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Liebe ohne Skrupel

Titel: Liebe ohne Skrupel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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amüsiert auf. »Wie ich bereits sagte, dürfen wir nicht vergessen, daß William bisher noch nicht allzu viel von der Welt gesehen hat. Wahrscheinlich erscheint ihm jeder Ritter auf einem
    Pferd wie ein Hüne. Es ist die Rüstung, die sie so groß erscheinen läßt.«
    »Ja, ich weiß. Trotzdem würde ich diesen grauen Ritter gern selbst sehen.« Clare warf der Mauer einen prüfenden Blick zu. >>William, hilf mir mal.«
    William riß seinen Blick von dem faszinierenden Anblick auf der Straße los, um kurz zu ihr hinunterzusehen. «Wollt Ihr Euch neben mich auf die Mauer setzen, Lady Clare?«
    »Ja. Wenn ich hier unten stehen bleibe, werde ich der letzte Mensch auf der ganzen Insel sein, der diese Invasion sieht.« Clare schürzte die Röcke ihrer langen Tunika und kletterte auf die Bank.
    Margaret schnaubte leise. »Also wirklich, Clare, das ist höchst unschicklich. Denk nur daran, wie peinlich es wäre, wenn einer der Bewerber sähe, daß du dich wie einer der jungen Burschen aus dem Dorf auf eine Mauer schwingst. Er könnte dich schließlich durchaus später auf der Burg wiedererkennen.«
    »Niemand wird bemerken, daß ich hier oben sitze. Es klingt ganz so, als seien unsere Gäste viel zu sehr damit beschäftigt, die Dorfbewohner zu unterhalten. Und ich habe nicht die Absicht, mir dieses Schauspiel entgehen zu lassen.«
    Cläre umfaßte den Mauerrand, fand einen Spalt, in den sie die Spitze ihres weichen Lederschuhs schieben konnte und hangelte sich neben William.
    »Seid vorsichtig, Mylady.« William beugte sich herab, um ihr behilflich zu sein.«
    »Keine Sorge.« Keuchend schwang Clare erst ein Bein und dann das andere über die breite Steinmauer. »Ich bin vielleicht eine alte Jungfer von dreiundzwanzig, aber ich bin durchaus noch in der Lage, auf eine Mauer zu klettern.« Grinsend schob sie ihre Röcke zurecht. »Da, siehst du? Ich hab's geschafft. Also, wo ist denn nun dieser Ritter aus Silber und Rauch?«
    »Er ist am oberen Ende der Straße.« William zeigte in Rich-tung des Hafens. »Hört nur, wie die Hufe donnern. Es ist, als käme ein gewaltiger, heulender Sturm vom Meer herüber.«
    »Auf jeden Fall machen sie genug Lärm, um die Toten zu wecken.« Clare schob die Kapuze ihres Umhangs zurück und wandte den Blick zum oberen Ende der engen Straße.
    Das Donnern der Hufe kam immer näher und die Dorfbewohner versanken in ehrfürchtiges Schweigen.
    Und dann sah Clare den Ritter und den Hengst, beide in Silber und Rauch. Sie hielt den Atem an. Plötzlich konnte sie Williams Staunen verstehen.
    Sowohl der Mann als auch das Pferd schienen aus den Elementen eines stürmischen Unwetters zu bestehen: sie waren zu Fleisch gewordener Wind, Regen, Blitz und Donner. Ein kurzer Blick auf diese furchterregende, graue Gestalt genügte, um zu wissen, daß sie in der Lage war, alles zu zerstören, was ihr in den Weg kam.
    Der Anblick des Ritters aus Silber und Rauch machte Clare ebenso sprachlos wie die Dorfbewohner. Als ihr klar wurde, daß sie zweifellos einen der Bewerber vor sich hatte, sank ihr Herz in die Knie.
    Er ist zu groß, dachte sie. Viel zu groß. Und zu gefährlich. Auf jeden Fall der falsche Mann.
    Der graue Ritter führte eine Kompanie von sieben Männern an. Der Trupp bestand aus Rittern, Waffenträgern und ein oder zwei Bediensteten. Clare blickte neugierig auf die Krieger, die hinter dem großen, grauen Schlachtroß ritten. Sie hatte in ihrem Leben noch nicht viele Kämpfer gesehen, aber sie wußte, daß die meisten von ihnen starke, schimmernde Farben für ihre Rüstung bevorzugten.
    Diese Männer folgten alle dem Beispiel ihres Anführers. Sie trugen dunkles Grau, Braun und Schwarz, was sie irgendwie noch bedrohlicher erscheinen ließ.
    Die Neuankömmlinge waren inzwischen sehr nahe. Sie füllten die enge Straße vollkommen aus. Ihre Banner wehten im
    Wind. Clare hörte das Knarren und Quietschen von Stahl auf Leder. Geschirr und Waffen bewegten sich im gleichen Rhythmus.
    Die schwer beschlagenen, riesigen Streitrösser bahnten sich ihren Weg. Sie bewegten sich mit einem langsamen, unerbittlichen Schritt, der ihre Kraft noch betonte und der allen Anwesenden ausreichend Gelegenheit bot, das Schauspiel eingehend zu verfolgen.
    Cläre starrte ebenso verblüfft wie alle anderen auf die Straße. Sie hörte kaum das aufgeregte Flüstern, das bei der kleinen Steinzelle der Dorfeinsiedlerin seinen Anfang nahm und das sich wie eine Welle fortsetzte, bis es bei ihr ankam.
    Fasziniert von den berittenen

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