Liebe mit Schuss
Als hätte er erkannt, dass es doch nicht so schlimm war, wie er zuerst gedacht hatte, widmete er sich kurz darauf hingebungsvoll der Reinigung seines Intimbereichs.
Jamie zog eine Grimasse. »Ich hasse es, wenn er das macht!«
Decker tätschelte den Kopf des Hundes. »Das Hauptquartier wird in Kürze mehr Leute herschicken, Mr. Holt. In fünf Minuten geht es hier zu wie am Hauptbahnhof. Wahrscheinlich werden auch ein paar Lokalreporter mit dabei sein. Sie und Miss Swift sollten besser jetzt gleich verschwinden.«
Jamie sah Max an.
Er erwiderte ihren Blick. »Du weißt, wie sehr ich den Presserummel hasse.«
»Und was wird aus meiner Story?«
»Jamie, wir müssen uns unterhalten.«
»O nein, Max, diesmal gebe ich nicht nach. Ich bin doch nur wegen dieser Story hergekommen.« Da fiel ihr plötzlich ein, dass Rudy ja ihren Notizblock hatte verschwinden lassen. »Ach, Mist.«
»Was ist?«, fragte Max unschuldig. »Sind dir deine Notizen abhanden gekommen?«
EPILOG
Max begann in ihrem Nacken und arbeitete sich dann Wirbel für Wirbel ihren Rücken hinab, jede köstliche Erhebung mit der Zunge gebührend würdigend. Jamie erschauderte und grub ihr Gesicht tiefer in die Kissen. Max’ große Hand streichelte über ihre Hüfte. Sie fühlte sich ein wenig rau auf ihrer zarten Haut an. Seine Finger strichen über ihren Oberschenkel, verweilten kurz in der Kniekehle und widmeten sich dann ihrer Wade.
Schließlich drehte er Jamie sanft zu sich herum.
Und schaute sie eine ganze Weile nur an.
Ihr Gesicht war wunderschön, die Wangen sanft gerötet, ein Indiz ihrer wachsenden Erregung, die Haare in goldener Fülle das Gesicht umrahmend, einzelne seidige Locken, die ihre perfekt geformten Schultern weich umspielten. Ihre Haut glühte geradezu.
Ja, sie war perfekt. Ein in jeder Hinsicht perfektes Geschöpf. Jede Rundung ein Kunstwerk.
Jamies Augen öffneten sich flatternd, als sie spürte wie Max sich hochschob und über sie beugte. Sein Mund senkte sich auf den ihren. Es war ein Kuss wie aus einem Traum, ein Kuss, dass ihr das Herz vergehen wollte. Max schob zärtlich seine Zunge zwischen ihre Lippen und begann sie behutsam zu erforschen. Und als eine Hand sanft ihre Brust umfasste, erschauerte Jamie vor Seligkeit.
Sie öffnete die Augen und starrte an die Decke. Es war bereits hell. Sie spürte das kratzige Laken unter sich; es roch nach Tannennadeln und nach Hund. Einem Hund, der dringend gebadet gehörte. »Ach, verdammt«, murmelte sie frustriert.
Flohsack, der am Fußende lag, hob den Kopf und spähte zu ihr hin. Er musste während der Nacht heimlich aufs Bett gesprungen sein.
»Also gut«, sagte sie zu ihm. »Ich geb’s zu. Hab schon wieder von Sex geträumt. Mit Max. Ist ja nichts Neues.« Sie setzte sich auf. So, wie es sich anfühlte, stand ihr das Haar in alle Richtungen ab. Und sie brauchte dringend Zahnpasta und Zahnbürste. Warum konnte sie nie so umwerfend sein wie in ihren Träumen?
»Willkommen in der Realität, Jamie Swift«, brummelte sie.
Dave sah alles andere als glücklich aus, als Max und Jamie sein Krankenzimmer betraten. Er trug einen Mundschutz, und seine Stirn war tief gefurcht.
»Was ist los?«, fragte Max.
»Was los ist?«, keifte Dave, dessen Stimme gedämpft hinter dem Mundschutz hervordrang. Er zog ihn erbost herunter. »Was los ist? Ich liege in einem Krankenhaus, umgeben von Krankheit und Seuche, und du fragst, was los ist? Allein hier zu liegen, ist schon lebensgefährlich, aber das ist noch nicht alles. Ist euch eigentlich klar, wie viele Menschen pro Jahr nur deshalb sterben, weil irgendein Arzt oder eine Krankenschwester einen Fehler macht? Da hätte ich ja auf einem Schlachtfeld noch größere Überlebenschancen.«
»Wie lange wollen sie dich denn noch hier behalten?«, erkundigte sich Jamie nach dieser Tirade.
»Noch mindestens einen Tag. Ich bekomme Antibiotika gegen eine mögliche Infektion, aber man will mir einfach keine Tetanusspritze geben, weil, ja weil –«
»Weil?«
»Na ja, weil ich nicht die geringsten Anzeichen für Tollwut habe.« Er musste plötzlich lachen. »Und glaubt mir, ich habe aufgepasst.«
Max und Jamie fielen in sein Lachen ein.
»Ich weiß wirklich nicht, wie ihr es die ganze Zeit mit mir ausgehalten habt«, sagte Dave kichernd. »Ich kann mir vorstellen, dass ihr jetzt erst mal Urlaub braucht. Mann, ich bräuchte selbst mal Urlaub von mir.«
»Mein Privatflugzeug steht zu deiner Verfügung«, erklärte Max großzügig. Er griff in die
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