Liebe mit Schuss
Tasche und holte eine seiner Visitenkarten hervor. »Hinten drauf steht eine Nummer. Ruf dort an, wenn du so weit bist, diese gastfreundliche Herberge zu verlassen.« Er hielt inne. »Und ich würde dich gerne in ein paar Wochen wieder im Büro sehen, ja?«
Dave nahm die Karte dankbar entgegen. Sein Blick hob sich und sie lächelten einander an. »Hey, Mann, ich bin vielleicht froh, dass wir diesen Santoni gekriegt haben.«
Eine Stunde später hielt Max vor einer kleinen katholischen Kirche an. »Warum halten wir hier?«, erkundigte sich Jamie.
»Bin mit einem Priester verabredet. Wie wär’s mit Heiraten, wo wir schon hier sind, Zuckerlippe?«
Jamie verdrehte die Augen. »Worum geht’s wirklich?«
»Bin gleich wieder da.«
Jamie blickte ihm nach. »Muffin?«
»Zur Stelle.«
»Warum trifft sich Max mit einem Priester?«
»Zwecks einer anonymen Spende, aber das weißt du nicht von mir.«
Wenig später war Max wieder da.
»Weißt du, du erstaunst mich immer wieder«, sagte sie, sobald er eingestiegen war.
»Ach ja?« Er sah sie an.
»Ja.«
»Soll das heißen, dass wir richtig tollen Sex haben werden, wenn wir wieder in der Hütte sind?«
Jamie merkte, wie ihre Wangen heiß wurden. Unter anderem. »Ich, äh, tja –«
»Sprich dich ruhig aus«, sagte Max lächelnd.
Max war gerade beim Packen, als Jamie auftauchte, die soeben mit Vera telefoniert hatte. Sie musterte ihn stirnrunzelnd.
»Was hab ich jetzt schon wieder angestellt?«
»Du hast mir ein Auto geschenkt. Einen roten Mustang. Vera hat’s mir gerade erzählt.«
»Ich hatte ein schlechtes Gewissen, nachdem Santonis Killer deinen Wagen zusammengeschossen hat. Ich wollte nicht, dass du ohne fahrbaren Untersatz dastehst, solange die Karre in der Werkstatt ist.«
»Und was soll ich jetzt mit zwei Autos und einem Pickup anfangen? Die passen nicht auf meine Auffahrt.«
»Der Pick-up macht’s sowieso nicht mehr lange.«
»Dieser Pick-up wird’s noch ›machen‹, wenn dein schönes Maxmobil schon längst den Geist aufgegeben hat«, widersprach Jamie. »Außerdem muss ich ihn schon wegen Flohsack behalten. Ich werde ihn im Garten aufbocken und ein Blumenbeet drumherum anlegen.«
Sie wurden durch ein Klopfen an der Tür unterbrochen.
»Das muss der Mann mit dem Anhänger sein.«
»Ich glaub das einfach nicht«, stöhnte Max, als sie wieder unterwegs waren. »Ich habe schon viel Blödsinniges in meinem Leben gemacht, aber das schlägt dem Fass den Boden aus.«
»Ganz deiner Meinung«, meldete sich Muffin zu Wort. »Ganz schön blödsinnig.«
»Meint ihr? Mir kommt’s nicht so blödsinnig vor«, brummelte Jamie verschämt, während sie jedoch gleichzeitig noch ein unmerkliches Stückchen tiefer rutschte, um sich den amüsierten Blicken aus vorbeifahrenden Fahrzeugen zu entziehen.
Max schaute zu ihr herüber. »Du findest nicht, dass es blöd aussieht, in einer Rostlaube zu sitzen und einen Zwei-Millionen-Dollar-Wagen hinterherzuziehen?«
»Bloß, damit ein Hund namens Flohsack auf der Ladefläche mitfahren kann?«, fügte Muffin sarkastisch hinzu. »Ich kann bloß hoffen, dass mein geliebter Laptop bei MIT nie was davon erfährt. Diese Schande würde ich nicht überleben.«
»Habt ihr vielleicht eine bessere Idee?«, wollte Jamie gereizt wissen. »Wir hatten keine Zeit mehr, Muffin wieder in deinem Auto unterzubringen. Und das ist auch der Grund, warum ich und mein Pick-up dich jetzt begleiten müssen.«
Max grinste. »Das ist nicht der einzige Grund. Ich wusste, du würdest es nicht überleben, dich von mir zu trennen.«
Jamie beachtete ihn nicht, obwohl ihr Magen bei seinen Worten einen kleinen Purzelbaum schlug. Max brauchte sie bloß anzusehen und ihr wurde schon ganz anders. Sie warf einen Blick nach hinten auf Flohsack, der auf einer weichen Matratze lag und an einem fetten Knochen nagte. »Ich finde, er hat das Trauma recht gut überstanden.«
»Welches Trauma?« Das war Muffin. »Es ist doch nichts passiert. Was hatten wir schon mit dem Aufspüren von Santoni zu tun? Ihr solltet wirklich ab und zu mal einen Blick in die Zeitung werfen, Leute. Das FBI hat zwei Mafiosi auf einem Flugfeld erschossen und hat dann, auf einen Verdacht hin, eine Autoersatzteilefirma durchsucht und ein ganzes Waffenarsenal gefunden. Inhaber: ein gewisser Thomas Peter Bennetti, alias Tom Bennett. Und nicht nur das: Man konnte inzwischen die firewall durchbrechen, mit der die Daten geschützt waren. Dieser Teil stand nicht in der Zeitung, das hab ich
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