Liebe, Lust und ein süßes Geheimnis
nur und murmelte: „Es war wunderbar.“
„Oh, beim nächsten Mal werde ich noch eine ganze Menge mehr Tricks aus dem Hut zaubern. Dann wird es unübertrefflich“, sagte er schelmisch und küsste sie auf die Stirn.
„Aber du hast doch gar keinen Hut“, gab sie scherzend zurück. „Wie willst du das denn dann hinkriegen?“
„Schweig, Weib“, sagte er lachend. „Gönn mir eine kleine Pause. Dann wirst du schon sehen, was ich noch draufhabe.“
Lily wusste, sobald er von dem Kind erfahren würde, würde sich alles schlagartig ändern. Doch während sie sich an ihn kuschelte, beschloss sie, mit der Wahrheit bis zum nächsten Morgen zu warten. Denn bei Licht war die traurige Wirklichkeit möglichweise etwas leichter zu ertragen.
Als Daniel die Augen öffnete, drang das erste Tageslicht durch die Vorhänge ins Schlafzimmer. Er legte den Arm um Lilys Taille und zog sie an sich. Als er ihre sanften Kurven spürte, lächelte er. Die letzte Nacht war unglaublich gewesen.
Er konnte es immer noch nicht fassen, wie unbefangen und hemmungslos Lily auf ihn reagiert hatte. Sie war so offen für seine Berührungen gewesen. Und umgekehrt hatte sie ihn auf eine so unnachahmlich direkte Art verwöhnt, von der jeder Mann nur träumen konnte.
Er stützte sich auf einen Ellbogen, um sie zu betrachten, wie sie friedlich schlafend neben ihm lag. Obwohl sie bisher nur wenige Nächte miteinander verbracht hatten, wurde ihm klar, wie sehr er es vermisst hatte, beim Aufwachen ihren warmen Körper neben sich zu spüren.
Plötzlich runzelte er die Stirn. Gefiel es ihm überhaupt, dass ihm diese kleinen Dinge allmählich zu einer lieben Gewohnheit wurden?
Das Gefühl, neben einer Frau aufzuwachen, hatte er in seiner kurzen Ehe nie vermisst. Andererseits hatten er und Charisma auch so selten miteinander geschlafen, dass er nie die Chance gehabt hatte, sich an das gemeinsame Aufwachen zu gewöhnen.
Daniel legte sich auf den Rücken und schob die Arme unter den Kopf. Seine Exfrau hatte Sex lediglich als Mittel zum Zweck benutzt – damit er ihr ein paar neue Diamantohrringe oder den kleinen Ferrari für den Weg zur Shopping-Mall kaufte. Für gewöhnlich hatte sie in dem großen Schlafzimmer geschlafen, während er eigentlich ganz zufrieden gewesen war, in einem der kleineren Zimmer zu übernachten.
Aber das ist ja nun Gott sei Dank vorbei, dachte er erleichtert. Er war Single und hatte auch vor, es zu bleiben.
Er warf der schlafenden Frau an seiner Seite einen Blick zu. Das, was zwischen ihm und Lily geschah, war etwas ganz Besonderes. Und wenn seine Mutter nicht wieder dazwischenfunkte, würden sie zusammen sein, solange es eben ging. Irgendwann wäre es dann vorbei, und jeder würde wieder seinen eigenen Weg gehen. Ohne emotionales Drama oder tiefen Schmerz.
Während er sich insgeheim dafür lobte, dass er sein Leben so gut im Griff hatte, wälzte sich Lily stöhnend hin und her. Hatte sie wieder einen Albtraum?
Plötzlich setzte sie sich auf, schlug die Decke zurück und eilte ins Badezimmer.
„Was zum Teufel …?“ Er schwang sich aus dem Bett und folgt ihr. Vor der Badezimmertür blieb er stehen. „Geht es dir gut, Liebes?“
Als sie nicht antwortete, drehte er am Knauf. Doch die Tür war verschlossen.
„Lily, was ist los?“, fragte er.
„Bitte … geh“, sagte sie. Dann hörte er, wie sie sich übergab.
„Bitte öffne die Tür, wenn du kannst“, rief er und wunderte sich, was wohl der Grund für die Aufregung war.
Da er nichts weiter tun konnte, holte er ihren rosafarbenen Morgenmantel aus dem Schrank und wartete damit vor der Badezimmertür. Was war nur der Grund für ihre Übelkeit? Eine Lebensmittelvergiftung schloss er aus, denn sie hatten beide das Gleiche zum Lunch gehabt. Vielleicht ging es ihr deswegen schlecht, weil sie das Dinner ausgelassen hatte.
Oder es war eine verzögerte Reaktion auf die Nachricht, dass ihr Vater ermordet worden war. Zusammen mit dem Journalistenauflauf und der Aussicht darauf, von der Polizei vernommen zu werden, konnte das einem durchaus auf den Magen schlagen.
Endlich drehte sich der Schlüssel im Schloss. Daniel wartete, bis sie aus dem Badezimmer getreten war, dann half er ihr in den Morgenmantel. Dann führte er sie zum Bett, damit sie sich setzte.
„Ich bin sofort wieder zurück“, sagte er zu ihr, ging ins Badezimmer und kam mit einem feuchten Waschlappen zurück. Damit kniete er sich vor sie und betupfte ihre Wangen und Stirn. „Fühlst du dich jetzt
Weitere Kostenlose Bücher