Liebe kennt keine Gefahren
schluckte. »Das werden wir morgen ändern. Aber dieser Eintragung zufolge hast du dir in der vergangenen Woche drei teure Paar Schuhe aus Satin gekauft. «
»Aus Satin? Was für eine Verschwendung wäre das. Wenn ich damit auf einen scharfkantigen Felsen stiege, wären sie nicht mehr zu gebrauchen. «
»Hast du denn die Eintragungen nicht gelesen? «
»Ich kann besser rechnen als lesen. Schau mal dorthin, Alex. Da steht, daß Eleanor jedem der Kin der drei Paar Schuhe gekauft hat. « Sie blickte zu ihm hoch. »Warum lügt er? « »Weil er die Kontobücher jede Woche meinem Vater vorlegen muß und mein Vater dann den Steward anweist, das Geld auszuzahlen. Und die Summen, stimmen ebenfalls nicht? «
»Die Summen sind geringer, als sie sein müßten, wenn man die einzelnen Posten zusammenrechnet. Die Differenzen sind zwar nicht beträchtlich, aber sie sind vorhanden. Und wenn man die Kontobücher der Reihe nach durchgeht, stimmen sie am Ende wieder. Was bedeutet, daß dein Schwager Bargeld unterschlägt, « Sie schob die Bücher von ihrem Schoß und stand auf. »Alex, du solltest lieber eine Kleinigkeit essen. « Sie suchte alle Speisereste zusammen und stellte sie auf den Tisch neben dem Bett. »Wenn dir etwas Warmes lieber wäre, besorge ich es dir aus der Küche. «
»Nein, vielen Dank! Was machst du denn da, Jess? «
»Mich ausziehen. Ich gehe zu Bett. «
»Aber das kannst du doch nicht machen! «
»Alex, ich verspreche dir, daß ich mich im Schlaf nicht auf dich rollen werde. Ich schnarche nicht, knirsche nicht mit den Zähnen und nehme auch nicht viel Platz in Anspruch. Und da ich nicht vorhabe, nackt vor dir zu tanzen, verlangt man von dir auch nicht die Erfüllung der ehelichen Pflichten. Aber ich habe mir vorgenommen, heute nacht bei dir zu schlafen. Ich möchte nicht die Nacht allein im Nebenzimmer verbringen. «
»Du kannst nicht mit mir schlafen, Jessica«, sagte Alex.
»Ich bezweifle, daß dein Rücken stark genug ist» mein Gewicht aus dem Zimmer zu tragen. «
»Was stört dich denn an deinem Zimmer? «
»Mir gefällt das Fenster nicht. « Sie stapelte die Kontobücher auf den Boden.
Alex hielt ihre Hand fest, als sie ihr Kleid von den Schultern schieben wollte. »Es ist der Schwarze Rebell, nicht wahr? Er steigt durch dein Fenster, um dich zu besuchen. Du bleibst bei mir, weil du ihm nicht zu widerstehen vermagst. «
»Alex«, stöhnte Jessica, »ich will bei dir bleiben, damit ich ungestört schlafen kann. Und weil ich nicht gerne allein schlafe, und jetzt zieh dich bitte aus. Ich werde kein Auge zumachen können, solange mich dein Rock so anglitzert. «
Alex saß auf dem Bett und schaute zu, wie sie ihr Kleid auszog, drehte sich aber um, als sie anfing, die Bänder ihrer Unterwäsche aufzuknüpfen.
Sie legte ihre kühle Hand auf seine Stirn. »Alex, ist dir nicht gut? Du schwitzt ja fürchterlich. Es ist dieses Fieber, das dich wieder plagt, nicht wahr? Zieh dich jetzt aus. Ich verspreche dir, daß ich so lange wegschauen werde. «
Es wurde eine schrecklich lange Nacht für Alex. Er lag im Bett, während Jess zusammengerollt neben ihm schlief wie ein kleines Kind, und durfte sich nicht gestatten, sie anzufassen. Er spürte jede Berührung ihrer Brüste bis ins Mark. Ihr Nachthemd rutschte bis zu den Schenkeln hinauf, und ihre langen schlanken Beine lagen an den seinen. Er war in ein anderes Zimmer gegangen, hatte dort ein langes Nachthemd angezogen, die Perücke aufbehalten und war wieder in sein Zimmer zurückgekommen. Da schlief sie bereits, und als die Matratze sich unter seinem Gewicht durchbog, hatte sie mit beiden Händen seinen Leib gesucht und ihn an sich gezogen, als wäre er ein Teddybär — ein Trost für Kinder.
Während sie sich an ihn klammerte, versuchte er sich darüber klarzuwerden, wie es nun mit ihnen Weitergehen sollte. Er durfte ihr nicht sagen, daß er der Schwarze Rebell war, wenn er bedachte, wie sie was Pitman für seine Privatdomäne hielt, ausspioniert hatte. Sie würde Alex niemals gestatten, nach seinem Belieben den Feldzug gegen die Will kür der Engländer fortzusetzen, ohne vorher davon unterrichtet zu werden oder sich daran zu beteiligen. >Sie würde sich alles, was der Schwarze Rebell unternahm, zu eigen machen und ihr Leben aufs Spiel setzen.
Jess schob ein Knie über seine Lenden, und er reagierte sofort. Schmutzige Geschichten und Nackttänze — du meine Güte!
Und so fand er keinen Schlaf, bis der Morgen schon heraufzudämmern begann. Er hielt
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