Liebe, Lust und ein süßes Geheimnis
Ausstellungseröffnung in den Buchladen kommen. Und weil einige hartnäckigen Journalisten immer noch ihr Elternhaus belagerten, würden ihre Geschwister und ihre Mutter vorher zu ihr kommen, um bei ihr das wöchentliche Familientreffen abzuhalten. Das wäre die perfekte Gelegenheit, um zu verkünden, dass sie ein Kind erwartete.
Lächelnd legte sie sich eine Hand auf den Bauch. „Du hast eine große Familie, die ganz schön aus dem Häuschen sein wird, wenn sie erfährt, dass du unterwegs bist.“ Beim nächsten Gedanken lachte sie laut auf. „Und es scheint, dass deine Großmutter väterlicherseits sich wirklich und wahrhaftig auf dich freut! Aber vielleicht ist sie ganz einfach auch nur eine multiple Persönlichkeit.“
Daniel saß in der Empfangshalle der Kincaid Group und blätterte unaufmerksam in einem Magazin, bis er es schließlich wieder auf den Beistelltisch zurücklegte. Der Grund, warum er hier war, war ein Meeting mit Lilys Brüdern RJ und Matt, die er unbedingt vor Samstag sprechen musste.
Kara hatte ihr Treffen, das letzte Woche hätte stattfinden sollen, verschieben müssen. Eigentlich war er darüber ganz froh gewesen, denn er hatte sich anfangs noch keine konkreten Gedanken darüber gemacht, mit welcher originellen Aktion er Lily überzeugen wollte, ihn zu heiraten. Insgeheim hatte er gehofft, Kara würde etwas einfallen.
Doch mittlerweile war er sich seiner Gefühle für Lily absolut sicher. Und diese Sicherheit hatte in seinem Kopf einen Plan reifen lassen. Kara sollte ihn dabei tatkräftig unterstützen.
„Mr Addison, RJ und Matt Kincaid erwarten Sie.“ Die Sekretärin nickte ihm zu.
Er erhob sich und ging in das Büro, auf das die Sekretärin wies, um dort mit Lilys Brüdern zu reden.
„Vielen Dank, dass Sie sich so kurzfristig Zeit für mich genommen haben“, begrüßte er die beiden händeschüttelnd.
Daniel entging das Misstrauen in ihren Blicken nicht. Immerhin war Addison Industries einer ihrer größten Konkurrenten. Vermutlich wirkte er auf sie wie ein Gegner, der sich auf feindliches Terrain wagt. Sie konnten ja nicht wissen, dass er nicht aus geschäftlichen Gründen hier war.
„Ich schätze, Sie wundern sich, warum ich mich mit Ihnen treffen will“, sagte er und setzte sich in einen der Sessel vor RJs großem Schreibtisch.
„Das könnte man so sagen“, erwiderte RJ trocken und nahm auf der anderen Seite des Schreibtischs Platz. Er war der ältere der beiden Kincaids und etwa in Daniels Alter.
Bei etlichen Veranstaltungen hatte Daniel Lilys Bruder bereits erlebt, und von der ersten Begegnung an war er sich sicher gewesen, dass RJ eine hervorragende Führungspersönlichkeit war.
„Was können wir für Sie tun, Addison?“, fragte Matt, der sich neben seinen Bruder gestellt hatte.
Beide Männer hatten ihre Krawatten gelockert, die Knöpfe ihrer Hemdkrägen waren geöffnet. Sie sahen müde aus und machten einen überarbeiteten Eindruck. Daniel ahnte, unter welchem Druck sie seit der Testamentsverlesung stehen mussten.
Daniel kam direkt auf den Punkt. Ihm war klar, dass ihre Zeit knapp bemessen war, seit sie nach Jack Sinclairs Pfeife tanzen mussten. „Sie wissen, dass ich mich seit einigen Monaten mit Ihrer Schwester treffe und mittlerweile bei ihr im Beauchamp-Haus wohne. Da Ihr Vater bedauerlicherweise verstorben ist, wollte ich gerne mit Ihnen reden und Sie fragen, ob Sie etwas dagegen hätten, wenn ich Lily bitte, meine Frau zu werden.“
Ein Blick in die Gesichter der Brüder reichte, um Daniel zu zeigen, dass sie mehr als überrascht waren. Aber Kara hatte ihm versichert, dass es besser war, den gesamten Clan der Kincaids einzuweihen. Sie alle auf seiner Seite zu haben würde seine Chancen bei Lily deutlich vergrößern.
Ein amüsiertes Lächeln erschien um Matts Mundwinkel. „Ich habe kein Problem damit, und ich kann mir vorstellen, dass mein Sohn mir bestimmt zustimmen würde.“ Er schüttelte den Kopf. „Flynn redet von niemand anderem mehr als von Ihnen, seit Sie und Lily auf ihn aufgepasst haben.“
„Er ist ein toller kleiner Kerl“, sagte Daniel aufrichtig. „Sie können wirklich stolz auf ihn sein.“
„Das bin ich!“ Matt strahlte.
„Solange Lily das auch will und glücklich ist, habe auch ich keine Einwände“, sagte RJ grinsend. „Aber ich warne Sie, Addison. Sollten Sie ihr Kummer machen, dann mache ich Sie fertig!“
„Etwas anderes hätte ich von Ihnen auch nicht erwartet, Kincaid“, erwiderte Daniel. Er wusste, wie viel
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