter.
„Nichts.“
„Dann möchte ich keinen Neuen.“
„Wie sieht es mit einer Uhr aus?“
„Ich habe doch erst letztes Jahr eine von meinen Schwestern geschenkt bekommen. Ich trage sie heute zum zweiten Mal!“
„Und wie wäre es mit einem
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