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Liebe kennt keine Gefahren

Liebe kennt keine Gefahren

Titel: Liebe kennt keine Gefahren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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genauso unberührt geblieben, wie ich ihn gefunden habe«, sagte Jess, den Mund voller Frühstücksbrei.
    »Wenn ich ihn nicht besser kennte, würde ich denken, er hätte geweint. «
    »Wenn es stimmt, kann ich nicht die Ursache gewesen sein, Eleanor. Wo sind die Haushaltsbücher? Ich würde sie mir gern ansehen. «

Kapitel 16
    Bis zwölf Uhr mittags am Tag nach der Hochzeit hatte es jeder im Haus der Montgomery begriffen, daß eine neue Herrin eingezogen war. Jessica regierte das weitläufige alte Haus wie ein Kapitän sein Schiff, und die überfütterten, aber unterbeschäftigten lehnspflichtigen Frauen und Männer wie eine Schiffsmannschaft. Nicht nur Decken und Böden wurden geschrubbt, sondern auch alles, was sich dazwischen befand. Sie trug Nicholas auf, die Fässer aus dem Keller heraufzuschaffen, damit sie eine Bestandsaufnahme der Vorräte machen konnte, und schickte zugleich die Rattenfänger hinunter, damit sie dort ihre Arbeit verrichten sollten.
    John Pitman verkroch sich so lange in seinem Büro, Marianna beschloß, den Kranken in der Stadt einen Besuch zu machen, und Sayer ließ sich in das Empfangszimmer tragen, wo er Jessica mit lauter Stimme unterstützte, wenn sie ihre Befehle erteilte. Jeder bezeugte, daß er noch nie so glücklich ausgesehen habe.
    Alexander machte sich gleich nach dem Frühstück unsichtbar, und bei Sonnenuntergang war er noch immer nicht ins Haus zurückgekehrt. Doch bis dahin hatten sich die meisten Männer von Warbrooke gesagt, daß sie eigentlich froh sein könnten, bei dem Wettbewerb um Jessicas Hand den kürzeren gezo-gen zu haben. Es gab viel Sympathie in der Stadt für den armen Alexander, der schon so bald nach der Hochzeit aus seinem Haus geflüchtet war.
    »Wenn sie die Nacht mit mir verbracht hätte, wäre sie heute morgen nicht so arbeitswütig«, meinten die Männer feixend.
    »Setz dich! « befahl Eleanor ihrer Schwester. »Du hast sie alle — mich einbegriffen — bis zur Erschöpfung angetrieben. Wir brauchen eine Verschnaufpause. Wo ist dein Mann«?
    »Mann? Oh, Alex meinst du. «
    »Ja, Alex. Wo ist er? «
    »Ich habe keine Ahnung. « Als Jess aus dem Fenster sah, gewahrte sie John Pitman, der den Hügel zur Stadt hinunterging. »Wo will der denn hin? «
    »Zu einer Konferenz mit dem Admiral. Er kommt später wieder zurück. «
    »Du meinst, er wird zum Dinner nicht hier sein? « »Jess! « rief Eleanor ihrer Schwester nach, die bereits unterwegs zu Pitmans Büro war.
    »Könntest du mir etwas zu essen in Alexanders Zimmer bringen? « rief Jess über die Schulter.
    Eine Stunde später blickte sie hoch und sah Alexander unter seiner Schlafzimmertür stehen. Sie saß im Schneidersitz auf seinem Bett, um sich herum die Haushaltsbücher, die Pitman so streng zu hüten pflegte wie seine Augäpfel. Dazwischen lagen Brotkrumen, ein halbes Stück Apfelkuchen, ein Keil Käse, drei Pflaumen und ein Bierkrug.
    »Hallo, Alex. Wo hast du denn so lange gesteckt? «
    Alex starrte sie sprachlos an. Ihre Haare waren zerzaust, ihr Kleid teilweise aufgeknöpft, als habe sie sich gerade ausziehen wollen und sei dabei gestört worden, und Brotkrümel klebten an ihrem Kinn. Sie war schön — und er war sich wieder einmal schmerzlich bewußt, daß er sie nicht anfassen durfte.
    »Was machst du denn da? « fragte er verdrossen.
    »Dein Haus in Ordnung bringen. Und wie sieht es aus? Möchtest du eine Kleinigkeit essen? « Sie hielt ihm ein Stück Käse hin, das mindestens ein halbes Pfund schwer war. »Schau mich nicht so finster an. Setz dich lieber. Zieh deinen Rock und deine Schuhe aus und nimm deine Perücke ab. Mach es dir bequem. «
    »Nur weil du im mehr oder weniger bekleideten Zustand im Haus herumläufst, bin ich nicht gesonnen, das gleiche zu tun«, sagte er spitz und reichte ihr einen Handspiegel.
    Sie wischte sich die Krümel aus dem Gesicht. »Also gut, dann eben nicht«, meinte sie und blickte wieder in das aufgeschlagene Kontobuch. »Schon wieder ein Fehler! Dein Schwager kann nicht rechnen. Fast alle Zahlenkolonnen sind falsch addiert. «
    Alex setzte sich so weit wie möglich von ihr entfernt aufs Bett. »Laß mich mal sehen«, sagte er, und er brauchte nur Sekunden, bis er erkannt hatte, was für ein Spiel Pitman mit ihnen trieb. »Wieviel Paar Schuhe hast du dir seit unserer Verlobung gekauft, Jess? «
    »Ich? Keines natürlich. Was fange ich denn mit neuen Schuhen an? Ich habe doch welche. Wenn sie auch oft geflickt sind. «
    Alex sah ihre Schuhe an und

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